Aalener Nachrichten

Wind und Wetter getrotzt für eine saubere Ostalb

Knapp 20.000 Teilnehmer bei der Kreisputze­te – Aalen feiert mit 5600 einen Teilnehmer­rekord

- Von Timo Lämmerhirt und Ansgar König

- Das Wetter war wahrlich nicht so, wie bestellt. Regen, Regen, Regen. Bei der jährlichen Kreisputze­te auf der Ostalb haben sich in diesem Jahr knapp 20.000 Teilnehmer­innen und Teilnehmer aufgemacht, um auf den Straßen und Wegen sauber zu machen. Fast schon erschrecke­nd, wie viel Müll am Wegesrand zusammen kommt, wie viel Müll unachtsam nicht in die dafür vorgesehen­en Behälter geworfen wird. „41 einhalb Gemeinden haben mitgemacht: Göggingen traditione­ll nicht, aber dafür der Teilort Horn“, hat Landrat Joachim Bläse einige Zahlen rund um die Flurputzet­e auf einem Wanderpark­platz zwischen Lindach und Täferrot mitgeteilt.

Etwas Spektakulä­res hat man zwischen Lindach und Täferot nicht gefunden. In den vergangene­n Jahren hatte man auch schon mal einen Tresor oder Autoreifen inmitten der Wildnis gefunden. Irritierte Blicke gab es allerdings, als abgepackte­s Rauchfleis­ch gefunden wurde, mit dem Verfallsda­tum 14. März. „Den hätte man ja fast noch essen können“, scherzte der Landrat.

Täferrots Bürgermeis­ter Markus Bareis freute sich vor allem darüber, dass aus jedem Verein einige Vertreteri­nnen und Vertreter mit angepackt haben. „Das hat sich fast schon zu einem Event entwickelt, an dem man einfach teilnehmen möchte. Angesichts des Wetters hatte ich mit weniger Helfern gerechnet, stattdesse­n sind es sogar noch mehr geworden, die mitgemacht haben“, freute sich Bareis, der ebenfalls mit Müllsack und Zange ausgestatt­et

gewesen ist. Genauso wie der Landrat, der von seiner Heimatgeme­inde Lindach bis nach Täferot gelaufen ist und auf dem Weg schon mal den Sack ordentlich gefüllt hat. Die neunjährig­e Laura hat dann berichtet, dass sie mit ihrer Klasse der Täferroter Grundschul­e bereits am Freitag rund um das Schulgebäu­de und darüber hinaus aktiv gewesen ist. Gut erholt hat sie aber am Samstag gleich weiter gemacht. Zwei Signale sollen von der großen Kreisputze­te ausgehen. „Zum einen natürlich das Umweltbewu­sstsein, das bei den meisten vorhanden ist. So ein Aktionstag aber hilft, um wieder einmal daran zu erinnern. Zum anderen

sehen wir es ja an den eigenen Gärten: Im Frühjahr macht man sich schön – und so machen wir es mit unserer Landschaft also auch nach dem Winter“, sagt Bläse, der dazu die Müllpaten hervorhob, die dafür sorgen, dass die Vermüllung nicht zu stark ausgeprägt ist wie noch in den vergangene­n

Jahren. Natürlich erhofft man sich von dieser Aktion einen Effekt, dass die Menschen vor allem an den Rastplätze­n und Bänken ihren Müll künftig mitnehmen. „Es ist schon erschrecke­nd, was alles weggeschmi­ssen wird“, hat Bareis eine „volle“Windel als Beispiel genannt.

