Ein Zeichen setzen für die Demokratie und das Wahlrecht
Der verhüllte Triumphbogen am Kopernikus-Gymnasium in Wasseralfingen wird feierlich eingeweiht
- Der verhüllte Triumphbogen des Wasseralfinger Kopernikus-Gymasiums ist am Donnerstag feierlich eingeweiht worden. Gemeinsam mit Austauschschülern aus Iseo in Italien wurde der Triumphbogen zu einem "Europawahl-Denkmal" verhüllt, um auf die anstehenden Europawahlen aufmerksam zu machen und zum Wählen aufzurufen.
Seit Anfang Januar hat das Kopernikus-Gymnasium in Wasseralfingen ein neues europäisches Erasmus Plus-Projekt. In dessen Mittelpunkt stehen dabei die Demokratiebildung und die Europawahlen. Bei den Europawahlen dürfen erstmals in der Geschichte Deutschlands Jugendliche ab 16 Jahren mitwählen. „Das ist eine tolle Ausweitung der Demokratie“, freute sich KGW-Lehrerin und Erasmus-Koordinatorin Heike Deutschmann. Dabei ergänzte sie, dass die Bertelsmann-Stiftung vor kurzem einen beunruhigenden Bericht veröffentlicht hat. „Noch nie war die Demokratie weltweit so unter Druck. In einer steigenden Zahl von Ländern sind es die Gegner demokratischer und marktwirtschaftlicher Reformen, die an den Schaltstellen der Macht sitzen“, so Heike Deutschmann. In den USA und auch Deutschland erkenne man, dass extreme Kräfte erstarken. Mut und Hoffnung machen Heike Deutschmann aber die zahlreichen Demonstrationen der vergangenen Wochen. „Diese haben
uns gezeigt, dass die Mehrheitsgesellschaft sich klar dagegen ausspricht“, berichtet Heike Deutschmann. Die Stabilität demokratischer Ordnungen hänge aber nicht nur vom Farbe Bekennen in der Öffentlichkeit ab, sondern auch davon, dass man ihre Institutionen akzeptiere und unterstütze. „Das heißt in einer repräsentativen Demokratie wie unserer: Wählen gehen und Vertrauen in unsere Parlamente setzen“, erklärt Heike Deutschmann.
Der KGW-Triumphbogen solle daher alle Wähler über 16 Jahre, die im Gymnasium ein- und ausgehen, daran erinnern und ermuntern,
zur Europawahl am 9. Juni diesen Jahres zu gehen. Nur so könne man sich für ein demokratisches Europa einsetzen. „So lange wird unser Wahrzeichen verhüllt bleiben“, sagt Heike Deutschmann. Wie sie weiter erklärt, sei es Volker Braun von der Bekleidungsfabrik Braun gelungen, eine riesige Stoffmasse von 42 Quadratmetern in wenigen Stunden mit einer normalen „Brohter-Nähmaschine“zu einer perfekt sitzenden Husse zu verarbeiten. Hausmeister Matthias Mayer habe mit „unglaublichem Einsatz, pfiffigen Ideen und ohne Höhenangst die Umsetzung der Triumphbogen-Verkleidung ins
Werk gesetzt“, sagt Heike Deutschmann. Schülerinnen und Schüler der Partnerschule in Iseo und die KGW-Austauschpartner haben das Projekt schließlich künstlerisch zu Ende gebracht und den nötigen Feinschliff verpasst.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von den KGW-Streichern, die zum Festakt die Europahymne gespielt haben. „Es ist eine ganz tolle Idee, die Jugendlichen darauf aufmerksam zu machen: Es kommt eine Europawahl und es ist unheimlich wichtig, zur Wahl zu gehen“, so Waseralfingens Ortsvorsteherin Andrea Hatam abschließend.