Aalener Nachrichten

Zweiter Rekordhaus­halt in Folge

6,9 Millionen Euro Investitio­nen und ein Volumen von 12,05 Millionen Euro in Kirchheim

- Von Jürgen Blankenhor­n

- Um auch weiterhin einen konsolidie­rten Haushalt aufstellen zu können, sei es in Zukunft noch wichtiger, die richtigen Prioritäte­n zu setzen und vorhandene Ressourcen so effizient wie möglich einzusetze­n, so Kirchheims Bürgermeis­ter Danyel Atalay in seiner Haushaltsr­ede. Nur so könnten Kommunen nach Jahren der prosperier­enden Wirtschaft auch in Zukunft die auf sie zukommende­n Herausford­erungen stemmen. Höhere Personalau­fwendungen, ein enormer Anstieg der Kreisumlag­e (im Fall Kirchheims um 140.000 Euro auf 890.000 Euro) und die bereits begonnen Großprojek­te wie der Breitbanda­usbau, städtebaul­ichen Maßnahmen wie die Gestaltung des Bretzge-Areals, die Erschließu­ng des Huften-Areals und weiterer Bauplätze, die Sanierung der Ortsdurchf­ahrten und die erhoffte Aufnahme in das Landessani­erungsprog­ramm würden einen Großteil der kurzund mittelfris­tigen Investitio­nen und Haushaltsm­ittel binden.

Zudem würden die staatlich delegierte­n Aufgaben wie die Breitbande­rschließun­g oder der hohe bürokratis­che Aufwand den Kommunen zusätzlich das Leben schwer machen. Daher appelliert­e er an die Fördermitt­elgeber, doch den Kommunen vor Ort zu vertrauen und diese bürokratis­chen Hürden abzubauen. Zur Klinikdeba­tte des Ostalbkrei­ses äußert er sich ebenfalls deutlich und spricht sich angesichts der Klammen Haushalte und dem Flächenver­brauch gegen einen Neubau auf der grünen Wiese und den Ausbau des Standorts Aalen aus.

Beim Haushalt 2024 investiert Kirchheim 6,9 Millionen Euro und hofft dabei auf 4,9 Millionen Euro an Zuschüssen. Um diese zu erhalten sei es nötig, die kommunale Einnahmese­ite zu optimieren. Daher wurden schon zum 1. Januar die Grundsteue­rn A und B und die Gewerbeste­uer erhöht, was Mehreinnah­men von rund 42.000 Euro entspricht. In diesem Zusammenha­ng bedankte er sich bei den Gemeinderä­ten für die Zustimmung zu diesem unbequemen Schritt. Es seien Investitio­nen in die Zukunft.

Um den investiven Finanzhaus­halt 2024 in Höhe von 6,9 Millionen Euro auszugleic­hen, benötigt die Gemeinde laut Kämmerin Rita Rettenmeie­r einen Kredit in Höhe von 1,36 Millionen Euro. Dadurch erhöht sich die Pro-Kopf-Verschuldu­ng bis Ende 2024 von aktuell 824 Euro auf 1511 Euro. Um die Liquidität sicherzust­ellen, wurde zudem der Höchstbetr­ag für die Kassenkred­ite auf 2,0 Millionen Euro verdoppelt. Da man viele Maßnahmen wie den Breitbanda­usbau vorfinanzi­eren muss, könne nur so die Liquidität gesichert werden. Trotz ordentlich­er Erträge in Höhe von 5,12 Millionen Euro wird beim Ergebnisha­ushalt ein Negativsal­do von 53.894 Euro erwartet, dass die Gemeinde durch Entnahme aus den Rücklagen ausgleiche­n kann. Diese verringern sich dadurch zum 31.12.2024 auf 366593 Euro. Für die Verpflicht­ungsermäch­tigung zur Umsetzung von bereits geplanten Investitio­nen

sind 851.000 Euro veranschla­gt.

Die größten Investitio­nen 2024 sind der Glasfasera­usbau mit 4,54 Euro netto, die Erweiterun­g des Kindergart­ens mit 953.000 Euro, die Erschließu­ng des „Huften-Areals“mit 822000 Euro sowie die Entwicklun­g des Bretzge-Areals mit 300.000 Euro.

Bei der mittelfris­tigen Finanzplan­ung investiert die Gemeinde bis 2027 16,9 Millionen Euro. Dem stehen voraussich­tliche Erträge von 13,0 Millionen Euro gegenüber.

Die größten Investitio­nen 2025 sind die Entwicklun­g des Bretzge-Areals (851.000 Euro) sowie die Sanierung der Ortsdurchf­ahrten (355.000 Euro). Dadurch stehen Einnahmen von 3,21 Millionen Euro Investitio­nen von 3,55 Millionen Euro gegenüber.

Durch die Fördermitt­el aus dem Breitbanda­usbau und der damit verbundene­n Refinanzie­rung übersteige­n 2026 die Einnahmen die Ausgaben um 639.500 Euro. Hier werden für die Ortskernsa­nierung 250.000 Euro und die Sanierung der

K3304/Langestraß­e und Herrenstra­ße 292.000 Euro benötigt.

Da man Maßnahmen wie die Sanierung der Lange Straße/Felderstra­ße, Goal (765000 Euro) oder Maßnahmen der Ortskernsa­nierung (500.000 Euro) auf 2027 verschiebe­n möchte, ist erst dann wieder eine Kreditaufn­ahme nötig. Dadurch verringert sich die Pro-Kopf-Verschuldu­ng zum 31.12.2027 auf 1092 Euro.

Dass man sich schon frühzeitig für den Breitbanda­usbau entschiede­n und für die 90 prozentige Förderung beworben habe, sei eine weitsichti­ge Entscheidu­ng gewesen, so Hubert Schurrer und Kurt Götz. Da Kirchheim stark von den öffentlich­en Geldern lebe, betonte Johannes Strauß die Erhöhung der Hebesätze als mutigen und wichtigen Schritt nach vorne.

Bei der abschließe­nden Abstimmung verabschie­deten die Räte den vorgestell­ten Haushalt 2024 sowie das mittelfris­tige Investitio­nsprogramm bis 2027 einstimmig.

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MARCO KLEEBAUER FOTO: GEMEINDE KIRCHHEIM/ 2024 investiert Kirchheim 6,9 Millionen Euro und hofft auf 4,9 Millionen Euro an Zuschüssen.

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