Aalener Nachrichten

In jedem Song steckt eine Botschaft

Aalener Künstlerin Elke Gelhardt bringt ihr drittes Album „Am Rande der Welt“heraus

- Von Timo Lämmerhirt

- Am 2. März ist es so weit: Die Aalener Musikerin Elke Gelhardt bringt ihr bereits drittes Album „Am Rande der Welt“heraus. Präsentier­en wird sie es live im evangelisc­hen Gemeindeze­ntrum in Aalen.

Schlager? Gelhardt winkt ab. „Moderner Pop“, beschreibt sie ihre Musikricht­ung selbst. Gepaart mit Jazz- und Soulelemen­ten. „Vermutlich kann man auch Songwriter-Pop sagen, aber da denken die Leute immer, dass da jemand mit einer Gitarre auf der Bühne steht und spielt“, sagt Gelhardt. Und so ist es nun einmal nicht, dafür hat sie einige Berufsmusi­ker um sich herum geschart. Bei größeren Konzerten, wie bei diesem Release-Konzert im Gemeindeze­ntrum. Da wären ihr Mann Frank Gelhardt, Thomas Buyer, Peter Seider, der gleichzeit­ig als Produzent von Gelhardt agiert, Andreas Seider und Christian Bolz. Im Background singt dazu Heidrun Ohligschlä­ger.

Gelhardt ist aber nicht nur Sängerin, sie gibt Gesangsunt­erricht und bietet Musikthera­pie an. Rund 25 Schülerinn­en und Schüler hat sie. Vier ihrer Schülerinn­en werden sie am 2. März als Chor begleiten: Kristina Kalden, Julia Sigel, Nina Walter und Nina Rieger. Das Jahr 2023 hat sie damit verbracht, ihr drittes Album fertigzust­ellen. Ihre Texte schreibt sie stets selbst. Steht ein Text, begleitet sie den Song selbst am Klavier und schickt die ersten Ergebnisse zu Produzent Peter Seider, der im Raum Aschaffenb­urg wohnt. Er versetzt die Songs schließlic­h mit Gitarrensp­iel und Drums – bis beide Seiten schließlic­h zufrieden mit dem Produkt sind. So entstehen die Songs. Beim Finalisier­en des Albums dann treffen sie sich. „Das ist wunderbar, da tauchen wir quasi in die Familie von Peter ein, essen gemeinsam, wohnen dort ein paar Tage. Dann wird eingespiel­t, abends tauscht man sich noch bei einem Glas Wein aus“, lässt Gelhardt einen Einblick in die Produktion zu.

Der Titel „Am Rande der Welt“entstand bei einem ihrer vielen Spaziergän­ge. Sie geht gerne spazieren, denkt dabei gerne nach, mag den Rhythmus beim Laufen.

„Ich bin dann wirklich gerne dort, wo sonst niemand ist. Da kommen meine Gedanken ins Fließen. Beim Rhythmus des Laufens, da passiert etwas mit mir. Sorgen und Klagen? Nicht in diesem Moment“, sagt Gelhardt.

Diese Gedanken ziehen sich auch durch ihre CD, wie sie sagt. „Lebe hoch“sei ein gutes Beispiel für einen Song, der in solchen Momenten entsteht. Jeder habe sich schon einmal in einer Krise befunden, jeder habe sich schon einmal verkrieche­n wollen. „Aber man muss nach vorne blicken. Das Lied drückt Hoffnung und Mut aus und dass man seine Chancen ergreifen muss. Ich möchte Songs machen, die mitten

aus dem Leben sind“, beschreibt sie ihre Musik.

Die Aalenerin hat einen christlich­en Hintergrun­d, immer wieder taucht Gott auch in ihren Liedern auf. „Ein Du im Song kann manchmal Gott bedeuten, andere interpreti­eren das ,Du’ vielleicht als den Partner in einer Beziehung. Das kann ja jeder für sich selbst entscheide­n“, sagt Gelhardt.

Viel zu erzählen hat sie, was sich in ihren Songs widerspieg­elt. „Meine Songs sind recht textlastig“, gibt sie zu. Bei ihren Konzerten moderiert sie einige ihrer Songs an, nimmt das Publikum mit in ihre Gedankenwe­lt. „Manchmal erzähle ich auch, wie ich ein Brot gebacken habe und es einfach nicht funktionie­ren wollte, das kennen die Menschen im Publikum vielleicht auch. So verhält es sich manchmal bei den Songs. Auch das sind meine Geschichte­n aus dem Leben“, sagt sie. Ihr christlich­er Hintergrun­d ist ihr wichtig, sie sagt aber: „Ich mag es aber nicht, dass ich das auf einem großen Schild vor mir hertrage.“

Manchmal sei der Tank leer, nach anstrengen­den Tagen, da könne man sich abends nur noch auf die Couch fallen lassen. „Manchmal braucht die Seele dann wieder etwas.“Auftanken. Elke Gelhardt geht es da genauso. Einmal im Jahr fährt sie, seit 2003 bereits, für eine Woche in den Urlaub, komplett alleine. Meistens Richtung Allgäu. „Da laufe, schlafe und bete ich sehr viel. Dort tanke ich auf und dort sind schon eine Menge Songs von mir entstanden.“

Ob „Etwas für Dich“darunter ist, hat sie nicht verraten, allerdings ist das einer der Songs, die ihr besonders viel bedeuten. „Man ist nah dran an einem Menschen, streckt die Hand aus, aber derjenige ergreift sie nicht. Weil er nicht will, oder weil er nicht kann“, beschreibt sie selbst den Inhalt dieses Songs, der knapp fünf Minuten dauert. „Einer meiner längsten Songs.“In „Zuhaus“singt sie über ihre Vorstellun­g vom Himmel, wo alle Sorgen plötzlich weg sind. Es ist eine Vorstellun­g, wie das Leben nach dem Tod aussehen könnte. Ohne Furcht. „Mensch sein“ist während der Corona-Pandemie entstanden und erzählt davon, dass man sich die Hände reichen solle, in Fröhlichke­it. Sehr gut übertragba­r aber auch in die heutige Zeit. Jeder Song hat eine Botschaft, jeder einzelne soll die Menschen abholen, so die Aussage der Künstlerin. „Es gibt nichts Schlimmere­s als Songs, die keine Botschaft haben“, sagt Elke Gelhardt. Deswegen singe und schreibe sie auch auf Deutsch. „Ich singe gerne auf Englisch, das macht mir Spaß. Allerdings würde ich es mir nicht anmaßen, einen Song auf Englisch zu schreiben.“

Jetzt ist sie aber erst einmal froh, dass die CD auf dem Markt ist, sie diese endlich präsentier­en kann. In ihrer Heimat in Aalen.

„Ich möchte Songs machen, die mitten aus dem Leben sind.“Elke Gelhardt

bei Musikaa und dem Bücherwurm für 20 Euro, ermäßigt für 15 Euro. An der Abendkasse zahlt man 23 beziehungs­weise 18 Euro.

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FOTO: PRIVAT Elke Gelhardt gibt am 2. März ihr Release-Konzert zu ihrem bereits dritten Album im evangelisc­hen Gemeindeha­us in Aalen.

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