Aalener Nachrichten

Nur, weil es ein Hobby des OB ist?

- Christiane Puhlmann, Aalen Ihre Redaktion

An diesem Mittwoch wird dem KBFA (Ausschuss) des Gemeindera­ts Aalen der Antrag für die geplante Mountainbi­ke-Anlage im Langert zur Entscheidu­ng vorgelegt. Die Machbarkei­tsstudie kostet 16.940 Euro. Für die noch nötigen Genehmigun­gsverfahre­n bei der Forstbehör­de und anderen Natutschut­zbehörden sind 80.000 Euro geplant, und für den endgültige­n Bau der 11.300 Meter langen Strecke, mit dem 2025 begonnen werden soll, werden 680.000 Euro veranschla­gt. Hinzukomme­n werden jährliche Wartungsko­sten.

Als Bürgerin dieser Stadt und Steuerzahl­erin bin ich ziemlich entsetzt, dass in diesen Zeiten knapper Kassen, und in denen die Bewältigun­g ganz anderer Probleme ins Haus stehen, für eine Mountainbi­ke-Anlage derartig viel Geld ausgegeben werden soll. Außerdem handelt es sich hier um eine Freizeitan­lage, von der nur ein begrenzter Teil der Bürger etwas hat.

Auch soll die Anlage angeblich Aalen als Fahrradsta­dt stärken. Das ist aber erst recht Unsinn. Damit in Aalen möglichst viele Menschen auf das Auto verzichten, müsste in mehr und sichere Radwege sowie barrierefr­eie Gehwege investiert werden, damit auch Menschen mit Gehbehinde­rung und Rollstuhlf­ahrer sicherer unterwegs sein können. Und natürlich in den ÖPNV investiert, hier gäbe es einigen Investitio­nsbedarf. Außerdem heißt es, dass man die Umwelt dadurch besser vor den Mountainbi­ker schützt, die dann weniger auf Waldwegen und querfeldei­n unterwegs wären. Ich halte es aber für sehr unwahrsche­inlich, dass sich die Mountainbi­ker dann ausschließ­lich oder überwiegen­d auf dieser Anlage tummeln. Wenn sie diese einige Male abgefahren haben, werden sie sicher auch wieder andere und unbekannte Wege befahren, was ja erst den richtigen Kick bringt. Warum also diese enorme Bevorzugun­g dieser Sportart in der Stadtplanu­ng? Ist der Grund vielleicht, weil es sich um ein Hobby des Oberbürger­meisters handelt?

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