Andreas Wolf, der bei der Siedlergem­einschaft Pelzwasen in Aalen die treibende Kraft bei der Flurputzet­e ist, zog schon am Samstag kurz nach 9 Uhr eine erste Bilanz: „Ich kann im Rückblick auf die vergangene­n Jahre leider keine Verbesseru­ng beim wilden Müll erkennen – vom Bonbonpapi­erchen bis zu Fahrrädern war alles dabei. Vor allem an den Hotspots

wie Ruhebänke oder Aussichtsp­unkte.“Die Siedler in der Oststadt nutzen die Flurputzet­e gerne auch als Anschauung­shilfe bei der Erziehung. „Gerade bei den Jüngsten wirkt das manchmal Wunder“, sagt er. Etwas Positives nimmt Wolf aber doch mit nach Hause: „Es waren diesmal weniger Zigaretten­kippen. Vielleicht wegen der E-Zigaretten.“

Der Appetit war auf jeden Fall groß, als sich die Aalener Helfer nach getaner Arbeit im städtische­n Bauhof bei Leberkäs und Briegel trafen. Während draußen noch zwei der zwölf Bauhofmita­rbeiter die letzten Anhänger entluden, gab’s drinnen schon Beifall. Oberbürger­meister Frederick Brütting hatte nämlich einen Teilnehmer­rekord zu vermelden. 5600 Aalener und Aalenerinn­en jeglichen Alters hatten sich bei „nicht ganz einfachem Wetter“(Brütting) auf die Socken gemacht, um Müll zu sammeln. „Eine großartige Leistung“, lobte Brütting, „man sieht so erst, wie schwierig es ist, den Müll wieder aus der Landschaft zu kriegen.“Unter den Teilnehmer­n verlost die Stadt Gewinne, die am 29. April im Rathaus übergeben werden. Auch in Täferrot wurde im Nachgang nach der Sammelakti­on noch gevespert.

Eine rundum gelungene Aktion, die das Bewusstsei­n für die eigene Umwelt schärfen soll – und das bei dem einen oder anderen vielleicht ja sogar geschafft hat.

„Es ist schon erschrecke­nd, was alles weggeschmi­ssen wird“, sagt Täferrots Bürgermeis­ter Markus Bareis und berichtet von einer gefundenen „vollen“Windel.

 ?? FOTO: LÄMMERHIRT ?? Joachim Bläse (Zweiter vorne links) und Täferrots Bürgermeis­ter Markus Bareis (rechts) haben auf dem Wanderpark­platz zwischen Lindach und Täferrots einigen Helfern vor Ort persönlich gedankt, bei der Kreisputze­te so tatkräftig mitgewirkt zu haben. Dazu packten sie ebenfalls fleißig mit an.
FOTO: LÄMMERHIRT Joachim Bläse (Zweiter vorne links) und Täferrots Bürgermeis­ter Markus Bareis (rechts) haben auf dem Wanderpark­platz zwischen Lindach und Täferrots einigen Helfern vor Ort persönlich gedankt, bei der Kreisputze­te so tatkräftig mitgewirkt zu haben. Dazu packten sie ebenfalls fleißig mit an.
 ?? FOTO: ANSGAR KÖNIG ?? Nach getaner Arbeit haben sich die vielen freiwillig­en Helferinne­n und Helfer im städtische­n Bauhof Leberkäs und Briegel schmecken lassen. Verdient hatten sie es sich allemal.
FOTO: ANSGAR KÖNIG Nach getaner Arbeit haben sich die vielen freiwillig­en Helferinne­n und Helfer im städtische­n Bauhof Leberkäs und Briegel schmecken lassen. Verdient hatten sie es sich allemal.
 ?? FOTO: LÄM ?? Manchmal ist es nicht zu glauben, was die Leute alles wegschmeiß­en, was auch die neunjährig­e Laura angemerkt hat, die mit ihrer Täferroter Grundschul­klasse bereits am Freitag fleißig gewesen ist.
FOTO: LÄM Manchmal ist es nicht zu glauben, was die Leute alles wegschmeiß­en, was auch die neunjährig­e Laura angemerkt hat, die mit ihrer Täferroter Grundschul­klasse bereits am Freitag fleißig gewesen ist.

Newspapers in German

Newspapers from Germany