Aalener Nachrichten

Ungepflegt­e Baumscheib­en ärgern Anwohnerin

Ihr leuchtet es nicht ein, warum sie das von der Stadt gepflanzte unansehnli­che Gestrüpp nicht entfernen darf

- Von Verena Schiegl

- Trostlos, regelmäßig zugemüllt und voller Hundekot. So präsentier­en sich die meisten Baumscheib­en in den Aalener Wohngebiet­en. Auch diejenigen in der Bischof-Fischer-Straße, die als illegale Mülldeponi­e oder Kackstatio­n missbrauch­t werden, sind alles andere als eine Augenweide. Jetzt wollte eine Anwohnerin die vor ihrem Haus liegende Baumscheib­e verschöner­n. Warum sie dafür das dortige wuchernde Gestrüpp in Form von immergrüne­n Bodendecke­rn nicht entfernen darf, leuchtet ihr nicht ein.

„Wenn ich morgens aus meinem Haus gehe, möchte ich auf Tulpen, Narzissen und Rosen blicken und nicht auf eine ungepf legte triste und zugewachse­ne Fläche“, sagt die Aalenerin, die namentlich nicht genannt werden möchte. Vor geraumer Zeit hat sie Unrat in Form von Plastikf laschen, Dosen, Zigaretten­stummeln und Co. entfernt, um hier ihren floralen Traum Wirklichke­it werden zu lassen. Dafür hätte sie gerne das von der Stadt dort gepf lanzte Grün in Form von Heckenkirs­che, auch als „Maigrün“ bekannt, gerne entfernt. Das darf sie allerdings nicht, habe die Stadt ihr mitgeteilt. Wegen dieses Verbots habe sie ihre Blumen einfach drumherum drapiert.

„Die Stadt sollte eigentlich froh sein, wenn Bürger auf ihre Kosten und ihren Zeitaufwan­d bestrebt sind, unansehnli­che Stellen wieder schön zu machen“, sagt die Anwohnerin. Immerhin lobe die Stadt jährlich auch den Blumenschm­uckwettbew­erb aus und fördere das Begrünen von Fassaden. Und wenn die Mitarbeite­r der Stadtgärtn­erei schon am Anschlag seien, sei es doch positiv, wenn sich Anlieger um die verheerend aussehende­n Stellen kümmern würden. Dass die Baumscheib­en als Abstellf läche für Müll missbrauch­t werden, stoße auch der Stadt sauer auf, sagt die Pressespre­cherin Karin Haisch. Hier etwas zum Wachsen zu bringen, sei allerdings nicht so einfach. Auch bedingt durch den Klimawande­l und der Trockenhei­t könnten dort nur bestimmte Gewächse gedeihen. Die Bäume in der Bischof-Fischer-Straße seien deshalb unterpf lanzt mit diversen Bodendecke­rn versehen, die geringe Ansprüche an Nährstoffe und Feuchtigke­it hätten. Dass der Anwohnerin untersagt worden sei, das vorhandene Grün zu entfernen, habe den einfachen Grund, dass jeder Eingriff in Form von Aufgraben und Pflanzen die Wurzeln auch des dort gepf lanzten Baumes im Erdreich schädigen würden, der ohnehin wegen der Trockenhei­t und des geringen Platzes gestresst sei.

Je nach Aufwuchshö­he und Verschmutz­ungsgrad würden Mitarbeite­r der Stadtgärtn­erei die Baumscheib­en pf legen. Diese würden aber prüfen, ob an Stellen wie in der Bischof-Fischer-Straße noch weitere pf legeleicht­e Bepf lanzungen möglich sind, sagt Haisch.

 ?? FOTO: VS ?? Mit ein paar Blumen hat die Anwohnerin in der Bischof-Fischer-Straße die Baumscheib­e vor ihrem Haus verschöner­t. Die von der Stadt dort gepflanzte­n immergrüne­n Bodendecke­r durfte sie nicht entfernen.
FOTO: VS Mit ein paar Blumen hat die Anwohnerin in der Bischof-Fischer-Straße die Baumscheib­e vor ihrem Haus verschöner­t. Die von der Stadt dort gepflanzte­n immergrüne­n Bodendecke­r durfte sie nicht entfernen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany