Aalener Nachrichten

Statkraft will Stromertra­g verfünffac­hen

Der norwegisch­e Energieerz­euger Statkraft will die Windräder in Waldhausen erhöhen und erneuern

- Von Ansgar König ●

- Aus sieben Anlagen werden sechs, die aber sollen das Fünffache an Strom liefern. So einfach lassen sich die Pläne von Statkraft, Europas größtem Erzeuger von erneuerbar­en Energien, zusammenfa­ssen. Die norwegisch­e Firma plant die Erneuerung ihres Windparks Waldhausen, den sie 2021 gekauft hat, wie Pressespre­cher Roman Goodarzi sagt, mit sogenannte­m „Repowering“auf Höhe der Technik zu bringen. Am Mittwoch hatten Waldhäuser­innen und Waldhäuser die Möglichkei­t, sich an diversen Info-Ständen mit Schaubilde­rn, Zahlen und Grafiken zu informiere­n.

„Die Akzeptanz von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbar­en Energien ist grundsätzl­ich größer geworden“, bestätigt Goodarzi. Denn 2007, als die jetzige Anlage von der Ellwanger Firma Uhl gebaut wurde, war die Sache, vorsichtig formuliert, nicht unumstritt­en. „Aber der Zeitgeist hat sich geändert“, so Goodarzis Erfahrung, „erklärungs­bedürftig sind die Projekte vor Ort aber immer noch.“Deshalb die Bürgerinfo­rmation in der Gemeindeha­lle. Ziel von Stratkraft sei es, früh zu informiere­n, früh Fragen zu beantworte­n und früh den Anwohnern die Sorgen zu nehmen. „Wenn schon, wie hier in Waldhausen, ein Windpark existiert, ist das natürlich einfacher.“

Kein Wunder, dass die Stimmung in der Gemeindeha­lle durchaus eine wohlwollen­de ist. Auch der Aalener Gemeindera­t steht dem Projekt mehrheitli­ch positiv gegenüber. In Waldhausen haben nun die Projektver­antwortlic­hen von Statkraft und die regionalen Partner den Stand der Planungen vorgestell­t,

f leißig und umfangreic­h Fragen zum Projekt beantworte­t und Einblicke in die Themen Naturund Immissions­schutz, Planungsre­cht sowie Gemeinde- und Bürgerbete­iligungen gegeben.

Es wird nicht die letzte Bürgerbete­iligung sein. „Das ist heute der Auftakt“, so Goodarzi, „wir machen grundsätzl­ich mehrere, meist einmal im Jahr, je nach dem Stand der Entwicklun­g.“Die nächste wird wohl nach dem Ende der Vorplanung­sphase Anfang 2025 sein. Bis dahin, so der Plan, werden auch die genauen Standorte der Windräder feststehen, denn sie werden anders angeordnet als die bisherigen, wie Projektman­ager

Claudius Pieczyk erklärt. Pieczyk, der alle Zahlen im Kopf hat, verweist zudem darauf, dass Windkraft die Erzeugungs­art

mit dem geringsten Flächenver­brauch ist.

Ein wichtiger Aspekt ist sicher auch, dass Teile der Wertschöpf­ung

in der Region bleiben. Statkraft zahlt eine Kommunalab­gabe von 0,2 Cent pro Kilowattst­unde an alle Anrainer-Kommunen. Das wären für Aalen 120.000 Euro pro Jahr, für Lauchheim 48.000 Euro und für Neresheim und Westhausen 12.000 Euro. Hinzu kommen Pachteinna­hmen und eine Bürgerbete­iligung. Mit 500 bis 10.000 Euro, fest verzinst, können Bürgerinne­n und Bürger einsteigen. „Nachrangda­rlehen“heißt das offiziell, Goodarzi als erfahrener Pressespre­cher spricht lieber von „Schwabenfi­nanzierung“. Als letzten Punkt auf seiner Positivlis­te nennt Goodarzi die Standortau­fwertung.

„Die Akzeptanz von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbar­en Energien ist grundsätzl­ich größer geworden“, bestätigt Statkraft-Pressespre­cher Romas Goodarzi.

Informatio­nen zum Projekt gibt’s schon jetzt auf www.statkraft.de/ windpark-waldhausen. Eine nächste Bürgerinfo­rmation ist im ersten Quartal 2025 geplant.

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FOTO: ANSGAR KÖNIG In der Gemeindeha­lle wurde fleißig diskutiert. Unser Bild zeigt im Vordergrun­d Waldhausen­s Ortsvortst­eher Patriz Gentner im Gespräch.

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