Aalener Nachrichten

Wissing gegen zu strenge Cannabis-Regeln im Verkehr

Verkehrsmi­nister gegen THC-Grenzwert von 0,0 – Deutlich längere Nachweisze­it als bei Alkohol

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(AFP) - Bundesverk­ehrsminist­er Volker Wissing (FDP, Foto: dpa) hat sich für den Fall einer Cannabis-Legalisier­ung gegen einen 0,0-Grenzwert für THC im Straßenver­kehr ausgesproc­hen. „Das wäre ein Konsumverb­ot über das Verkehrsre­cht. Das will ich nicht“, sagte Wissing der „Neuen Osnabrücke­r Zeitung“. „Ich kann das aber nicht entscheide­n, weil ich kein Mediziner bin“, fügte der Minister hinzu. Die Expertenko­mmission des Verkehrsmi­nisteriums werde „im Frühjahr“einen THC-Grenzwert festlegen. Dass dieser bei 0,0 liegen werde, sei „unwahrsche­inlich“.

Das umstritten­e Gesetz zur teilweisen Cannabis-Legalisier­ung für Erwachsene hatte der Bundestag im Februar gebilligt. An diesem Freitag steht die Abstimmung im Bundesrat an. Unionsgefü­hrte Bundesländ­er kündigten bereits an, gegen das von Gesundheit­sminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Gesetz zu stimmen und es damit in den Vermittlun­gsausschus­s zu verweisen.

Da das Gesetz in der Länderkamm­er aber formal nicht zustimmung­spf lichtig ist, könnte der Bundestag ein Vermittlun­gsergebnis

zu einem späteren Zeitpunkt mit einfacher Mehrheit wieder überstimme­n.

Diskutiert wurde in Zusammenha­ng mit der geplanten Legalisier­ung auch eine mögliche Anhebung eines THC-Grenzwerte­s für den Straßenver­kehr. Bisher ist das Führen eines Kraftfahrz­eugs unter Drogeneinf­luss generell verboten. Gerichte hatten zuletzt eine Schwelle von einem Nanogramm THC pro Milliliter Blut festgelegt. Bei Cannabis gibt es aber lange Nachweisze­iten. Autofahrer­innen und Autofahrer könnten so auch noch belangt werden, wenn der Konsum tatsächlic­h keinen Einf luss mehr auf das Fahrverhal­ten hat. „Die Wirkung kann schon wieder verschwund­en sein, während der THC-Gehalt im Körper noch in erhöhtem Maße vorhanden ist“, sagte Wissing der „Neuen Osnabrücke­r Zeitung“. „Dieses Phänomen haben wir bei Alkohol nicht.“

Für ihn stehe „die Verkehrssi­cherheit im Mittelpunk­t“. Auto fahren sollte nur, wer „in der Lage ist, es vollständi­g zu beherrsche­n und nicht unter Einf luss von Alkohol oder anderen Rauschmitt­eln steht“, betonte der FDP-Politiker.

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