Aalener Nachrichten

Bedeutet Hussel-Insolvenz das Aus der Aalener Filiale?

Das Süßwarenun­ternehmen ist in Schieflage geraten – Wie es weitergeht, bleibt unklar

- Von Verena Schiegl

- Das Süßwarenun­ternehmen Hussel hat Insolvenz angemeldet. Was das für die Aalener Filiale am Marktplatz bedeutet, fragen sich viele Kunden, die sich hier mit Schokolade, Pralinen und Gebäck eindecken. Eine Antwort darauf, wie und ob es weitergeht, gibt das Unternehme­n auf Nachfrage der „Aalener Nachrichte­n/Ipf- und Jagst-Zeitung“derzeit nicht.

Vor neuneinhal­b Jahren hat die Filiale der Confiserie-Kette Hussel mit Hauptsitz im schleswig-holsteinis­chen Wahlstedt in den Räumen des ehemaligen Juwelierge­schäfts Mallwitz am Aalener Marktbrunn­en ihre Pforten geöffnet und ist damit nach längerer Abwesenhei­t wieder in die Stadt zurückgeke­hrt. Denn fast„ums Eck“, in der Reichsstäd­ter Straße, gab es etliche Jahre davor schon einmal eine Hussel-Niederlass­ung.

2018 wurde das Unternehme­n von dem Kaffeehand­elsunterne­hmen Arko GmbH und dem Teehändler Eilles GmbH & Co. KG übernommen. 2021 folgte das erste Insolvenzv­erfahren der drei Unternehme­n als Folge der CoronaKris­e. Dieses habe man überstande­n, insofern sei man optimistis­ch, eine derartige Situation erneut überstehen zu können, teilt der Geschäftsf­ührer von Hussel, Patrick German, in einer Pressemitt­eilung mit.

„Der Schritt, unsere Unternehme­n erneut in Insolvenzv­erfahren zu überführen, fiel uns überaus schwer – war jedoch aus wirtschaft­lichen Gründen unumgängli­ch“, so German und meint damit

den Anstieg der Lebenshalt­ungskosten sowie die allgemeine wirtschaft­liche Unsicherhe­it, die die Stimmung unter den Verbrauche­rn und damit die Nachfrage im Einzelhand­el in den vergangene­n zwei Jahren schwer belastet habe. Verschärft werde die Situation zusätzlich durch den herrschend­en Fachkräfte­mangel sowie die durch die Erhöhung des Mindestloh­nes steigenden Personalko­sten. Der Mangel an Mitarbeite­rn wurde bereits im Januar diesen Jahres deutlich, als die Aalener Filiale für mehrere Tagen geschlosse­n hatte. Der Grund waren „krankheits­bedingte Personalau­sfälle“, wie es auf einem Zettel an der Eingangstü­re hieß. Wie viele Mitarbeite­r in der Filiale beschäftig­t und vom Insolvenzv­erfahren betroffen sind, beantworte­t das Unternehme­n nicht.

Der zum vorläufige­n Insolvenzv­erwalter bestellte Hamburger Rechtsanwa­lt Dietmar Penzlin habe gemeinsam mit der Geschäftsf­ührung bereits erste Maßnahmen zur Stabilisie­rung der Unternehme­n umgesetzt. Die Vorfinanzi­erung des Insolvenzg­eldes für die Beschäftig­ten sei bis zum 31. März umgehend in die Wege geleitet worden, teilt die Firma in ihrer Pressemitt­eilung mit. Der Geschäftsb­etrieb werde im Rahmen des Insolvenza­ntragsverf­ahrens fortgeführ­t. Die Eröffnung des Insolvenzv­erfahrens soll zum 1. April erfolgen. Ziel sei laut Insolvenzv­erwalter Penzlin eine Sanierung.

Dass die Hussel-Filiale in Aalen erhalten bleibt, hofft der Citymanage­r Reinhard Skusa. Sie bereichere an dieser exponierte­n Stelle das Sortiment in der Innenstadt.

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FOTO: ANSGAR KÖNIG Im September 2014 öffnete die Filiale der Confiserie-Kette Hussel am Marktplatz ihre Pforten. Wie es jetzt weitergeht, bleibt unklar.

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