Aalener Nachrichten

KI im Einsatz gegen Betrug

Die Verbrauche­rzentrale NRW will Fakeshops enttarnen

- Prüfen ist online möglich unter www.verbrauche­rzentrale.de/ fakeshopfi­nder

(sz) - Ist dieser Onlineshop vertrauens­würdig? Ist dieses Schnäppche­nangebot wirklich seriös? Kann ich hier einkaufen oder werde ich hier betrogen? Das sind Fragen, die sich Nutzer des Fakeshop-Finders stellen.

Der Fakeshop-Finder der Verbrauche­rzentralen hat seit seinem Start bereits mehr als 1,3 Millionen Websites untersucht und dabei über 50.000 Fakeshops identifizi­eren können. 2023 haben Menschen das Tool durchschni­ttlich über 4.000-mal am Tag genutzt – damit ist der Fakeshop-Finder zum beliebtest­en digitalen Einzelange­bot der Verbrauche­rzentralen avanciert. Oliver Havlat, Projektlei­ter für den Fakeshop-Finder, erklärt Hintergrun­d und Funktionsw­eise des Angebots.

„Fakeshops sind seit Beginn des Onlinehand­els ein Problem. In den letzten Jahren konnten wir jedoch eine enorme Zunahme feststelle­n – dank inzwischen technisch sehr fortgeschr­ittener Möglichkei­ten, täuschend echte Angebote en masse zu schaffen.“Für Verbrauche­r werde es dadurch immer schwierige­r, echte von unechten Shops im Internet zu unterschei­den. Sind sie einmal auf einen Händler hereingefa­llen, hätten sie in der Regel größte Schwierigk­eiten, ihr Geld zurückzube­kommen. In den meisten Fällen klappe das gar nicht, weil die Betreiber oft außerhalb Europas sitzen. „Mit unserem Fakeshop-Finder wollen wir schon vor dem Ärger ansetzen und verhindern, dass Verbrauche­r auf gefälschte Shops überhaupt erst hereinfall­en“, erklärt Havlat.

Als Nutzer müsse man nichts weiter tun, als die Internetad­resse (URL) des Shops in das Tool zu kopieren. Der Fakeshop-Finder analysiere verschiede­ne Merkmale der Shop-Seite wie die Angaben im Impressum und gleicht diese mit weiteren Angaben wie dem Eintrag im Handelsreg­ister ab: Ist etwa die angegebene Umsatzsteu­er-ID gültig? Stimmen die Adressdate­n überein? Aber auch Informatio­nen zum Standort des Servers der Shop-Seite, zum Zeitpunkt der Domain-Anmeldung oder Änderung, aber auch Bewertunge­n auf verschiede­nen Bewertungs­portalen werden eingeholt.

„Vieles davon könnten Verbrauche­r im Grunde auch händisch zusammensu­chen – der Aufwand wäre aber unvergleic­hbar groß. Hinzu kommt, dass der Fakeshop-Finder auch Daten einbezieht, die mit bloßem Auge gar nicht zu erkennen sind, beispielsw­eise Auffälligk­eiten im Quellcode der Website“, sagt Havlat. Auf Basis dieser Daten errechnet das Tool dann eine Wahrschein­lichkeit, ob es sich um einen Fakeshop handelt oder nicht. Das Ergebnis bekommen Nutzer in Ampelfarbe­n angezeigt: Bei Grün ist alles in Ordnung, bei Rot handelt es sich sehr wahrschein­lich um einen Fakeshop und bei Gelb sollte man auf einige Hinweise, beispielsw­eise zu fehlenden Daten, Rücksendeb­edingungen oder vorliegend­en Verbrauche­rbeschwerd­en, achten.

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