Oberkochen rechnet mit viel Überschuss
Gemeinderat verabschiedet den Haushalt 2024 – Diskussionspunkt Albturm
(an) - Einen mächtigen Haushalt hat die Stadt Oberkochen in ihrer jüngsten Gemeinderatssitzung verabschiedet. Auf der Einnahmenseite stehen 136 Millionen Euro, auf der Ausgabenseite 108 Millionen. Die Stadt rechnet mit einem Überschuss im Jahr 2024 von fast 28 Millionen Euro. Ein wichtiger Punkt in der Beratung: der mögliche Albturm. Ein Antrag auf Sperrvermerk für die im Haushalt eingestellten sieben Millionen Euro für den Turm wurde abgelehnt.
Die Stadt Oberkochen mit Bürgermeister Peter Traub an der Spitze plant im Jahr 2024 Investitionen von fast 59 Millionen Euro, darunter auch der Neubau der Dreißentalhalle und das geplante Blaulichtzentrum, aber auch in die Kinderbetreuung wird die Stadt kräftig investieren. Einen großen Punkt machen auch die Umlagen an Bund, Land und Kreis aus, rund 70 Millioinen Euro.
Robert Ness, Sprecher der SPDFraktion, rückte die ortsansässige Industrie, den Handel und das Gewerbe in den Mittelpunkt seiner Rede, sprach ob der Gewerbesteuereinnahmen auch von einer „komfortablen Situation“. Er nahm die Haushaltsrede aber auch als Anlass zum Rückblick: „Aus unserer Sicht war es richtig, in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut, der Hochschule Aalen und dem Landkreis den Aufbau einer Forschungsinfrastruktur zur industriellen Glasfaserentwicklung
für Faserlaser am Standort Oberkochen zu unterstützen. Auch bezahlbarer Wohnraum und die Verbesserung des ÖPNV war seiner Fraktion wichtig. Der mögliche Albturm würde nach Meinung von Robert Ness eine gute Verbindung zur holzverarbeitenden Industrie in Oberkochen schlagen.
Kritischer sieht den Albturm die Fraktion der Freien Wähler. Sprecherin Tanja Hafner beklagte
sich über zu wenig Informationen über den geplanten Standort des Turms am Volkmarsbeg. Auch bei der Ausweitung des interkommunalen Gewerbegebiets Richtung Königsbronn hat die Fraktion Bedenken. Die CDU mit Sprecher Rainer Kaufmann, sieht – wie die SPD – großen Nachholbedarf bei bezahlbarem Wohnraum, bei der Verkehrsentwicklung in der Stadt und bei der Entwicklung der Oberkochener Innenstadt.
Die Grünen, so Sprecher Joachim Heppner, befürchten, dass der Wirtschaftsstandort Oberkochen wegen der vielen Neubauten in Tallage an seine Wachstumsgrenze kommen könnte. Für überf lüssig hält die Fraktion die Ansiedlung des Fraunhofer-Instituts und auch den geplanten Albturm.
Der Gemeinderat verabschiedete den Haushalt bei einer Gegenstimme.