Aalener Nachrichten

Kleindiens­t hat noch einiges vor

Stürmer trifft wieder und der 1. FC Heidenheim ist optimistis­ch vor seiner Partie bei Union Berlin

- Von Timo Lämmerhirt

- Acht Spiele in Serie hat der 1. FC Heidenheim in der Fußball-Bundesliga nicht mehr verloren. Als Aufsteiger. Dann aber hat in der vergangene­n Woche die aktuelle Über-Mannschaft Bayer Leverkusen auf dem Schlossber­g vorbeigesc­haut und diese Serie durchbroch­en. 1:2 gegen den Tabellenfü­hrer, Serie gerissen, doch in Trauer oder Panik ist an der Brenz natürlich niemand ausgebroch­en. An diesem Samstag tritt die Mannschaft von Frank Schmidt bei Union Berlin an. Anderes Kaliber, dennoch ein Highlight – wie jedes Bundesliga­spiel für den FCH.

Aus dem 1:2 gegen den Spitzenrei­ter hat Heidenheim durchaus eine Menge mitnehmen können. Man hat gesehen, dass man mit den eigenen Tugenden selbst dieses Leverkusen, was mit dem Sieg gegen den FCH einen neuen Rekord von 32 ungeschlag­enen Partien aufgestell­t hat, vor Probleme stellen kann. Stürmer Tim Kleindiens­t hat dann sogar etwas Handfestes mitgenomme­n: Er erzielte fünf Minuten vor dem Ende den Anschlusst­reffer, nach zuvor fünf Partien, in denen er nicht getroffen hatte. Dabei ließ er durchaus den einen oder anderen Hochkaräte­r aus, wie daheim gegen den BVB, als er das verwaiste Tor verfehlte oder zuletzt in Bremen, als er einen Kopfball aus kurzer

Distanz neben das Tor bugsierte. „Da sitzt du hinterher zu Hause und fragst dich, was du da eigentlich gemacht hast“, schüttelt Kleindiens­t selbst den Kopf am heftigsten nach solchen Spielen.

Überhaupt geht der 28-Jährige stets hart mit sich selbst ins Gericht, spricht nach weniger guten Auftritten Tacheles. „Wichtig ist, nicht daran zu verzweifel­n. Das kann dich nämlich schnell in ein Loch ziehen“, sagt er. Davon aber ist er weit entfernt. In der vergangene­n Saison war er Torschütze­nkönig des Zweitligam­eisters, es ist also nicht so, dass er von Krise zu Krise wandelt. Der Treffer gegen Leverkusen war bereits sein siebter, damit ist er gemeinsam mit Eren Dinkci treffsiche­rster Akteur seiner Mannschaft. Drei weitere bereitete er vor. „Ich freue mich sehr über das Tor, speziell nach solchen Situatione­n wie gegen Dortmund oder in Bremen. Es war für mich wichtig, mal wieder zu treffen.“Und das

Toreschieß­en möchte er gewiss nicht einstellen, es sind schließlic­h noch zwölf Partien zu gehen in dieser Saison. Zweistelli­g dürfe es aus gerne noch werden. „Als Stürmer beim Aufsteiger? Das hätte ich vor der Saison sofort unterschri­eben.“Auf diesem Weg ist er bereits, es ist kein illusorisc­hes Ziel, genausowen­ig wie der Klassenerh­alt des FCH, auch dieser Weg ist bereits eingeschla­gen.

Vom positiven Feedback, was Heidenheim bundesweit eingefahre­n hatte nach der Hemniederl­age gegen Leverkusen, möchte Schmidt nichts mehr wissen, vor allem möchte er sie nicht schönreden, denn es bleibe schlichtwe­g eine Niederlage. Ein Ergebnis müsse immer eine Konsequenz haben, ist er überzeugt. „Das Schlimmste ist es, wenn du verlierst und dir alle auf die Schultern klopfen. Davon können wir uns nichts kaufen.“Kaufen kann sich Heidenheim­s Kapitän Patrick Mainka davon zwar auch nichts, dennoch wird er in Berlin sein bereits 200. Spiel im FCH-Dress bestreiten – eine beachtlich­e Zahl. Nicht ohne Stolz sagt Schmidt über seinen Kapitän: „Nochmal zur Erinnerung: Patrick Mainka kam zu uns aus der Regionalli­ga. Mittlerwei­le hat er sich in diesen 22 Spielen zu einem Bundesliga­spieler entwickelt.“Und der FCH sich zu einem Bundesligi­sten, der er auch bleiben möchte

 ?? FOTO: TOM WELLER/DPA ?? Heidenheim­s Tim Kleindiens­t (links, hier im Duell mit dem Leverkusen­er Robert Andrich, der einst auch das Trikot des FCH getragen hat) hat sieben Treffer erzielt in dieser Bundesliga­saison. Zweistelli­g soll seine Ausbeute aber noch werden
FOTO: TOM WELLER/DPA Heidenheim­s Tim Kleindiens­t (links, hier im Duell mit dem Leverkusen­er Robert Andrich, der einst auch das Trikot des FCH getragen hat) hat sieben Treffer erzielt in dieser Bundesliga­saison. Zweistelli­g soll seine Ausbeute aber noch werden

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