Wasseralfinger Ortschaftsrat winkt Flüchtlingsunterkunft durch
Im ehemaligen evangelischen Gemeindehaus in der Bismarckstraße werden bis zu 60 Geflüchtete untergebracht
(lem) - Bis zu 60 Gef lüchtete werden im ehemaligen evangelischen Gemeindehaus in der Bismarckstraße untergebracht. Vorher muss baulich noch einiges erledigt werden. Die Stadt ist verpf lichtet, Gef lüchtete aufzunehmen, die aus der Ukraine stammen und nicht als Asylsuchende gelten. Für „reguläre“Asylsuchende ist zunächst die LEA (Landeserstaufnahmestelle) in Ellwangen zuständig, allerdings nur noch bis Ende 2025. Dann endet das „LEA-Prinzip“. Im Ortschaftsrat wurde nun diskutiert und (bei drei Enthaltungen) für die Umnutzung des Gebäudes gestimmt. Zu entscheiden gab es aber praktisch gar nichts.
Zu den Zahlen, die Carsten Hiller (Landratsamt) nannte: Aktuell leben rund 1,1 Millionen Gef lüchtete in Deutschland, 176.000 im Land und etwa 5000 im Ostalbkreis. Über 2000 sind privat untergekommen. Die Aufnahmeverpflichtung bei Ukrainern für den Kreis läge bei etwa 30, 40 pro Monat als Quote, im Oktober beispielsweise seien aber über 160 zugewiesen worden. Im Kreis gibt es 17 Gemeinschaftsunterkünfte, zwei davon in Aalen, in der Unterkochener Friedensschule und in der ehemaligen Musikschule .
Der Mietvertrag ist auf fünf Jahre begrenzt. Gut sei gewesen, so Ortsvorsteherin Andrea Hatam, dass es eine Dialogveranstaltung gab und, was ihr wichtig ist, Mitarbeit von Ehrenamtlichen für die Betreuung. Für Josef Anton Fuchs (CDU) ist die Aufnahme eine „Verantwortung“, dass man in der Not helfe. Und als größter
Aalener Stadtbezirk müsse man seinen Beitrag leisten. Der Standort sei „besser als am Ortsrand und viel besser als ein Container am Ortsrand“. Von einer „gesellschaftlichen Pf licht“sprach auch Peter Ott (SPD). Sigrun HuberRonecker (Grüne) kann verstehen, dass es bei den Anwohnern Sorgen und Befürchtungen gibt.
Franz Fetzer (Freie Wähler) geht davon aus, dass es „auf jeden Fall lauter“wird für Anwohner, schon allein, weil sich die Gef lüchteten einen großen Saal als Gemeinschaftsunterkunft teilen. Hintergrund: Sieben Quadratmeter sind pro Bewohner als Wohnund Schlafraum (ohne Sanitärund andere Räume) vorgeschrieben. Im Sommer bei geöffneten Fenstern müsse man mit mehr Lärm rechnen. Fetzer hat Zweifel, ob es bei fünf Jahren Maximalbetrieb bleibt. Er nannte die LEA als Beispiel, wo etwa bei der Belegung klar gegen die Absprache verstoßen worden sei: „Aus 500 wurden 3000 bis 4000.“Michael Graule (Grüne) nannte Fetzers Einwand „zu negativ“. Man müsse den Geflüchteten „Willkommenskultur“bieten.