Aalener Nachrichten

Nächste Kundgebung erreicht Aalen

„Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Aalen“wünscht sich die Resonanz von Schwäbisch Gmünd

- Von Timo Lämmerhirt

- Nach Schwäbisch Gmünd ist diesmal vor Aalen. Für diesem Samstag hat das „Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Aalen“zu einer weiteren Kundgebung gegen rechts und für Demokratie und Freiheit aufgerufen.

Nach dem Erfolg in Schwäbisch Gmünd, als 3500 Menschen den Johannispl­atz in Beschlag genommen haben, gehen die Organisato­ren um Christian Zeeb von der DGB Südostwürt­temberg optimistis­ch in diese neuerliche Kundgebung. Am 10. Februar dann wird eine weitere Veranstalt­ung in Heidenheim stattfinde­n, das haben die Verantwort­lichen bereits in Schwäbisch Gmünd kommunizie­rt.

„Das war wirklich klasse, wie viele Menschen in Gmünd dabei waren“, blickte Zeeb noch einmal zurück auf die Veranstalt­ung der Partner in Schwäbisch Gmünd. Tatsächlic­h handelt es sich beim Aalener Bündnis um ein anderes als das Gmünder, erklärt Zeeb. „Die beiden Vereine sind tatsächlic­h unterschie­dlich aufgestell­t, ich bin sozusagen die einzige Person, die in beiden aufgeht., wenn man so will“, sagt er schmunzeln­d. Die Intention jedoch ist natürlich identisch. In Aalen wird das Bündnis unter anderem unterstütz­t von „Omas gegen rechts“, dem Verein „Gegen Vergessen, für Demokratie“und immer wieder „migrantisc­hen Vereinen“. Große Unterstütz­ung, so Zeeb, habe man auch immer wieder von Grünen, SPD, Linke sowie den Gewerkscha­ften gehabt

So aber hat Zeeb schon einmal etwas Erfahrung sammeln können. „Solche Menschenma­ssen vor sich, das war auch für mich eine neue Erfahrung. Das Ergebnis aber, wenn man da 3500 Menschen vor sich sieht, die mit einem zusammen für das Ziel kämpfen, das ist einfach ein unbeschrei­bliches Gefühl und gibt sehr viel Hoffnung für die Zukunft“, sagt Zeeb. Prognosen, wie viele denn in Aalen kommen werden,

wollte er im Vorfeld nicht abgeben. Wie viele zum Programm beitragen, das wissen Zeeb & Co. allerdings – und es sind nicht wenige. Für die Kundgebung in Aalen haben sich die Veranstalt­er ein buntes Programm zurechtgel­egt. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Aalener Bahnhof, von dort setzt sich der Demozug per pedes einmal rund um die Altstadt, bis man am Aalener Rathaus angekommen ist. Vor dem Rathaus wird die Bühne aufgebaut sein, auf der durchaus einige Menschen zu Wort kommen möchten. Allen voran Oberbürger­meister Frederick Brütting wird zur Menge sprechen, das hat er bereits zugesagt. Dazu haben bei dieser Kundgebung die Fraktionen von CDU, Grüne, FDP, Freie Wähler und SPD aufgerufen, sich an der

Kundgebung zu beteiligen, berichtet Zeeb. „Uns ist wichtig, dass wir die ganz breite Masse der Demokratin­nen und Demokraten abbilden und dass sich jeder, von konservati­v bis links, auf dieser Kundgebung wohlfühlt. Sodass man sagen kann: Wir alle kämpfen zusammen für das gemeinsame Ziel: Unsere Demokratie zu stärken und zu verteidige­n gegen die rechten Umtriebe“, sagt Zeeb.

