Manchmal sind wir bunt, ja und!
Theater der Stadt bietet erstmals ein Stück für die Jüngsten unter den Zuschauern
- Was ist denn da los! Freddy, der Schauspielerelefant, ist krank und sollte doch den Elmar, den bunt karierten Elefanten, spielen. Okay, dann eben nicht, denkt sich Schauspielerin Alexandra Michaela Maria Stölzl. Zusammen mit den Kindern wird sie das Stück schon wuppen. Das ist der Einstig ins Kinderstück des Theaters der Stadt Aalen, das am Mittwoch auf der ausverkauften großen Probebühne im Kulturbahnhof Premiere gefeiert hat. Ella Elia Anschein hat aus dem Kinderbuch-Klassiker um den bunten Elefanten von David McKee eine Bühnenfassung gemacht, Songs geschrieben und getextet und führt auch Regie.
„Es ist unser erstes Stück explizit für diese Altersgruppe“, sagte Intendant Tonio Kleinknecht vor Kurzem bei der Präsentation. Und es war wohl eine Lücke im Angebot: Premiere ausverkauft, ein Publikum, das es kaum aushalten konnte, mitzumachen, und am Ende viel Beifall für alle Beteiligten. Dramaturgie: Julius Max
Ferstl, Komposition und musikalische Leitung: Meta Loeffen, Regieassistenz: Arjann Jakob Häfner: Theaterpädagogik: Fabian Erhardt. Und natürlich Freddy, den Schauspielerelefanten.
Die Geschichte beginnt wie ein Märchen: „Es war einmal eine Elefantenherde.“Aber eine besondere, denn einer von ihnen, Elmar, ist kunterbunt, ein Farbklecks im grauen Alltag. Ein Lob auf das Anderssein. Denn sind wir nicht alle ein bisschen anders? Auf jeden Fall: Wenn Elmar da ist, dann haben die Elefanten immer was zu lachen.
Alexandra Stölzl führte die kleinen Theaterbesucher sicher durch das Stück, voller Energie und überbordender Mimik, Gestik, Phantasie und Spielfreude.
Als Requisiten brauchte sie nur einen Stapel Teppichkaros in unterschiedlichsten Farben, mehr nicht. Und das reicht, um die Kinder zum Mitmachen zu animieren. Vor allem bei den von Anschein getexteten Liedern, bei denen das Mittanzen gar nicht schwer fiel.
Wobei natürlich auch echte ElmarProfis unter den jungen Besuchern waren. „Die Geschichte kenn ich schon“, rief einer. Zwischenrufe erlaubt, denn Anschein hat den Aalener „Elmar“als Mitmach-Theaterstück angelegt. „Es geht ums Anderssein“, sagt Anschein. Anschein hat zwei ElmarGeschichten herausgegriffen, die die Kinder in unterschiedlichen Altersgruppen ansprechen. Die lange Version mit 35 Minuten wird für Kinder ab drei Jahren bis zum Grundschulalter bei allen öffentlichen Aufführungen gespielt. Kitas können bei den mobilen Auftritten je nach Bedarf zwischen der langen und der kurzen Version mit 25 Minuten wählen.
Doch zurück zur Geschichte: Elmar ist nicht nur bunt, er bringt die anderen Elefanten auch zum Lachen, so sehr sogar, dass auch die Regenwolken mitlachen – und immer dann ist Elmar-Tag. „Manchmal sind wir bunt, ja und?“, singen die Kinder dazu. So geht kindgerechte Diversität. „Elmar ist eine wunderbar bunte Geschichte darüber, alle so sein zu lassen, wie sie sind und gemeinsam viel Spaß zu haben“, sagt Ella Elia Anschein im Begleitheft, „Das ist eine schöne Botschaft für Kinder und für Erwachsene.“
„Elmar ist eine wunderbar bunte Geschichte darüber, alle so sein zu lassen, wie sie sind und gemeinsam viel Spaß zu haben“, sagt Ella Elia Anschein.
Eine weitere öffentliche Vorstellung findet am 12. Mai um 15 Uhr im Alten Rathaus statt. Infos und Karten: www.theateraalen.de, Mail an kasse@theateraalen.de oder Telefon 07361/522600. „Elmar“ist zudem per Mail an spielraum@theateraalen.de buchbar als mobile Vorstellung für Kindertagesstätten in den Kalenderwochen 15, 16 und 20.