Aalen heißt „gnadenlosen Netzwerker“willkommen
Viel Lob bei der offiziellen Amtseinsetzung von Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer im KubAA
- „Willkommen zurück!“So schloss Aalens Oberbürgermeister Frederick Brütting seine Rede bei der Amtseinsetzung von Sozialbürgermeister Bernd Schwarzendorfer in Aalens Kulturtempel, dem Kulturbahnhof KubAA. Fünfeinhalb Jahre lang, von 2002 bis 2007, war der gebürtige Albecker Pressesprecher der Stadt Aalen. Jetzt ist der 52-Jährige, nachdem er mehrere Jahre in leitender Funktion beim Landratsamt Biberach tätig war, als Bürgermeister zurückgekehrt.
Die Reihen waren voll besetzt, als das Bläserensemble der Aalener Musikschule im Veranstaltungsaal des KubAA Händels Ouvertüre der „Wassermusik“anstimmte – Wegbegleiter, Vertreter aller möglichen kommunalpolitischen Einrichtungen, Gemeinderäte, Bürgermeister der Nachbarstädte, Kirchen, Schulen, Hochschule, Kitas, Vereine und Blaulichtorganisatoren. Denn mit ihnen wird Schwarzendorfer es zukünftig zu tun haben. Am 6. November hatte ihn der Gemeinderat als Nachfolger von Karl-Heinz Ehrmann gewählt.
Jetzt nahm Schwarzendorfer Büro und Amt in Beschlag. Brütting sprach gar von einem neuen Kapitel in der Geschichte der Aalener Stadtverwaltung, auch deshalb, weil Schwarzendorfers Dezernat, das Dezernat III, jüngst einen neuen Zuschnitt bekommen hat. „Das neue Dezernat ist mehr als nur Bildung und Betreuung“, stellte Schwarzendorfer in seiner
Antrittsrede, und nannte gleich eine ganze Fülle an Aufgaben, die auf ihn zukommen: Digitalisierung, Sport, Kultur und Tourismus, also auch der Kulturbahnhof, in dem die Amtseinsetzung gefeiert wurde. Und neuerdings auch das Amt für Chancengleichheit, demografischen Wandel und Integration. „Aalen hat ihn
wohl nie losgelassen“, stellte Frederick Brütting fest. Schwarzendorfer blickt noch heute gerne auf seine Zeit als Pressesprecher unter dem damaligen OB Ulrich Pfeifle zurück: „Trotzdem hätte ich damals nicht im Traum daran gedacht, dass ich heute wieder eine Antrittsrede in Aalen halten würde“, so Schwarzendorfer.
Schon in seiner Vorstellungsrede hatte Schwarzendorfer fünf Punkte herausgegriffen, die ihm wichtig sind: aktive kommunale Sozial- und Infrastrukturpolitik, Digitalisierung, eine bürgernahe Verwaltung, das Bekenntnis zur Entwicklung der Ortsteile und die Wertschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die zwei letzten Punkte sind es wert, im Rahmen einer solchen Feier herausgehoben zu werden. Schwarzendorfer wird gemeinsam mit seiner aus Aalen stammenden Lebenspartnerin Heidi Schwartz im Unterrombacher Ortsteil Nesslau bauen, also just im Ortsteil Unterrombach-Hofherrnweiler, der bei der Kommunalwahl im Juni erstmals einen Ortschaftsrat erhalten wird. Und die Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit, der verlieh auch Personalratsvorsitzender Wolfgang Krauss Ausdruck: „Nur so werden wir die anstehenden Herausforderungen meistern.“Im Namen der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte
hieß Hermann Schludi, SPD-Fraktionsvorsitzender im Aalener Rat, den neuen Bürgermeister willkommen. Schon 2004, als „Frischling“, so gestand Schludi, habe er Schwarzendorfer als kompetenten Pressesprecher kennengelernt. „Man trifft sich ja im Leben zweimal“, meinte er schmunzelnd, „dass er heute als Bürgermeister in Aalen in sein neues Amt eingesetzt wird“, daran habe Schwarzendorfer selbst damals wohl nicht geglaubt. Aber Schludi lobte auch Schwarzendorfers Qualifikationen und zitierte dessen ehemaligen Chef, den Biberacher Landrat Mario Glaser, der Schwarzendorfer ungeschminkt als „gnadenlosen Netzwerker“bezeichnet hatte. „Sie bringen alles mit, was man in Aalen braucht“, schloss Schludi, bevor das Bläserensemble sinngerweise mit „Let’s all take it easy“einen beschwingten und optimistischen Schlusspunkt setzte.
„Ich habe damals nicht im Traum daran gedacht, heute einmal mehr in Aalen eine Antrittsrede zu halten“, erinnerte sich Bernd Schwarzendorfer an seine Zeit als städtischer Pressesprecher in Aalen.