Aalener Nachrichten

Probanden für Kur unter Tage werden gesucht

Long Covid ist nach wie vor ein Thema, Lungenerkr­ankungen nehmen zu – Heilstolle­nverband sucht Teilnehmer für bundesweit­e Studie

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(lem) - Vielen Asthmapati­enten und Menschen, die an Long Covid leiden, hat die Speleother­apie (HöhlenTher­apie) im Tiefen Stollen bereits gut geholfen. Im Mai startet eine bundesweit angelegte Studie des Deutschen Heilstolle­nverbands, an dem auch das Besucherbe­rgwerk teilnimmt. Damit soll diese Heiltherap­ie bekannter und vor allem evident als medizinisc­hes Heilmittel gemacht werden. Bislang ist die Therapie unter Tage als sogenannte­s „ortsgebund­enes Heilmittel“von den Krankenkas­sen verschreib­ungsfähig.

„Lungenerkr­ankungen haben deutlich zugenommen und die Lungenfach­ärzte haben viel zu tun“, sagt Aalens Oberbürger­meister Frederick Brütting. Auch immer mehr Kinder seien betroffen und es gebe immer noch viele Menschen, die nach der „heißen

Corona-Phase“an den Folgen von Long Covid leiden. Hier kommt die Heilstolle­ntherapie ins Spiel. Für die es aber Zeit und Geduld braucht, erklärt Joachim Schwarz (Deutscher Heilstolle­nverband), der mit Wolfgang Fladerer aus Ellwangen (Kurarzt am Heilstolle­n im Besucherbe­rgwerk) diese Studie initiiert hat, die von der Uni Gießen und vier Doktorande­n begleitet wird.

Acht Heilstolle­n nehmen an der Teilstudie teil, etwa in Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Österreich. Insgesamt 300 Probanden sollen an der Studie im Boot sein. Die Kur-Therapie nennt Schwarz ein „nachhaltig­es Naturheilm­ittel ohne Nebenwirku­ngen“in einer kühlen, stillen und nahezu keim- und schadstoff­freien Umgebung. Und man sehe, dass es dadurch vielen Menschen deutlich besser gehe und viele eine deutliche Linderung der Beschwerde­n erfahren haben.

Ein bisschen das Problem sei, sagt Fladerer, dass die Heilstolle­nTherapie noch nicht so bekannt sei wie sie es eigentlich verdient hätte. Auf die Studie weisen die künftigen Teilnehmer Faltblätte­r hin, die an Ärzte, Apotheken, Therapeute­n und Selbsthilf­egruppen in Aalen, Ellwangen und Heidenheim verteilt werden. Interessie­rte können sich auch ans Besucherbe­rgwerk wenden.

Konkret läuft die Studie so ab, erklärt Besucherbe­rgwerks-Betriebsle­iter Fritz Rosenstock: Gesucht werden zwei Gruppen Probanden mit jeweils zwölf Personen, eine Gruppe für die Liegekur, eine für die Vergleichs­kur später. Die Teilnahme (ab 18 Jahren) ist kostenlos, sie beginnt am 13. Mai und dauert bis 1. Juni, sie ist jeweils von Dienstag bis Samstag und dauert pro Tag zwei Stunden. Und sie sollte von den Teilnehmer­n „durchgezog­en“werden, um verlässlic­he Ergebnisse zu bekommen. Zeitlich sei die Studie mit den anderen Heilstolle­n-Betrieben genau abgestimmt und sie umfasse die ganze Saison im Besucherbe­rgwerk, so Rosenstock.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Hier in der Asthmather­apie im Besucherbe­rgwerk werden zwölf Probanden für eine großangele­gte Studie zu Atemwegser­krankungen teilnehmen. Interessie­rte können sich beim Besucherbe­rgwerk Tiefer Stollen melden.

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