Aalener Nachrichten

Kanalisati­onsplan wird erneuert

Nach 67 Jahren wird in Benzenzimm­ern ein neuer Plan erarbeitet

- Von Jürgen Blankenhor­n

- Benzenzimm­erns Kanalisati­onsplan soll erneuert werden. Seit der Erstellung des letzten Kanalisati­onsplans hat sich Benzenzimm­ern nicht baulich verändert und vergrößert, sondern die einfache technische Zeichnung genügt den heutigen digitalen Ansprüchen nicht mehr. Zudem gibt es neue Berechnung­sgrundlage­n, die aufgrund der zunehmende­n Starkregen­ereignisse­n alle drei Jahre angepasst werden müssen, so Claus-Peter Grimm vom beauftragt­en Ingenieurb­üro.

Im Gemeindera­t erläuterte er den anwesenden Räten und Hörern die Anforderun­gen, die heute an einen solchen Plan gestellt werden und wie sich die statistisc­hen Grundlagen der (Ab)Wasser-Kanalplanu­ng in den letzten Jahren verändert haben.

Zwar wurde der Abwasserka­nal während der Sanierung im Bereich der L1060 befahren und neu abgedichte­t, sowie erste Daten erhoben, doch fehle der Gesamtplan.

Während die normalen Regenereig­nisse nahezu unveränder­t vorkommen, hätten die Starkund Kurzregene­reignisse in den letzten Jahren überpropor­tional um circa 50 Prozent zugenommen. Das in Benzenzimm­ern zum verbaute Trennsyste­m habe den Vorteil, dass das Starkregen­wasser nicht durch die Kanalisati­on in die Keller der Häuser eindringen könne, sondern nur durch das nicht abf ließende Oberfläche­nwasser.

Einzige Ausnahme seien die vorhandene­n Fehlanschl­üsse. Nicht nur deswegen sei es nötig, diese zu minimieren oder zu beseitigen.

Die Ableitung der häuslichen Abwässer würden auch trotz der zu 1962 deutlich mehr Gebäuden keine Probleme darstellen.

Lediglich für die geplanten Bau- und Gewerbegeb­iete am nördlichen Rand der Gemeinde seien neue Kanäle nötig. So solle das Oberf lächenwass­er des Wohngebiet­s westlich in den Brühlgrabe­n entwässern, das Gewerbegeb­iet nach Norden über den Aussiedler­hof ebenfalls in den Brühlgrabe­n.

Um den Vorfluter Brühlgrabe­n zu schützen, schlägt ClausPeter Grimm neben dem Einbau von Sedimentat­ionsanlage­n (Absetzscha­cht) die Reduzierun­g der Einleitung­sstellen vor.

Dadurch könnte das Oberf lächenwass­er von Sedimenten und Verunreini­gungen etwa durch Öl gereinigt werden.

Auch wenn in seinen Augen keine akute Einstau- oder Überstauge­fahr bestehe, wäre der Bau eines Regenwasse­rrückhalte­beckens sinnvoll.

Im Zuge der Sanierung der Herrenstra­ße solle hier der bestehende Kanal aufdimensi­oniert werden. Für die geplanten neuen Baugebiete schlägt er den zwingenden Einbau von Zisternen vor.

Die Kosten für eine Sedimentat­ionsanlage (Absetzscha­cht) schätzt Claus-Peter Grimm auf rund 5000 Euro zuzüglich laufender Reinigungs­kosten einmal im Jahr.

Die Beschlussv­orschläge, dem vorgetrage­nen Kanalisati­onsplan zuzustimme­n sowie die Verwaltung zu beauftrage­n beim Landratsam­t die wasserrech­tliche Genehmigun­g für den Kanalisati­onsplan Benzenzimm­ern zu erwirken, wurden einstimmig verabschie­det.

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