Was weg ist, bleibt auch weg
Bosch, Bizerba, Kärcher, Stihl verlagern Jobs ins Ausland oder sind dabei, diesen Schritt zu prüfen. Das muss alarmieren. Denn es handelt sich dabei nicht immer um Konzerne, die stets mit spitzem Bleistift rechnen und dort produzieren, wo es für sie am günstigsten ist. Es sind Unternehmen in Familienhand, für die Standorttreue, Verantwortung für die Mitarbeiter und Verbundenheit mit der Region zum Erbgut gehören.
An dieser Stelle sei gesagt: Die Ampel ist nicht an allem Übel schuld. Kaum eine andere Wirtschaft ist so stark vom Export getrieben, wie die deutsche und speziell die baden-württembergische. Globale Krisen machen sich da sofort schmerzlich bemerkbar. Inflation und Konsumflaute sind maßgeblich, doch nicht allein getrieben vom Handeln der verantwortlichen Ministerien.
Doch gibt es erkennbare Anzeichen, dass die Politik aus der Misere die richtigen Konsequenzen zieht? Die Unternehmenssteuern in Deutschland liegen im internationalen Vergleich an der Spitze und über dem Schnitt vergleichbarer Länder. Hohe Steuern mögen gerechtfertigt sein, wenn die Firmen eine hervorragende Infrastruktur, ein sehr gutes Bildungssystem und eine hohe Planungssicherheit vorfinden, die der Staat bietet. Nur ist das hierzulande bekanntlich nicht der Fall. Die Behörden arbeiten so langsam, dass Maschinenbauer wochenlang auf eine Ausfuhrgenehmigung warten müssen, und eine durchgängig stabile Internetverbindung ist nach wie vor ein Glücksfall und keine Selbstverständlichkeit, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Es sind nicht allein die hohen Steuern. Auf dem Siegertreppchen stehen wir auch bei den Energiepreisen, der Bürokratielast oder den Lohnkosten. Die Liste der Standortnachteile wird immer länger, die Liste der Vorteile ist schnell aufgezählt. Wenn immer mehr Unternehmen deshalb im Ausland produzieren, dann sind immer mehr Jobs woanders – sie kommen nicht zurück.