Kanalisationsplan wird erneuert
Nach 67 Jahren wird in Benzenzimmern ein neuer Plan erarbeitet
- Benzenzimmerns Kanalisationsplan soll erneuert werden. Seit der Erstellung des letzten Kanalisationsplans hat sich Benzenzimmern nicht baulich verändert und vergrößert, sondern die einfache technische Zeichnung genügt den heutigen digitalen Ansprüchen nicht mehr. Zudem gibt es neue Berechnungsgrundlagen, die aufgrund der zunehmenden Starkregenereignissen alle drei Jahre angepasst werden müssen, so Claus-Peter Grimm vom beauftragten Ingenieurbüro.
Im Gemeinderat erläuterte er den anwesenden Räten und Hörern die Anforderungen, die heute an einen solchen Plan gestellt werden und wie sich die statistischen Grundlagen der (Ab)Wasser-Kanalplanung in den letzten Jahren verändert haben.
Zwar wurde der Abwasserkanal während der Sanierung im Bereich der L1060 befahren und neu abgedichtet, sowie erste Daten erhoben, doch fehle der Gesamtplan.
Während die normalen Regenereignisse nahezu unverändert vorkommen, hätten die Starkund Kurzregenereignisse in den letzten Jahren überproportional um circa 50 Prozent zugenommen. Das in Benzenzimmern zum verbaute Trennsystem habe den Vorteil, dass das Starkregenwasser nicht durch die Kanalisation in die Keller der Häuser eindringen könne, sondern nur durch das nicht abf ließende Oberflächenwasser.
Einzige Ausnahme seien die vorhandenen Fehlanschlüsse. Nicht nur deswegen sei es nötig, diese zu minimieren oder zu beseitigen.
Die Ableitung der häuslichen Abwässer würden auch trotz der zu 1962 deutlich mehr Gebäuden keine Probleme darstellen.
Lediglich für die geplanten Bau- und Gewerbegebiete am nördlichen Rand der Gemeinde seien neue Kanäle nötig. So solle das Oberf lächenwasser des Wohngebiets westlich in den Brühlgraben entwässern, das Gewerbegebiet nach Norden über den Aussiedlerhof ebenfalls in den Brühlgraben.
Um den Vorfluter Brühlgraben zu schützen, schlägt ClausPeter Grimm neben dem Einbau von Sedimentationsanlagen (Absetzschacht) die Reduzierung der Einleitungsstellen vor.
Dadurch könnte das Oberf lächenwasser von Sedimenten und Verunreinigungen etwa durch Öl gereinigt werden.
Auch wenn in seinen Augen keine akute Einstau- oder Überstaugefahr bestehe, wäre der Bau eines Regenwasserrückhaltebeckens sinnvoll.
Im Zuge der Sanierung der Herrenstraße solle hier der bestehende Kanal aufdimensioniert werden. Für die geplanten neuen Baugebiete schlägt er den zwingenden Einbau von Zisternen vor.
Die Kosten für eine Sedimentationsanlage (Absetzschacht) schätzt Claus-Peter Grimm auf rund 5000 Euro zuzüglich laufender Reinigungskosten einmal im Jahr.
Die Beschlussvorschläge, dem vorgetragenen Kanalisationsplan zuzustimmen sowie die Verwaltung zu beauftragen beim Landratsamt die wasserrechtliche Genehmigung für den Kanalisationsplan Benzenzimmern zu erwirken, wurden einstimmig verabschiedet.