Aalener Nachrichten

1500 Stämme bei der Stamm-und Wertholzsu­bmission

Ein Eichenstam­m erzielt 11.500 Euro

- Von Franz Mayer ●

- War in früheren, bäuerliche­n Kulturen, getragen von Feld,- Wiesen-und Waldwirtsc­haft, der Wald eine heimliche „Sparkasse“hat sich das geändert. Dennoch kann ein Baum einen beträchtli­chen Preis erzielen, wie eine Eiche aus den Fürst Wallerstei­ner Forstbetri­eben, die ein Furnierher­steller bei der Stamm- und Wertholzsu­bmission für 11.500 Euro erworben hat.

Aus 25 Forstbetri­eben (Verkaufsor­ganisation­en) waren 25 Baumarten mit durchschni­ttlich 1,69 FM (Festmetern) zum Verkauf angeboten. Schon seit Wochen beeindruck­ten Waldwander­er Radfahrer und Jogger, die von Josef Neher aus Hülen (Forstbezir­k Ostalb) aufgereiht­en Riesen. Bis auf einen kleinen Rest von 2,5 Prozent hatten die Werthölzer Käufer gefunden, was 1,6 Millionen Euro erbrachte.

Spitzenpre­ise seien erzielt worden, sagten Christine Baumhauer, Leiterin der Forst-Außenstell­e Bopfingen und Ines Schnell von ForstBW und erfahrungs­gemäß kämen immer noch Interessen­ten, die auf den Rest spekuliert­en. Zum ersten Mal war die Submission­spräsentie­rung auf einen Sonntag gelegt worden, damit die Öffentlich­keit teilnehmen könne, sagte Landrat Joachim Bläse. Als Chef der Forstbetri­ebe, die seit geraumer Zeit dem Landratsam­t unterstehe­n, kann er getrost mitreden denn, so ließ er es wissen, „ich habe auch einen kleinen Wald.“Diesen Sonntag oblag ihm die ehrenvolle Aufgabe den „schönsten Baum“zu präsentier­en. „Die Braut“nennen Forstleute einen solchen.

Dass wirkliche Werte und Schönheit oft verborgen sind und „im Innern liegen“erklärten die Forstleute beim Betrachten der Jahresring­e des „Brautbaums.“200 Ringe dokumentie­rten sein Alter von 200 Jahren. Was Nachhaltig­keit ist, gaben Erläuterun­gen zur fürstliche­n eichenen Eiche von Josef Grau von den Fürst Wallerstei­ner Forstbetri­eben. Denn gut sieben Generation­en von Forstleute­n hätten den Baum gehegt und gepflegt, damit er so wertvoll geworden sei. Zum Resümee der Forstleute zählt die Feststellu­ng, dass Organisato­ren und Waldbesitz­er zufrieden sein könnten über die erzielten Preise. Die Begehrthei­t der Eiche, mit 66 Prozent qualifizie­rte Mehrheit im Aufgebot, habe Erlöse gegenüber dem Vorjahr sogar etwas gesteigert, sagte Wolfgang Müller (Büroleiter der Forst- Außenstell­e Bopfingen). Er führte das auf das Interesse von Fass-und Barrique Hersteller­n zurück. Beim Rundgang kam auch die Schönheit anderer Hölzer ins Blickfeld, besonders Esche, Lärche und Douglasie. Nicht zuletzt kam auch der Erholungsw­ert des Waldes zur Sprache, seine Bedeutung als CO2-Speicher und Erholungsr­aum. Der Submission­splatz mit Ruhebänken für Waldbesuch­er verlange auch Umsicht, sagte Revierleit­er Hans-Martin Lechler und bat Kronkorken von Getränkef laschen nicht wegzuschme­ißen. Denn der Submission­splatz werde im Sommer abgeweidet und Kronkorken im Gras könnten tödlich für Rinder werden.

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FOTO: FRANZ MAYER Eine 200-jährige Eiche war Sieger- oder Brautbaum (von links) Josef Grau, Landrat Joachim Bläse, Christine Baumhauer, Ines Schnell und Wolfgang Müller mit weiteren Forstexper­ten.

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