Mit dem FCB begann die große Sammelleidenschaft
Achim Pfeifer ist Handschriftensammler – Mittlerweile hat er über 30.000 Exemplare großer Persönlichkeiten
- Eine nicht alltägliche Leidenschaft pflegt Achim Pfeifer aus AalenHofherrnweiler. Er sammelt Handschriften von großen Persönlichkeiten und ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Autographensammler.
Bereits als Kind war Achim Pfeifer ein leidenschaftlicher Handschriftensammler. „Als Bayern-Fan habe ich damals versucht, alle Unterschriften der Bayernspieler zu bekommen. Mit der Zeit hatte sich das Ganze ausgeweitet auf die gesamte Bundesliga und auch über den Fußball hinaus“, berichtet Achim Pfeifer.
Wie er weiter ausführt, ging es in Bereiche wie Film, Fernsehen, Politik, Musik und andere Sportarten über. „Irgendwann haben mich die historischen Autogramme sehr interessiert, wie das Kaiserreich oder die Weimarer Republik. Historisch bin ich dann sogar noch weiter zurück in die Vergangenheit gegangen“, so Achim Pfeifer.
Dabei ergänzt er, dass für ihn solch eine Handschrift gleichbedeutend mit einem Stück Geschichte in den Händen zu halten ist. Mittlerweile besitzt Achim Pfeifer mehr als 30.000 Exemplare in 200 verschiedenen Ordnern. Jede einzelne Handschrift wird vom ihm sorgfältig etikettiert. „Zu jeder Handschrift steht auch der Werdegang dieser Person dabei, beispielsweise durch Zeitungsausschnitte. Mir graut es schon davor, wenn es irgendwann mal keine Print-Ausgabe mehr geben sollte“, so Achim Pfeifer.
Stolz ist Achim Pfeifer beispielsweise über die Unterschrift von Winston Churchill oder signierte Postkarten von Karl May. „Ich habe auch Thomas Edison in meiner Sammlung oder ein
Schreiben vom Thomas Mann aus dem Jahr 1932, kurz bevor er in die USA geflüchtet ist.“
In der Arbeitsgemeinschaft der Autographensammler ist Achim Pfeifer zuständig für Archiv- und Geschichtsfragen. „Dort sind auch Auktionatoren zugegen und es gibt mehrere Handschriften-Auktionen pro Jahr. Dabei lasse ich mich häufiger mal telefonisch zu Versteigerungen zuschalten. So komme ich dann an die Stücke heran. Das ist einfach meine Leidenschaft und da bin ich mit Herzblut
dabei“, erklärt Achim Pfeifer. Seine teuersten Ersteigerungen gehen in den fünfstelligen Bereich.
Doch wie kam es überhaupt dazu, dass der Hofherrnweilermer das Amt „Archiv- und Geschichtsfragen“ausführt? „Angefangen hatte das bereits Mitte der 1980erJahre, als ich den Vorsitzenden zum Thema Falschsignaturen angeschrieben hatte. Dann waren wir im Briefaustausch – und so wurde ich Mitglied im Verein.“Achim Pfeifer selbst hat es auch schon erlebt, dass die Unterschriften, die er erworben hatte, gefälscht waren. Bereits vor längerer Zeit hatte er bei einer Sammlerin aus Ettlingen Autogramme aus dem Dritten Reich
gekauft. „Diese hatte ich einem Graphologen aus Krefeld vorgelegt, da ich Zweifel an der Echtheit hatte. Der Graphologe bestätigte schließlich, dass es Fälschungen sind.“
Dieses Erlebnis hatte Achim Pfeifer dazu bewogen, einen Ordner mit Falschsignaturen anzulegen. „Selbst beim FC Bayern München gab es Falschsignaturen. In den späten 1990er-Jahren hatte der Verein eine Autogrammkartenstelle beauftragt, Schriftzüge zu setzen. Daraufhin gab es aber massive Kritik seitens der Fans – und so stellte man das schnell wieder ein“, berichtet der Bayern-Fan. An ein Ende der Sammel-Leidenschaft denkt Achim Pfeifer noch lange nicht. „Sehr gerne hätte ich noch Handschriften von Albert Einstein, Johann Wolfgang von Goethe, George Harrison, Walt Disney und John F. Kennedy. „Wenn ich diese habe, beende ich meine Karriere“, so Achim Pfeifer abschließend mit einem Schmunzeln.
„Als Bayern-Fan habe ich damals versucht, alle Unterschriften der Bayernspieler zu bekommen.“
„Zu jeder Handschrift steht auch der Werdegang dieser Person dabei, beispielsweise durch Zeitungsausschnitte.“