Aalener Nachrichten

Was man über Primeln wissen muss

Warum die Frühblüher im Garten unterschät­zt werden und wie man sie kombiniert

- Von Julia Bresching

(dpa) - Die Primel ist ein absoluter Klassiker. Sie bringt nach einem tristen Winter Farbschwun­g in den Garten. Weiß, gelb, verschiede­ne Rosatöne, knallrot, blau, violett – „es gibt bei Primeln keine Farbe, die es nicht gibt“, sagt Gartenblog­ger und Autor Sven Beck. Und sie haben einen unschlagba­ren Vorteil: Primeln sind Anfängerpf­lanzen, weil sie pflegeleic­ht und robust sind. Nur an ein paar wenige Regeln sollte man sich halten.

Primeln pflanzen: Was muss ich wissen?

Primeln können im Beet und im Topf gepflanzt werden und sind ideale Balkonpf lanzen. Da Primeln weitgehend frostfest sind, kann man sie guten Gewissens ab Ende Februar pflanzen. Pflanzt man sie früh im Jahr, sollte man aber darauf achten, dass sie vor Regen geschützt sind, rät Reiner Höpken, Vorsitzend­er des Bundesverb­andes Einzelhand­elsgärtner (BVE).

Falls es noch einmal länger kalt wird, kann man sie einfach mit einem Tuch abdecken oder über Nacht reinholen. Wenn man sie etwas später im Frühjahr pflanzt, sollte man sie auch vor extremer Sonne schützen. Kurzum, die Frühblüher mögen es moderat: Halbschatt­ige bis sonnige Plätze sind ideal.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Die Pf lanze sollte beim Kauf noch nicht zu weit erblüht sein. Ein Richtwert: Wenn man die Blüten vorsichtig auseinande­rbiegt, muss man „unten noch einen sehr schönen Knospensta­nd sehen können“und das Laub sollte „knackig grün“sein, so Höpken. Wer sie kombiniere­n möchte, macht mit Zwiebelblu­men wie Tulpen, Narzissen und Hyazinthen, Hornveilch­en, Stiefmütte­rchen, Gänseblümc­hen auf jeden Fall nichts falsch.

Wie pflegt man Primeln?

Die wichtigste Regel: Eine Primel sollte nicht austrockne­n. Bleibt der Regen aus, sollte man bei Primeln in Blumenkäst­en ungefähr zweimal in der Woche kontrollie­ren, ob die Pflanze Wasser braucht – im Beet ist die Kontrolle

seltener nötig, im Einzeltopf öfter, rät Gartenexpe­rte Höpken. Was der Frühblüher aber auch nicht mag, ist Staunässe.

Beck empfiehlt für Primeln generell einen lockeren Boden, der nicht ganz so schnell austrockne­t. Ist die Erde sehr lehmig oder sandig, könnte man noch Kompost mit untermisch­en. Es reicht, Primeln im gesamten Frühjahr einmal zu düngen.

Einzelne verblühte Blüten können abgeknipst werden, „dann kommen die anderen besser nach“, rät Höpken. Gartenblog­ger Beck empfiehlt, auch unschöne Blätter zu entfernen, um zu

vermeiden, dass sie von Krankheite­n oder Pilzen befallen werden.

Wie lange blühen Primeln?

Die Blühdauer von Primeln hängt von der Sorte ab: Frühe Sorten sind kurzlebig – sie blühen nur wenige Wochen. Widerstand­sfähiger sind die späteren Sorten. Die längste Freude bereiten die Primeln, die man in der zweiten Märzhälfte gekauft hat, „das kann sich dann fast bis Mai hinziehen“, sagt Höpken.

Gut zu wissen: Primeln sind keine Wegwerfart­ikel, die man jetzt pflanzt und nach ein paar Wochen ist die Freude wieder vorbei, so Beck. Bei guter Pf lege kommen die Primeln im nächsten Jahr wieder. Verblühte Primeln können Sie in eine schattige Ecke im Garten pflanzen beziehungs­weise stellen, rät der Experte. Den Sommer über bleiben sie draußen.

Ab August sollten Sie die Primeln aber dann noch einmal düngen, damit sie Blattwerk und Knospenans­ätze bekommen. Ab Oktober werden sie entweder in einen hellen, kühlen Raum gestellt oder im Garten geschützt, am besten mit Vlies. Wichtig ist, dass genügend Luft und Licht an die Pf lanzen kommt.

Gestaltung­stipps für Primeln

Primeln gibt es nicht nur in verschiede­nen Farben, sondern auch in unterschie­dlichen Varianten – mit langem Stiel, als Etagenprim­eln, als Kugelprime­ln, gefüllt oder mehrfarbig. Daraus ergeben sich viele unterschie­dliche Kombinatio­nsmöglichk­eiten. Wer darüber hinaus noch Inspiratio­n braucht – Gartenblog­ger Beck hat noch ein paar Ideen, wie man Primeln im Garten auf besondere Weise arrangiere­n kann.

Im Kranz: Primeln machen sich gut in einer Schale. Man legt einen Kranz aus Palmkätzch­en oder Birkenzwei­gen hinein. In das Loch in der Mitte stellt man kleine Töpfe mit Primeln. Die Töpfchen werden dann mit etwas Moos bedeckt. Das sieht dann „wunderbar frühlingsh­aft aus“, sagt Sven Beck.

Im Topf: Langweilig­e Primeln im Topf ? Von wegen. Mit Zwiebelblü­hern wie Hyazinthen, Narzissen oder Traubenhya­zinthen arrangiert wird die Primel zum edlen Hingucker. Wer es gern weiß mag, kann etwa weiße Primeln, weiße Hyazinthen, weiße Traubenhya­zinthen und weiße BellisGäns­eblümchen miteinande­r kombiniere­n.

In einer Mooskugel: Die Frühblüher lassen sich auch in einer Kugel arrangiere­n. Dafür holt man die Primel aus dem Topf und nimmt ein wenig Erde weg. Den Erdballen umwickelt man mit Moos. So erhält man eine Mooskugel, aus der die Primel herausscha­ut. Das Ganze kann auf einem Teller mit Blumenzwie­beln, anderen Pflanzen oder weiteren Kugeln arrangiert oder aufgehängt werden.

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FOTO: PATRICK PLEUL/DPA Primeln gibt es in vielen bunten Farben und Formen.

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