Aalener Nachrichten

„Wir haben es wirklich gut gemacht“

Frieder Henne und Martin Pfitzer blicken auf das packende Oberliga-Derby zurück, das Ellwangen mit 3:2 gewann

- Von Tim Abramowski ●

- Damit hatten wohl nur die größten Optimisten im Ellwanger Lager gerechnet. Im OberligaDe­rby haben die Volleyball­er des TSV Ellwangen zwei wichtige Punkte aus Aalen entführen können. Beim Tabellenzw­eiten SG MADS Ostalb gewann der Siebte, Ellwangen mit 3:2.

Auch mit etwas Abstand fühlt sich der Sieg für TSV-Trainer Martin Pfitzer etwas surreal an. „Mit einem Sieg bei der SG MADS Ostalb hatte ich persönlich nicht gerechnet. Sie wollen den zweiten Platz und für uns war von Beginn an klar: Es geht um die Plätze acht bis sechs. Von daher hatte ich mir in Aalen überhaupt nichts ausgerechn­et.“Wie Ellwangens Trainer dabei ergänzt, war die Hoffnung auf Zählbares im Hinspiel wesentlich größer. Die Partie in der heimischen Rundsporth­alle endete allerdings 1:3. Im Rückspiel deutete sich zumindest zu Beginn wieder ein klarer Sieg für das Team von Frieder Henne an. Schnell hatte die SG MADS Ostalb zehn Punkte Vorsprung. „Es ist eine andere Halle als in Ellwangen und man muss sich erst mal an das Rundherum gewöhnen. Nach dem deutlichen Rückstand haben wir dann unser Aufschlagz­iel umgestellt und dann hat man gesehen, dass die SG MADS nicht ganz so stabil ist, wie ich vermutet hätte“, so Martin Pfitzer über die nicht gut verlaufene Anfangspha­se. Doch nach dem 9:19 starteten die Virngrundr­ecken eine spektakulä­re Aufholjagd. Aus einer klaren MADS-Führung wurde dann zwischenze­itlich sogar ein kurzer Rückstand, dennoch konnte der Satz noch gewonnen werden. In der Satzpause machte Martin Pfitzer seine Mannschaft dann so richtig heiß. „Ich hab zu ihnen gesagt: Macht immer so weiter und kämpft um jeden Ball.“Die Ansprache

hatte auch gefruchtet, denn die Sätze zwei und drei gingen an die Ellwanger. Wo es auf der einen Seite Freude gibt, gibt es auf der anderen auch Enttäuschu­ng. Wie MADS-Trainer Frieder Henne betont, sei der Spielaufba­u über weite Strecken der Partie so schlecht gewesen, dass man immer nur über hoch und außen angreifen konnte. „So hatte die Abwehr und der Block von Ellwangen immer eine Chance gehabt – und da waren sie dann auch wirklich gut. Unsere Aufschläge waren letztlich zu harmlos, das waren die entscheide­nden Faktoren.“

Dennoch konnte sich die SG MADS Ostalb den vierten Satz schnappen. Somit musste der TieBreak entscheide­n, wer das Derby gewinnt und damit den zweiten Punkt holt. Das Momentum lag zu diesem Zeitpunkt eigentlich aufseiten der Aalener, die ab der

Mitte des vierten Satzes für klare Verhältnis­se sorgten. Da der Sport des Öfteren unberechen­bar ist, kam es schließlic­h anders. Ellwangen bestimmte im Tie-Break dann das Geschehen. „Wenn man zu Beginn gleich ein, zwei Fehler macht, hat man noch mehr Druck. Dann wird es oft nicht besser, sondern schlechter“, berichtet Frieder Henne. Beim Stande von 10:5 und noch zwei Auszeiten, war sich Martin Pfitzer sicher, dass die Mannschaft den Sieg nach Hause bringt. „Wir haben es wirklich gut gemacht und ich bin stolz auf das Team.“

Begeistert waren beide Trainer von der überragend­en Kulisse in der Aalener Karl-Weiland-Halle. „Solche Spiele sind einfach immer Highlights in der Saison, egal ob bei uns oder in Ellwangen. Es ist immer toll, wenn die Hallen voll sind“, so Frieder Henne. Martin Pfitzer betont, dass die Stimmung

von beiden Seiten überragend gewesen sei. „Dazu war es auf den Rängen sehr fair, so soll es sein und das macht den Volleyball-Sport auch aus.“

An diesem Samstag tritt die SG MADS Ostalb beim Tabellenac­hten SG Volley Neckar-Teck an. Auf dem Papier ist es eine klare Angelegenh­eit, doch Frieder Henne warnt vor der SG Volley NeckarTeck: „In der vergangene­n Saison wurde die SG Vizemeiste­r. Es kommt immer drauf an, wie sie aufgestell­t haben. Wenn die besten sechs Spieler auf dem Feld stehen, ist es eine sehr starke Mannschaft. Daheim sind sie vermutlich stärker aufgestell­t als auswärts. Es wird alles andere als einfach, zumal wir das Hinspiel verloren haben.“

Für den TSV Ellwangen steht an diesem Samstag die Partie gegen den Tabellenvi­erten SSV Geißelhard­t an. Der Rückstand von Ellwangen auf Geißelhard­t beträgt dabei lediglich drei Punkte. So schätzt Martin Pfitzer den kommenden Gegner ein: „In Geißelhard­t haben wir knapp mit 2:3 verloren. In der Winterpaus­e haben sie sich mit zwei Drittligas­pielern verstärkt. Für uns wird es ein emotionale­s Spiel, weil mit Luke Schweizer und Robin Vogel zwei SSV-Spieler zu uns kommen, die in der vergangene­n Saison noch unser Trikot getragen haben.“

Doch am Samstag möchten die Ellwanger gewiss keine Geschenke verteilen, sondern erneut wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerh­alt holen.

TSV:

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? MADS-Trainer Frieder Henne (links) im Gespräch mit Kapitän Lukas Schmid während des Spiels gegen Ellwangen.
SG MADS: Schmid, Kamper, Bacher, Kobitski, Neumeier, Brenner, Schober, Bareiß, Klein
Bruckmülle­r, Kopp, Gaugler, Lingel, Schaller, Mahler, Maier, Van der Jagt, Wenczel, Bohner, Syrowatka, Krämer, Wagner.
FOTO: THOMAS SIEDLER MADS-Trainer Frieder Henne (links) im Gespräch mit Kapitän Lukas Schmid während des Spiels gegen Ellwangen. SG MADS: Schmid, Kamper, Bacher, Kobitski, Neumeier, Brenner, Schober, Bareiß, Klein Bruckmülle­r, Kopp, Gaugler, Lingel, Schaller, Mahler, Maier, Van der Jagt, Wenczel, Bohner, Syrowatka, Krämer, Wagner.

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