Ein Blick zurück – und nach vorne
Der „Tiefe Stollen“ist in die neue Saison gestartet – Es ist die letzte mit Fritz Rosenstock
- Das Gebet in der „Erzgrube“und dann das Defilee mit der SHW-Bergkapelle und dem Steigermarsch runter zum Stollenmund: Der Start in die neue Besucherbergwerks-Saison verkörpert die jahrhundertelange Bergbau-Tradition. Doch dieser Auftakt war etwas Besonderes – es war der letzte mit Obersteiger Fritz Rosenstock. Der Betriebsleiter hat die bekannte Touristenattraktion 35 Jahre lang entscheidend mitgeprägt und nicht nur sprichwörtlich so manche Weiche gestellt.
Diesmal waren auch die beiden ehemaligen Aalener Oberbürgermeister Ulrich Pfeif le und Thilo Rentschler dabei. Zum Beginn der 38. Besuchersaison blickte OB Frederick Brütting im historischen Betsaal der „Erzgrube“zunächst zurück auf diese Erfolgsgeschichte, die damals Pfeif le ins Leben gerufen hat. Seit 1987 fuhren rund zwei Millionen Besucher in den Tiefen Stollen ein, im vergangenen Jahr waren es rund 45.000. Das ist ein Plus von 12.000 im Vergleich zum Vorjahr und nun liegt die Besucherzahl wieder auf dem Niveau vor der Pandemie. Das Besucherbergwerk, so Brütting, liegt an der Spitze im
Süddeutschen Raum. Und er blickte voraus: Die neue Saison sei auch wichtig für den Heilstollen, weil Mitte Mai eine breitangelegte Studie mit rund 300 Patienten startet. Natürlich wisse man, dass man die beste Luft im Tiefen Stollen habe. Mit einer wissenschaftlich belegten Studie werde die Therapie aber nochmals an Bedeutung gewinnen. Dies sei insofern wichtig, da das Besucherbergwerk zusammen mit den touristischen Attraktionen wie Limesmuseum, explorhino, Schloss Fachsenfeld, Deutsche Limesstraße, Urweltmuseum und Limesthermen künftig in einem eigenständigen Amt für Tourismus im Dezernat von Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer zusammengefasst werden.
Verabschiedet wurde Rosenstock noch nicht, „so schnell werden wir unseren Obersteiger nicht ziehen lassen“, erklärte Brütting. Eigentlich wollte der Bergwerks-Chef im Mai in Rente gehen. Doch er macht weiter, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist.