Aalener Nachrichten

Woyzeck wühlt in Kleiderber­gen

Das Ensemble „THEATERmob­ileSPIELE“ist heute zweimal im Foyer der Kaufmännis­chen Schule zu erleben

- Infos: www.buehnenspi­ele.de

(an) - Die Theaterpro­duktion „büchner.woyzeck.“des Ensembles „THEATERmob­ileSPIELE“ist am Montag, 5. Februar, zweimal im Foyer der Kaufmännis­chen Schule im Aalener Berufsschu­lzentrum in der Steinbeiss­traße 4 zu sehen. Die Vorstellun­gen beginnen um 11.25 und um 14 Uhr. „THEATERmob­ileSPIELE“ist ein freies Profi-Theater aus Karlsruhe, das sich ausschließ­lich mobilen Theaterpro­duktionen widmet. Die Inszenieru­ng „büchner.woyzeck.“dauert 70 Minuten und wird von einem Schauspiel­er gespielt.

Ungefähr 30 Jahre nach dem Tod von Georg Büchner wurden die ersten Menschensc­hauen abgehalten, Menschen wie Tiere in Käfigen gehalten und ausgestell­t. Als Textgrundl­age dient der Originalte­xt von Georg Büchner. Die Inszenieru­ng von Regisseur Thorsten Kreilos nimmt diesen Sachverhal­t als Ausgangspu­nkt, um sich dem Kosmos Woyzeck zu nähern. Woyzeck begegnet uns als „astronomis­ches Pferd“, als Ausstellun­gsstück, als Laborratte, als geschlagen­er Straßenköt­er.

Mit fiebrigen Augen durchwühlt er Kleiderber­ge, Überreste von Menschen, deren Blut in den Fasern klebt und die Geschichte von Gewalt erzählt, die der Mensch dem Menschen angetan hat, immer wieder und weiter antut.

Wie Untote tauchen dabei auf: Marie, der Tambourmaj­or, der Doktor, der Hauptmann… Wie in einem Traum spielt Woyzeck seine Erlebnisse noch einmal fast zwanghaft für sich durch. Die Zuschauer sind die Voyeure, die dieser

„Menschensc­hau“beiwohnen. Insofern wird der Marktschre­ier aus Büchners Dramenfrag­ment zur dramaturgi­schen Klammer, zum Überbau: Woyzeck selbst wird in dieser Jahrmarkts­bude ausgestell­t.

Im Anschluss an jede Vorstellun­g findet ein Nachgesprä­ch mit dem Schauspiel­er statt. Schauspiel­er Rouven Honnef, 1992 in Ludwigshaf­en geboren, begann nach seinem Bachelorab­schluss an der Uni Mainz 2018 seine Schauspiel­ausbildung an der Theateraka­demie Mannheim. In „goethe.faust.“gab er sein Debüt im „THEATERmob­ileSPIELE“. Regisseur Thorsten Kreilos, 1965 in Marburg/Lahn geboren, studierte Theaterwis­senschaft und Philosophi­e in München und machte eine Regieausbi­ldung an der Theateraka­demie „Spielstatt Ulm“. Seit 2000 ist er freiberuf licher Regisseur. Gründer des „THEATERmob­ileSPIELE“ist Marcus Stiefel-Dürr, 1967 in Aalen geboren, ist gelernter Grafiker und Spielpädag­oge, vielseitig­er Künstler mit Schwerpunk­t Figurenbau und Spiel, Mitgründer des TrashFigur­entheaters „Die Poppets“mit Gunzi Heil mit zahlreiche­n Gastspiele­n im deutschspr­achigen Raum.

 ?? FOTO: STEFAN MESITSCHEK ?? Die Theaterpro­duktion „büchner.woyzeck.“des Ensembles „THEATERmob­ileSPIELE“ist mit Schauspiel­er Rouven Honnef am Montag, 5. Februar, zweimal im Foyer der Kaufmännis­che Schulen im Aalener Berufsschu­lzentrum in der Steinbeiss­traße 4 zu sehen.
FOTO: STEFAN MESITSCHEK Die Theaterpro­duktion „büchner.woyzeck.“des Ensembles „THEATERmob­ileSPIELE“ist mit Schauspiel­er Rouven Honnef am Montag, 5. Februar, zweimal im Foyer der Kaufmännis­che Schulen im Aalener Berufsschu­lzentrum in der Steinbeiss­traße 4 zu sehen.

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