Literarische Sensation: Pahls Ritterroman macht Furore
„Ulrich von Rosenstein“aus dem Jahr 1795 wieder entdeckt und jetzt neu auf dem Büchermarkt
- Der nach Schubart zweitberühmteste Aalener, Johann Gottfried Pahl, 1768 in der heutigen Reichsstädter Straße geboren, macht ganz überraschend heute wieder Furore. Pahls Ritterroman „Ulrich von Rosenstein“aus dem Jahr 1795 zählte damals zu einem der meistgelesenen Bücher, war lange Zeit verschwunden und wurde vor Kurzem wiederentdeckt. Der aus Aalen stammende und in Ebnat aufgewachsene Dr. Oliver Friese hat das Buch sprachlich überarbeitet, und der Aalener Werner Fuchs hat es in seinem Verlag in Erkrath bei Düsseldorf neu herausgebracht.
„Das ist eine literarische Sensation und für Aalen ein bedeutsames Ereignis“, stellte Michael Steffel, der Leiter der Aalener Stadtbibliothek, fest. Zahlreiche interessierte Besucher waren der Einladung von Steffels Literaturkreis und des Geschichtsvereins Aalen zu der Buchpräsentation gefolgt.
Johann Gottfried Pahl, 1768 in Aalen geboren, wie an seinem Geburtshaus in der Reichsstädter Straße zu lesen ist, war Prälat der evangelischen Landeskirche Württembergs und geschätzter Schriftsteller seiner Zeit. Der damaligen Mode und dem neu erwachten Interesse am Mittelter
folgend habe er einen Ritterroman geschrieben, der zwar weite Verbreitung fand, aber auch auf Kritik stieß, wusste Friese.
Der Roman erzähle die Geschichte des Ritters Ulrich von Rosenstein, der für seine Liebe zu
Jutta von Ahelfingen die Gefahren der Pilgerreise ins Heilige Land auf sich nahm. Oliver Friese las Szenen aus der von ihm überarbeiteten Fassung vor, die von Zweikämpfen, Mord und Totschlag, aber auch von einem
Schlossgespenst handelten. Als Aufklärer habe er jedoch aus einer gewissen Distanz darüber berichtet, erklärte Friese, der sich als kundiger Mittelalter-Experte zu erkennen gab und dies auch äußerlich, mit Leinengewand
„Das ist eine literarische Sensation und für Aalen ein bedeutsames Ereignis“, sagt Michael Steffel, Leiter der Aalener Stadtbibliothek
und Kettenhemd bekleidet, dokumentierte.
Um diesen Eindruck auch musikalisch zu vertiefen, hatte Friese, der als technischer Redakteur in Donauwörth arbeitet, Eva Maria Kirschner aus Dollnstein im Altmühltal mitgebracht. Sie verstand es, ihre mittelalterlichen Lieder mit ihrer böhmischen Harfe und ihrer Leier aus dem 16.Jahrhundert stilecht zu begleiten.
„Ulrich von Rosenstein“von Johann Gottfried Pahl, neu bearbeitet von Oliver Friese, Illustrationen von Katharina Niko und Steffen Brand, Verlag Fuchs & Fuchs, 144 Seiten, 24.80 Euro.