Aalener Nachrichten

Mallorca bittet heilige Scholastik­a um Regen

Wenn es auf auf den Balearen nicht ausreichen­d regnet, hilft nur noch die Anrufung höherer Mächte

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(KNA) - Seit Wochen herrscht in Teilen Mallorcas Wassermang­el, weil es nicht ausreichen­d regnet. Da kommt der Brauch der Anrufung von Scholastik­a (Foto: Eric Zerm) an diesem Sonntag genau recht.

In der Wallfahrts­kirche Santuari de la Consolacio in Santanyi im Südosten der Insel wird die Heilige um die „Gabe des Regens“gebeten, wie die „MallorcaZe­itung“berichtet. Schließlic­h soll die dort verehrte Statue der Schwester des heiligen Benedikt von Nursia die „Schlüssel zu den Quellen des Himmels“besitzen.

Bei der Messe, die immer am Sonntag um das Fest der heiligen Scholastik­a (um 480 bis um 542) am 10. Februar stattfinde­t, handle es sich um eine uralte Tradition, sagte Pfarrer Bartomeu Villalonga. Doch in diesem Jahr könnte die Zahl der erwarteten Teilnehmer aufgrund der verbreitet­en Dürre auf Mallorca noch größer sein als sonst – auch ein Zeichen des Klimawande­ls: „Die Menschen sind sich mehr denn je bewusst, dass mit dem Wetter etwas Merkwürdig­es geschieht.“

Santanyi liege sprichwört­lich in der trockenste­n Gegend der Insel: „A Santanyi poca aigua i gens de vi“(„Wenig Wasser und kein Wein in Santanyi“), zitierte der Pfarrer. „Aus diesem Grund widmeten unsere Vorfahren, die das Heiligtum errichtete­n, der heiligen Scholastik­a eine Kapelle und hatten das Bedürfnis, sie anzurufen, damit sie die Zisternen fülle.“

Auch diesmal hofften die Gläubigen, dass die Gebete die erwartete Wirkung zeigen — „wie im Jahr 2023“, erinnert sich Villalonga: Zwei Wochen nach der Messe in der Wallfahrts­kirche zog der Sturm Juliette auf und hinterließ in vielen Teilen der Insel, darunter auch in Santanyi, eine dicke Schneedeck­e. Auch für dieses Wochenende sei Regen vorhergesa­gt, wenn auch nur leichter.

Und falls Scholastik­a nicht helfen sollte, wenden sich die Bewohner Santanyis laut ihrem Pfarrer an die nächsthöhe­re himmlische Instanz, so wie 1914: „Die Dürre war so groß, dass sie zum Heiligtum von Lluc pilgerten, um die Jungfrau Maria um Regen zu bitten.“

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