So kann Demokratie funktionieren
(ans) - Analog zur Bundestagswahl 2021 wird der Ausschuss für Integration des Aalener Gemeinderats in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Aalen zur Kommunalwahl am 9. Juni wieder eine symbolische Wahl anbieten für all diejenigen, die nicht wählen dürfen – Jugendliche unter 16 Jahren oder Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Von 10 bis 17 Uhr wird am Wahlsonntag ein Wahlzelt auf dem Marktplatz stehen.
„Wir sind nur die Möglichmacher“, sagt VHS-Leiterin Nicole Deufel, die mit einer Projektgruppe die symbolische Wahl vorbereiten wird. Noch werden „Wahlhelfer“gesucht. Ein erstes Treffen findet am Montag, 4. März, um 18 Uhr bei der VHS statt. „Die Idee kam, wie schon 2021, aus der Mitte des Ausschusses“, blickte Bernd Schwarzendorfer, der als neu gewählter Bürgermeister erstmals die Sitzung leitete, zurück.
Ein Begleitprogramm wird zudem darüber informieren, wie Demokratie auf kommunaler Ebene funktioniert. Kumulieren? Panaschieren? Kommunalwahlen stellen schon geübte Wähler vor Herausforderungen. Zudem freuen sich die Macher der symbolischen Wahl vor allem auf „viel Austausch und viele Diskussionen“. Die Stimmzettel bleiben aber nicht nur symbolisch, sondern werden hinterher an die Abgeordneten weitergegeben, damit sie sich ein Bild davon machen können, wie Menschen ohne deutschen Pass gewählt hätten.
Zudem hat der Ausschuss für Intergration dem Gemeinderat empfohlen, eine Erklärung „unsere Städte, unsere Stimmen“des europäischen Netzwerks „Voting Rights for ALL residents“zu unterzeichnen. Diese Erklärung, die schon die Städte Mannheim, Freiburg, Karlsruhe, Rottenburg und Heidelberg unterzeichnet haben, fordert Wahl- und damit Mitbestimmungsrecht für Menschen, die zwar in Deutschland wohnen und arbeiten, aber kein Wahlrecht haben.