Auf Freddies Boulevard in den Central Park
Klinik, Bürgermeisterwahl und Verkehrspolitik – Beim „Sauren Meckereck“ziehen Aalens Narren vom Leder
- Klinikdebatte, der überraschende Ausgang der Bürgermeisterwahl im Gemeinderat, Biotonne und die Aalener Verkehrspolitik: Die Närrinnen und Narren der Aalener Fasnachtszunft (AFZ) haben sich beim „Sauren Meckereck“im Aalener Rathaus nicht zurückgehalten und kräftig vom Leder gezogen – über die lokale, aber auch über die überregionale Politik. Aber AFZ-Vizepräsident Gerhard Luley brachte es in seiner Moderation auf den Punkt: „Die Demokratie braucht die Narren, und die Narren brauchen die Demokratie.“Genau.
Den Auftakt in den närrischen Nachmittag machten die Jüngsten. Die kleine Garde mit Louisa Hallies, Nele Baur und Tessa Zwettler, zwischen sieben und 13 Jahre alt, machte es den Großen vor. Dann stieg „Meckergoiß“Ursula Hintz ins Fass und freute sich über kurze Gemeinderatssitzungen: „Denn die Nachsitzung wartet mit Speis und mit Trank – ond des kostenlos, em Ehrmann seim Abschied sei dank.“Kräftig auf die Pauke haute auch „d’ Wasseralfingere“Petra Kraft. Sie führte die Aalener Kernstädte ein in die Wilhelmstraßenwelt mit fiktiven Bäumen und einem „Sott au mol g’macht werra“-Radweg. Schließlich führt irgendwann die bahnparallele Trasse als „Freddies Boulevard“in den Wasseralfinger Central Park. Auch bei der Klinikdiskussion sei klar: die muss nach Wasseralfingen ins Bausenried, denn „I kann doch nix d’rfier, dass mir der Mittelpunkt der Welt sen!“
Als „D’r Narro“setzte sich Ekbert Hering mit aktuellen Problemen auseinander – natürlich auch mit der Diskussion um den Klinikstandort: „Bei Kosten und der Schnelligkeit ist die KombiLösung nur gescheit“, frotzelte er und legte in Sachen Tourismus nach: „Das süddeutsche Köln, das liegt in Aalen. Damit könnte man bei der CMT auch prahlen.“
Mit viel Beifall wurden die „Läschdermäuler“(Susanne RingWengert, Petra Kraft, Sabina Ferrano, Ursula Hintz, Heidi Luley, Suse Behringer) vom Publikum empfangen, kein Wunder, feiern die „Läschdermäuler“doch ihr 30-Jähriges. Suse Behringer ist sogar von Anfang an dabei. Und unter der musikalischen Leitung von Susanne Ring-Wengert zogen die sechs Damen alle Register, inhaltlich wie musikalisch. Ein „Kriminaltango“zur Bürgermeisterwahl: „Doch was sauer aufstößt: A Verlierer, der lautstark schmollt.“Und sie schieben nach: „Die Grünen – stärkste Fraktion on hen koin Bürgermoister!“Und natürlich das Verhältnis der beiden OBs aus Aalen und Gmünd: „Älle Menschen werden Brüder, bloß Arnold ond der Brütting net“. Gesungen zu Beethovens „Ode an die Freude“.
Als „Brezga Blase“streifte schließlich Helmut Argauer zahlreiche Themen der überregionalen Politik – Bauernproteste etwa, den Ukraine-Russland-Konflikt, die Flüchtlingspolitik oder die AfD. Auch Lokales stieß ihm sauer auf: das LEA-Privileg etwa oder die Klinikdebatte („Und deshalb
„Älle Menschen werden Brüder, bloß Arnold und der Brütting net!“, schimpfen die „Läschdermäuler“.
„Das süddeutsche Köln, das liegt in Aalen. Damit könnte man bei der CMT auch prahlen“, schlägt „Narro“Ekbert Hering vor.
spricht der Blase es deutlich aus: Nach Aalen muss das neue Krankenhaus!“). Zum Schluss drohte er ganz offen, vielleicht in den Weststadt-Ortschaftsrat einziehen zu wollen: „Der neue Nörgler ist dann Archie und nicht mehr Norbert Rehm.“
Nach dem offiziellen Ende wurde schließlich Angelika Steinert nach 26 Jahren als Trainerin der grün-weißen Garde verabschiedet. Rebecca Schwarting wird ihre Aufgabe übernehmen.
Zum „Sauren Meckereck“in Aalen gibt es ein Video auf schwaebische.de/ region/ostalb