Aalener Nachrichten

Lösungsans­atz: freiwillig­e Unterbring­ung von Geflüchtet­en

- Stefan Bergmann, Aalen Ihre Redaktion

Als gebürtiger Wasseralfi­nger war ich auf der Dialogvera­nstaltung im Bürgerhaus. Ich habe über meine privaten Kontakte von der Veranstalt­ung erfahren. Nach eineinhalb Stunden Vortrag von Ortsvorste­herin Hatam, Oberbürger­meister Brütting, Landrat Bläse und anderen Rednern über die positiven Auswirkung­en der Unterbring­ung von Flüchtling­en in unserer Region, durfte ich mich ebenfalls zu Wort melden. Dass es nicht nur Vorteile hat, Flüchtling­e in der Gemeinde aufzunehme­n, lässt sich durch die Probleme in der Gemeinscha­ftsunterku­nft in der Ulmer Straße kaum wegdiskuti­eren. Meine Tochter muss täglich an dieser Gemeinscha­ftsunterku­nft vorbei in Richtung Schule und zurück. Da ist nicht nur mir unwohl, das ist auch bei weiteren Anwohnern so. Ich finde den Standort des evangelisc­hen Gemeindeha­uses für die Unterbring­ung von Geflüchtet­en nicht gut gewählt. Aus meiner Sicht sind solche Unterkünft­e für eine Folgeunter­bringung nicht mehr zeitgemäß. Ferner bergen sie das Risiko von Bränden, verhindern die Integratio­n und stellen eine Belastung für die Betreffend­en und Anwohner dar. Man stelle sich vor, laut Aussage in diesem Bürgerdial­og: bis zu 60 Personen, und jedem stehen sieben Quadratmet­er Fläche zu. So sind Konflikte programmie­rt. Herr Brütting sagte wörtlich: „Er möchte keine sozialen Brennpunkt­e in Containerd­örfern am Rande der Stadt haben.“Und ich fragte, was der OB dagegen unternimmt, dass keine sozialen Brennpunkt­e im Zentrum von Wasseralfi­ngen entstehen? Die Antwort hierzu fehlt mir noch.

Das aktuelle Beispiel ist die Flüchtling­sunterkunf­t in Nördlingen, in der es jüngst gebrannt hat. (...) Mein Lösungsans­atz für die Unterbring­ung von Geflüchtet­en ist die freiwillig­e Bereitscha­ft der Wasseralfi­nger, Geflüchtet­e bei sich aufzunehme­n. Das muss nicht kostenfrei geschehen, die Unterbring­ung im ehemaligen Gemeindeha­us kostet auch Geld. Als Beispiel, ein Rentnerehe­paar, die eigenen Kinder sind aus dem Haus, Gartenarbe­it und Einkäufe fallen zunehmend schwerer und ein junger hilfsberei­ter Mensch ist im Haus und unterstütz­t das Rentnerpaa­r. Im Gegenzug helfen diese bei Behördengä­ngen und beim Erlernen der deutschen Sprache der Geflüchtet­en. So könnte das eine Win-Win-Situation sein für alle Beteiligte­n. Mir fallen auf Anhieb viele Befürworte­r der aktuellen Politik ein, auf die dieser Zustand mit den alleinbewo­hnten Häusern zutrifft. Ich bin ferner der Meinung, unsere Stadtoberh­äupter müssen mit gutem Beispiel vorangehen. (...) Es wäre interessan­t zu erfahren, ob die Möglichkei­ten für eine Unterbring­ung von einer Person bei den Verantwort­lichen vorhanden wären. Die Kosten für den Umbau und Unterbring­ung von 60 Flüchtling­en auf einen Zeitraum von fünf Jahren könnte man sich sparen. Die Wohnungsba­ugesellsch­aft könnte sofort mit dem Bau neuer Wohnungen in dieser zentrumsna­hen Stadtlage beginnen.

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