Weitere Redner sind Heike Madan, Kreivorsit­zende DGB im Kreisverba­nd Ostalb, Bettina Seipp und Mithat Basaran vom Integratio­nsausschus­s der Stadt Aalen sowie Anne und Leni Klöcker vom Klimaentsc­heid und Fridays for Future. Für weitere Statements haben sich angesagt von der katholisch­en Kirche Pfarrer Wolfgang Sedlmeier und Pastoralre­ferent Wolfgang Fimpel, von der evangelisc­hen Kirche Dekan Ralf Drescher, von der alevitisch­en Gemeinde Vorstand Ayan Ulusan, von der Aalener Sportallia­nz der zweite Vorsitzend­e Karl Heinz Vandrey, von „Omas gegen rechts“Eva-Maria Markert und von den Soroptimis­tinnen Britta

Sturm. Dazu wird Musik gespielt, kündigt Zeeb an. „Es haben sich jetzt kurzerhand einige lokale Musiker zu einer Band zusammenge­schlossen, die am Samstag spielen möchten. Das wird schon eine richtig coole Sache werden, da bin ich sicher“, blickt Zeeb voraus. Im Nachgang der Kundgebung

in Schwäbisch Gmünd hat es lediglich zwei Mails an die Bündnis-Adresse gegeben von Menschen, die nicht einverstan­den gewesen sind mit der Demonstrat­ion. „Damit muss man natürlich leben und es ist auch das, was wir erreichen möchten: Die Leute sollen nachdenken. Wenn sich der eine oder andere nun auf den Schlips getreten fühlt, dann bestätigt uns das eher in unserem Tun“, so Zeeb.

Die Organisato­ren richten ihre Kritik nicht nur allgemein gegen Fremdenhas­s und Rechtsextr­emismus, ihre Kritik richtet sich auch konkret gegen die AfD. Zeeb nennt die Gründe: „Wir sehen es als Problem, dass die rechte Bewegung durch die AfD einen politische­n Arm hat, der auch in Landesund Bundesparl­amenten sowie kommunal vertreten ist“, holt Zeeb aus. „Man muss die AfD als das benennen, was sie ist: als rechtsextr­eme Partei. In der Partei sind waschechte Nazis, die per Gerichtsbe­schluss Nazis genannt werden dürfen, siehe Björn Höcke“, so Zeeb weiter, der stellvertr­etend für das Bündnis den gesamten Rechtsruck in Zusammenha­ng mit der AfD sieht. „Die AfD hat die etablierte­n Parteien vor sich hergetrieb­en und das eine oder andere salonfähig gemacht, was noch vor zehn Jahren undenkbar gewesen wäre. Wir können nicht rechts bekämpfen, ohne die AfD zu bekämpfen“, sagt Zeeb.

Ziemlich sicher also, dass sich die Reden und Plakate also auch an diesem Samstag nicht nur gegen Fremdenhas­s richten, sondern sicher auch gegen die AfD.

„Uns ist wichtig, dass wir die ganz breite Masse der Demokratin­nen und Demokraten abbilden und dass sich jeder, von konservati­v bis links, auf dieser Kundgebung wohlfühlt.“Christian Zeeb, DGB

 ?? FOTOS: TIMO LÄMMERHIRT ?? Christian Zeeb vom DGB gehört zu den Mitorganis­atoren der Kundgebung an diesem Samstag in Aalen. Er hat bereits in Schwäbisch Gmünd auf der Bühne gestanden und zu 3500 Demonstran­tinnen und Demonstran­ten gesprochen. Wie viele in Aalen kommen werden, weiß er noch nicht.
FOTOS: TIMO LÄMMERHIRT Christian Zeeb vom DGB gehört zu den Mitorganis­atoren der Kundgebung an diesem Samstag in Aalen. Er hat bereits in Schwäbisch Gmünd auf der Bühne gestanden und zu 3500 Demonstran­tinnen und Demonstran­ten gesprochen. Wie viele in Aalen kommen werden, weiß er noch nicht.
 ?? ?? In Schwäbisch Gmünd sind es 3500 gewesen, die zur Kundgebung des „Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Schwäbisch Gmünd“gekommen waren.
In Schwäbisch Gmünd sind es 3500 gewesen, die zur Kundgebung des „Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Schwäbisch Gmünd“gekommen waren.

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