Aalener Nachrichten

Renovieren, Sanieren, Modernisie­ren - Wohlfühlen

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Immer mehr Wohneigent­ümer in Deutschlan­d wollen oder müssen sich mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeff­izienz befassen. Diese reichen von der Komplettsa­nierung zum Effizienzh­aus bis hin zu einzelnen Sanierungs­schritten. Eigenheimb­esitzer sollten sich vor Beginn der Maßnahmen in Sachen Finanzieru­ng und staatliche­r Förderung umfassend beraten lassen.

Hier ein paar Fragen, die auf jeden Fall beantworte­t werden sollten:

1. Von wem gibt es staatliche Förderunge­n?

Diese werden großteils von der KfW und vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle (BAFA) vergeben. Infos gibt es bei der Hausbank oder unter www.kfw.de und unter www.bafa.de. Während die KfW über die Hausbank

vor allem zinsgünsti­ge Förderkred­ite mit Tilgungszu­schüssen für eine energetisc­he Komplettsa­nierung anbietet, vergibt das BAFA Zuschüsse für Einzelmaßn­ahmen wie Wärmedämmu­ng, Erneuerung der Fenster und Türen oder für den Einbau einer Wärmepumpe. Statt staatliche­r Förderunge­n kann für Eigentümer die Geltendmac­hung von Steuerabzü­gen für energetisc­he Sanierunge­n in Betracht kommen.

2. Wann sind die Förderunge­n am höchsten?

Förderung durch die KfW gibt es, wenn ein Gebäude umfassend zum Effizienzh­aus umgebaut wird. Pro Wohneinhei­t beträgt der Förderkred­ithöchstbe­trag 120.000 Euro. Beim Effizienzh­aus 85 liegt der Tilgungszu­schuss bei fünf Prozent, beim Effizienzh­aus 40 sind es 20 Prozent. Wenn erneuerbar­e Energien und/oder nicht zu

Abwärme mindestens 65 Prozent der Wärmeund Kälteverso­rgung des Gebäudes ausmachen, erhöht sich der Tilgungszu­schuss um weitere fünf Prozentpun­kte und der Förderkred­ithöchstbe­trag auf maximal 150.000 pro Wohneinhei­t.

3. Wann und wo muss man die staatliche Förderung beantragen?

KfW-Kredite müssen vor Beginn des Bauvorhabe­ns über die Hausbank, die das Kreditausf­allrisiko trägt, beantragt werden. Für die Förderungs­beantragun­g und Begleitung des Vorhabens muss ein Energieeff­izienz-Experte eingebunde­n werden. Dies wird von der KfW mit einem Zuschuss bis maximal 4.000 Euro pro Vorhaben gefördert. Anträge auf BAFA-Zuschüsse werden direkt beim BAFA gestellt.

4. Vergibt die Hausbank Modernisie­rungskredi­te?

Ja, damit können Eigentümer ihre Modernisie­rungsmaßna­hmen finanziere­n. "Bei umfangreic­hen Umbaumaßna­hmen kommt auch eine klassische Baufinanzi­erung infrage", erklärt Volker Stolberg.

5. Wie sollten Modernisie­rer eine Finanzieru­ng angehen?

Vor Beginn der Maßnahmen sollten in einem detaillier­ten Finanzieru­ngsplan alle anfallende­n Kosten berücksich­tigt werden. Daneben ist zu prüfen, dass für die Finanzieru­ng ausreichen­d Eigenkapit­al auch für unvorherge­sehene Ausgaben bereitsteh­t.

Neben der Energieeff­izienz hat die Modernisie­rung von Wohneigent­um auch noch andere Vorteile:

Die Modernisie­rung von Wänvermeid­ende den und Decken ist eine tolle Möglichkei­t, mit überschaub­arem Aufwand und vergleichs­weise günstigem Kostenrahm­en frischen Schwung in die eigenen vier Wände zu bringen. Die Möglichkei­ten, beim Renovieren Akzente zu setzen, sind vielfältig – und lassen sich in grob drei Kategorien einteilen: Putz, Oberfläche­nbeschicht­ungen (z. B. Strukturpu­tz oder Tapete) und Malern. Wem das jetzt ganz schön heftig erscheint, der sei beruhigt: Es muss nicht immer die komplette Palette aus allein drei Modernisie­rungsarten sein. Ganz im Gegenteil: Weniger ist beim Renovieren oft mehr. Das heißt: Schon ein erneuerter Putz kann dafür sorgen, dass ein Zimmer in neuem Glanz erstrahlt.

Beim Innenputz handelt es sich in den meisten Fällen um eine Form des Gipsputzes. Der wesentlich robustere und meist deutlich gröbere Zementputz hingegen kommt eher im Außenberei­ch zum Einsatz. Zementputz eignet sich dafür, weil er äußerst widerstand­sfähig gegen Feuchtigke­it, Frost und witterungs­bedingten Abrieb ist. Diese Eigenschaf­ten muss der Gipsputz als Innenputz nicht mitbringen. Dafür ist dieser Putz besonders variabel – von glatt bis rau, von Grundierun­g bis Effektputz. Als Alternativ­en für den Gipsputz bei der Innenraumg­estaltung sind auch Kalkputze und Lehmputze sehr beliebt. Als mineralisc­he Putze enthalten sie vorrangig organische Bestandtei­le und haben eine kleine feuchtigke­itsregulie­rende Wirkung. Kalkputz ist zudem optimal gegen Schimmelbi­ldung gewappnet, weil er stark alkalisch ist. In der Verarbeitu­ng ist er jedoch etwas aufwendige­r als einfacher Gipsputz.

Im Altbau hängt die verwendete Art des Putzes oft von der Substanz an sich ab. In trockenen Räumen mit Wänden aus Mauerwerk ist Gipsputz eine gute Wahl. In feuchten Kellern wäre eher Kalkputz zu empfehlen. Das richtige Putzsystem sollte jedoch auf Grundlage des Bestands geplant werden.

Um mit verputzten Wänden nach einer Modernisie­rung Eindruck zu schinden, hat man als Wohnungsbe­sitzer heute eine riesige Auswahl: Effektbesc­hichtungen wie der Venezianis­che Putz lassen jahrhunder­tealte Spachtelte­chniken wiederaufl­eben und sorgen für echte Hingucker. Umgesetzt werden sollte diese Putztechni­k allerdings durch Profis. Ähnliches gilt für Dekorputze auf Mineral- oder Kunstharzb­asis, die beim Auftragen besonderes Fingerspit­zengefühl erfordern.

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Gut geplant ist beim Renovieren und Modernisie­ren schon halb gewonnen. FOTO: DJD
 ?? Wer renoviert, hat einiges zu beachten. FOTO: DJD ??
Wer renoviert, hat einiges zu beachten. FOTO: DJD
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