Tannhausen startet mit neuem Haushalt solide ins Jahr
Pro-Kopf-Verschuldung versechstfacht sich, bisher nicht genutzte Kredite aus 2023 kommen der Gemeinde zugute
- Kämmerer David Scheiner hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung den Haushaltsplan 2024 vorgestellt. Wie er in diesem Kontext erläuterte, kann sich die Gemeinde über ein ordentliches Ergebnis von 43.400 Euro und einen Zahlungsmittelüberschuss von 252.600 Euro freuen. „Diese Ausgangssituation ist beileibe nicht bei allen Gemeinden im Ostalbkreis der Fall, das schaffen nicht alle so“, betont Scheiner dazu.
Grund für das positive Ergebnis ist unter anderem, dass die Posten, aus denen sich die ordentlichen Erträge von insgesamt rund 5,4 Millionen Euro zusammensetzen, fast allesamt höher ausgefallen sind als im Vergleich zum Vorjahr.
So wird der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer um 35.000 Euro höher ausfallen, an Gewerbesteuer verzeichnet die Gemeinde ebenfalls im Jahresvergleich eine Steigerung von 50.000 Euro, ebenso bei den Schlüsselzuweisungen, die 2024 rund 145.000 Euro mehr einbringen werden. Gleichgeblieben sind lediglich die Erträge durch die Grundsteuer A und B. Im Gegensatz dazu sind bei den ordentlichen Aufwendungen (insgesamt rund 5,4 Millionen Euro) ebenfalls deutliche Kostensteigerungen von 336.000 Euro eingeplant – unter anderem 29.500 Euro mehr an Personalaufwendungen, 53.000 Euro mehr fließen in die Kreisumlage oder auch der Zuschuss an den katholischen Kindergarten ist um 60.000 Euro gestiegen. Diese Erhöhung sei auch den zwei neuen Gruppen geschuldet,
für die zusätzliches Personal gebraucht wurde.
Des Weiteren stehen in Tannhausen im Laufe des Jahres große Investitionen an, darunter die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens, der erste Teil des Breitbandausbaus, die teilweise Erschließung des Durchgangswegs zwischen Kindergarten und Tannhäuserstraße, der Austausch der Straßenbeleuchtung in LED oder auch die weitere Sanierung des Rathauses. Bei einigen dieser Vorhaben wird die Gemeinde verschiedentlich bezuschusst, so zum Beispiel für die Sanierung des Rathauses durch die Städtebauförderung mit 61.000 Euro, für die Straßenbeleuchtung aus dem Programm Klimaschutz mit 63.000 Euro oder für den Ausbau des Breitbandnetzes von Land und Bund mit 900.000 Euro. Zu letzterer Förderung werden in den kommenden Jahren weitere Zuschüsse aus diesen Fördertöpfen in einer Gesamthöhe von 4,5 Millionen Euro erwartet.
Die Auszahlungen und Einzahlungen aus Investitionstätigkeiten aufgerechnet, ergibt sich ein Finanzierungsmittelbedarf von rund 2,1 Millionen Euro, der aus den liquiden Eigenmitteln in Höhe von 2,75 Millionen Euro gedeckt werden kann. Wie Kämmerer
Scheiner allerdings erklärt, beinhalten diese liquiden Mittel auch Einzahlungen ausnicht in Anspruch genommenen Krediten in Höhe von 1,7 Millionen Euro aus dem Jahr 2023. Diese Ermächtigungen werden nun genutzt, um den Finanzierungsmittelbedarf zu decken, das bedeutet aber auch, dass sich die Schulden der Gemeinde von 309.000 auf 1,8 Millionen Euro erhöhen. Die ProKopf-Verschuldung wird damit bis zum Ende des Jahres 1024 Euro betragen. „Wir liegen damit noch im Durchschnitt, bei anderen Gemeinden sieht das schon viel schlimmer aus“, sagt der Kämmerer erläuternd.