Inge Birkhold tritt nicht zur Kommunalwahl an
Wegen parteischädigendem Verhalten darf die Aalenerin zwei Jahre keine Parteiämter bekleiden
- Inge Birkhold bleibt Mitglied der CDU. Den vom Stadt- und Kreisverband der Christdemokraten angestrebten Rauswurf aus der Partei hat das gemeinsame Kreisparteigericht des Bezirksverbands in Stuttgart jetzt abgelehnt. Es hat ihr jedoch, wie der CDUKreisverband auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt, parteischädigendes Verhalten attestiert und ihr für zwei Jahre untersagt, Parteiämter zu bekleiden. Das bedeutet, dass sie nicht einmal in einer Kommission mitwirken dürfte, die bei einer internen Wahl Stimmen auszählt.
Inge Birkhold, die Tochter des langjährigen und einflussreichen CDU-Fraktionsvorsitzenden Hans Birkhold und Enkelin des lang jährigen CDU-Stadtrats und Landwirts Johann Birkhold, wird nun nicht erneut für den Aalener Gemeinderat und für den Kreistag kandidieren. „Ich nehme mir jetzt eine kreative Pause“, sagt sie. Sie wolle sich dann vielen Dingen widmen, zu denen sie bisher nicht gekommen sei. Denn sie war zehn Jahre Mitglied des Aalener Gemeinderats,
fünf Jahre hatte sie zugleich auch Sitz und Stimme im Kreistag, zuvor war sie zehn Jahre Kirchengemeinderätin und fünf Jahre Mitglied des Diözesanrats, außerdem hatte die vierfache Mutter 23 Jahre lang das Aalbäumle als Wirtin umgetrieben.
Zum Zerwürfnis zwischen Inge Birkhold und Teilen der Partei war es nach der OB-Wahl 2021 gekommen. Ursprünglich hatte die Kommunalpolitikerin ihren Hut in den Ring geworfen, dann aber ihre Kandidatur doch zurückgezogen Nach der Wahl hatte sie am 14. Juli 2021 die Gemeinderatsfraktion verlassen und zusammen mit Manfred Traub, der wenige Wochen zuvor bereits aus der CDU-Riege im Stadtparlament ausgeschieden war, eine Zählgemeinschaft gebildet.Unmittelbar danach strengte der Stadtverband ein Ausschlussverfahren gegen beide über den Kreisverband an. Während Traub deswegen seine Parteimitgliedschaft niederlegte, entschloss sich Inge Birkhold zu bleiben. Sie habe den Versuch des Rauswurfs als ungerecht empfunden, sagte sie im Gespräch mit den „Aalener
Nachrichten/Ipf- und Jagst-Zeitung“, und habe sich einem Verfahren gestellt, das alles andere als vergnügungssteuerpflichtig sei. Denn immerhin sei ein Ausschluss das schärfste Schwert, das einer Partei zur Verfügung steht.
Sie will im Moment auch CDUMitglied bleiben und beobachten, wie sich die Dinge weiter entwickeln, in nächster Zukunft aber außerhalb der Kommunalpolitik.
Denn die Partei hat zum einen ihre Listen für die Kommunalwahl am 9. Juni fertiggestellt und zum anderen wäre sie dann auf Unterstützung der Partei angewiesen gewesen, in der sie auf Zeit für Ämter gesperrt ist. Deshalb wird sie, wie sie sagt, ihre Mandate im Gemeinderat und im Kreistag bis zum Ende der Legislaturperiode weiterführen. Dies umso mehr, als die Kreistagsfraktion, wie sie betont, immer zu ihr gestanden habe und sie weder mit ihr noch mit Landrat Joachim Bläse Probleme gehabt habe. Was in einigen Jahren wird, lässt sie offen. „Man soll nie nie sagen und ich mag Politik.“
Sie und Manfred Traub, verrät sie noch, hätten mit dem Gedanken gespielt, zur Wahl eine eigene Liste aufzustellen, hätten dies dann aber wieder verworfen. So werde sie Zeit haben, sich um ihr Geschäft zu kümmern und sich den vielen Dingen zuzuwenden, wie etwa lesen und reisen, zu denen sie bisher nicht gekommen sei.
Eine etwas andere Sprache spricht die Stellungnahme des CDU-Kreisverbands vom Mittwoch. Dort heißt es: „Das gemeinsame Kreisparteigericht des CDUBezirksverbands Nordwürttemberg stellte das parteischädigende Verhalten von Inge Birkhold im Zuge ihres Austritts aus der Aalener CDU-Gemeinderatsfraktion fest. Ihr wird die Fähigkeit zur Bekleidung von Parteiämtern für zwei Jahre aberkannt. Damit wurde die schärfste Ordnungsmaßnahme des CDU-Statuts ausgesprochen.“