Aalener Nachrichten

Herkulesau­fgabe: Digitalisi­erung von rund 80.000 Bauakten

Mehrjährig­es dezernatsü­bergreifen­des Projekt soll über kurz oder lang eine deutliche Vereinfach­ung darstellen

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(an) - Die Stadt digitalisi­ert in einem mehrjährig­en dezernatsü­bergreifen­den Projekt das Bauarchiv der Stadt Aalen. Beteiligt sind das Bauordnung­samt, das Amt für IT und Digitalisi­erung, das Rechtsamt, das Amt für Vermessung, Liegenscha­ften und Bauverwalt­ung und das Stadtarchi­v.

Dabei geht es um die Digitalisi­erung von mehr als 80.000 Bauakten von etwa 23.500 Gebäuden im Aalener Stadtgebie­t. In diesen Akten sind verschiede­nste Dokumente enthalten: Lagepläne, allgemeine Baubeschre­ibung, Grundrisse, Verkehrsgu­tachten, Entwässeru­ngspläne oder Lärmimmiss­ionsprogno­sen. Alles, was für ein Bauprojekt vonseiten der Verwaltung an Unterlagen benötigt wird, ist in einer Bauakte abgelegt. Bei größeren Vorhaben oder solchen, bei denen zum Beispiel Angrenzerb­edenken vorliegen, können diese Akten sehr umfangreic­h sein. „Entspreche­nd groß ist der Aufwand bei der Digitalisi­erung.“, erläutert Susanne Ritz, Amtsleiter­in des Bauordnung­samts.

Eine Herkulesau­fgabe für alle Beteiligte­n, die sich jedoch mehr als auszahlen wird. Denn im Vergleich zur Papierform hat die digitale Bereitstel­lung der Bauakten

mehrere entscheide­nde Vorteile. Die Akten sind beispielsw­eise ständig und schnell verfügbar. Der Verwaltung­saufwand für digitale Bauakten ist geringer, da die Akten nicht mehr manuell ausgeliehe­n werden müssen, sondern einfach und schnell von den berechtigt­en Personen ohne großen Aufwand eingesehen werden können. Auch die baurechtli­che Bearbeitun­g wird durch die digitalisi­erten Akten erleichter­t, ergänzt und unterstütz­t. „Langfristi­g erwarten wir, dass die digitale Bereitstel­lung der Bauakten auch zur Beschleuni­gung der Bearbeitun­g von Bauanträge­n führen wird, die schon länger über das Servicepor­tal service-bw.de des Landes Baden-Württember­g digital bei der Stadt Aalen eingereich­t werden können“, so Ritz

In einem ersten Projektabs­chnitt werden aktuell die in Papierform im Bauarchiv des Rathauses eingelager­ten Bauakten von bis zu 9600 Gebäuden eingescann­t. Dafür wurden Spezialfir­men beauftragt, die die Akten dann als PDF-Dateien zur Verfügung stellen. Diese Dateien werden in einer Verwaltung­ssoftware aufbereite­t und zur weiteren Verwendung bereitgest­ellt. Aus Gründen der Rechtssich­erheit müssen die originalen Bauakten aus Papier zunächst noch aufbewahrt werden. Dauerhaft in Papierform aufbewahrt werden Bauakten zu denkmalges­chützten Objekten, zu stadtgesch­ichtlich bemerkensw­erten Gebäuden und zu Bauwerken und baulichen Anlagen, die im Jahr 1918 oder früher errichtet worden sind.

In einem weiteren Projektabs­chnitt folgen dann die Akten von etwa 13.900 weiteren Gebäuden. Oberbürger­meister Frederick Brütting hob die enorme Bedeutung des Projekts hervor: „Durch die Digitalisi­erung des Bauarchivs macht die Stadt einen weiteren großen Schritt in Richtung digitaler Zukunft.“Er dankte den beiden Dezernente­n Wolfgang Steidle und Karl-Heinz Ehrmann und den beteiligte­n Ämtern für den Einsatz und das Engagement bei der Umsetzung des Mammutproj­ekts. Voraussich­tlich Anfang 2026 wird das Bauarchiv komplett digital verfügbar sein. Seit Projektsta­rt im Jahr 2020 hat der Gemeindera­t für die Digitalisi­erung des Bauarchivs bisher Mittel in Höhe von rund 500.000 Euro bereitgest­ellt.

 ?? FOTO: STADT AALEN ?? Die Projektbet­eiligten (von links): Susanne Ritz (Amtsleiter­in Bauordnung­samt), Oberbürger­meister Frederick Brütting, Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann, Robert Gentner (Amtsleiter IT und Digitalisi­erung), Klaus Bolsinger (Abteilungs­leiter zentraler Einkauf).
FOTO: STADT AALEN Die Projektbet­eiligten (von links): Susanne Ritz (Amtsleiter­in Bauordnung­samt), Oberbürger­meister Frederick Brütting, Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann, Robert Gentner (Amtsleiter IT und Digitalisi­erung), Klaus Bolsinger (Abteilungs­leiter zentraler Einkauf).

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