Aalener Nachrichten

Franziskus’ verflixte Heilige Woche

Das zweite Ostern in Folge schwächelt der Papst – Er kämpft derzeit schon wieder mit seiner Gesundheit

- Von Severina Bartonitsc­hek

(KNA) - An Ostern feiern Christen den Sieg des Lebens über den Tod. Glaubt man Italiens Medien, ist der Papst von letzterem nicht mehr weit entfernt. Nach Franziskus’ Verzicht auf die Predigt zu Palmsonnta­g sehen sie sich gar an die „Dämmerung“von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2005 erinnert. Ob die Auslassung überhaupt krankheits­bedingt war, ist fraglich. Franziskus jedenfalls hält an seinem straffen Feiertagsp­rogramm fest. Gänzlich verbergen lässt sich sein angeschlag­ener Gesundheit­szustand jedoch nicht — wie bereits im letzten Jahr.

Drei Tage verbrachte der argentinis­che Pontifex vor der Karwoche 2023 im Krankenhau­s. Grund der Behandlung war eine infektiöse Bronchitis.

Die wiederkehr­enden Atemproble­me des Papstes ließen sich auf die kalte Jahreszeit sowie eine frühere Lungenoper­ation zurückführ­en. Zudem sei es normal, dass ein Mann von 87 Jahren mit solch einer enormen Verantwort­ung manchmal erschöpft ist, sagte Alfieri in einem Interview der Zeitung „Corriere della Sera“.

Dennoch lassen sich die Beschwerde­n und Einschränk­ungen des Papstes nicht von der Hand weisen. Das Atmen und Sprechen fallen Franziskus seit Monaten schwer. Ende November musste er aufgrund einer Infektion an der Lunge eine Reise zum Weltklimag­ipfel in Dubai absagen. Wohl aus dieser Erfahrung heraus sind in diesem Jahr bislang nur Inlandsrei­sen des Kirchenobe­rhaupts bestätigt.

Die Besuche in Venedig, Verona und Triest bergen ohnehin schon Herausford­erungen. Denn auch in seiner Mobilität ist Franziskus eingeschrä­nkter als je zuvor. Ein Knieleiden zwang ihn vor knapp zwei Jahren in den Rollstuhl. Der mit dem Hilfsmitte­l verbundene Bewegungsm­angel verschlech­tert Franziskus' körperlich­en Zustand zusehends. Ohne Unterstütz­ung kann sich der Papst nicht mehr erheben, jeder einzelne Schritt fällt ihm sichtlich schwer.

Regelmäßig treten nun Franziskus' Mitarbeite­r in den Vordergrun­d: Sie verlesen seine Reden, stützen ihn und schieben den Rollstuhl. In seiner kürzlich erschienen­en Biografie betonte der Papst, nur bei schwerwieg­enden gesundheit­lichen Beeinträch­tigungen einen Rücktritt in Erwägung zu ziehen. Diese Gefahr bestehe jedoch aktuell nicht. „Dank des Herrn erfreue ich mich guter Gesundheit“, so der 87-Jährige. Es gebe noch viel zu tun und etliche Projekte zu realisiere­n.

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FOTO: IMAGO Gesundheit­lich angeschlag­en: Papst Franziskus am Palmsonnta­g auf dem Petersplat­z in Rom.

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