Gemeinderat stimmt fürs neue Gaulbad
Asbestbelastung an Rathaustiefgarage ist gering – AfD stößt Umgestaltung der Stuttgarter Straße sauer auf
(lem) - Eine erfreuliche Nachricht hat Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle in den Gemeinderat mitgebracht: Die Asbestbeschichtung an einem Teil der Rathaustiefgarage aus den 70er-Jahren stelle kein großes Problem dar. Sie zu entfernen, werde rund 18.000 Euro kosten. Damit erfolgt aller Voraussicht nach der Spatenstich für das „neue“Gaulbad beim Rathaus wohl im Juni. Die Kritik der Freien Wähler wegen der wegfallenden Parkplätze westlich des Rathauses ist verstummt. Die AfDFraktion stimmte aber gegen das große Innenstadt-Projekt.
Ein offener, erlebbarer Kocher, viel Grün, Aufenthaltsqualität und Treffpunkt: So soll das Gaulbad werden, das sich an den früheren „Kochergumpen“anlehnt. Insgesamt 4,2 Millionen Euro soll es kosten. Dazu gehört auch der Ausbau eines Teils des FahrradInnenstadtrings. Die „neue grüne Mitte“ist verbunden mit einer Umgestaltung der Stuttgarter Straße. Sie soll deutlich attraktiver werden, optisch und vor allem für Fußgänger und Radfahrer.
Inklusive des Radwegabschnitts gibt es 2,8 Millionen Euro
an Zuschuss. Und die Fördergelder seien eben auch Steuergeld, hatte Andreas Lachnit (AfD) bemerkt. Was seiner Fraktion „sauer aufstößt“, sei, dass mit der Wiederherstellung des Gaulbads die Umgestaltung der Stuttgarter Straße verbunden sei. Für ihn steckt dahinter die „Ideologie, von dort die Autos zu verbannen“. Deshalb werde seine Fraktion auch nicht zustimmen. Am Ende gab es drei Gegenstimmen gegen den Baubeschluss. Zudem, war Lachnit überzeugt, werde das Gaulbad, wenn es fertig sei, Ziel von Vandalismus werden.
Michael Fleischer (Grüne) fiel „ein Stein vom Herzen“. Dass sich der Asbestfund als überschaubar herausstellte, sei eine „gute Botschaft“. Die geringe Belastung freue ihn sehr, merkte auch Thomas Wagenblast (CDU) an.
Im Vorfeld hatte es von den Freien Wählern Kritik gegeben, weil durch das Gaulbad etliche Parkplätze in der Innenstadt wegfallen. Der schärfste Kritiker war Claus Abrecht. Fraktionskollege Jürgen Opferkuch erklärte, man habe diese Bedenken aufgegeben, weil die Stadt zusage, Ersatz für die Parkplätze zu schaffen.