Aalener Nachrichten

Trotz Sommergefü­hlen kein Badewetter

Meteorolog­en erwarten am Wochenende bis zu 30 Grad – Warnung vor kaltem Wasser

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(dpa) - Badewetter im April – scheinbar: Der Deutsche Wetterdien­st (DWD) erwartet für das Wochenende zwar eine regelrecht­e „Temperatur­explosion“, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellscha­ft (DLRG) warnt jedoch davor, in die noch sehr kühlen Gewässer zu springen. Denn Seen und Flüsse erwärmen sich langsam, wie ein DLRG-Sprecher sagte.

Am Samstag kommen richtige Sommergefü­hle auf: „Es besteht die Möglichkei­t, dass am Rheingrabe­n lokal es an die 30 Grad rangeht, eventuell sogar die 30 Grad erreicht werden“, sagte ein Sprecher des DWD am Donnerstag. Am Sonntag liegen die Höchstwert­e zwischen 23 und 28 Grad. Dazu soll laut den Meteorolog­innen und Meteorolog­en an beiden Tagen überwiegen­d die Sonne scheinen, nur zeitweise ziehen demnach hohe Wolkenfeld­er durch.

„Es wird in Bayern hochsommer­lich warm“, sagte der Leiter der Regionalen Wetterbera­tung München, Guido-Peter Wolz. Örtlich könne die 30-Grad-Marke vielleicht geknackt werden. Das sei außergewöh­nlich. Der DWD rechnet damit, dass an mehreren Messstatio­nen Rekorde für die erste April-Dekade gebrochen werden, die vom 1. bis 10. April dauert.

Die DLRG geht nach eigenen Angaben davon aus, dass viele Menschen die sommerlich­en Bedingunge­n für Ausf lüge mit Schlauchbo­ot oder Stand-Up-Paddelbret­t nutzen werden. Ein leichtfert­iger Umgang damit sei bei diesen Wassertemp­eraturen riskant, sagte der Sprecher.

„Wir warnen eindringli­ch davor, nach einem längeren Aufenthalt

in der Sonne ins kalte Wasser zu springen. Das ist lebensgefä­hrlich.“Es könnte zu einem Kälteschoc­k kommen. Das gelte auch für Stand-Up-Paddler oder Schlauchbo­otfahrer, die versehentl­ich ins Wasser fallen. Besonders gefährdet seien zudem Nichtschwi­mmer, so der Sprecher.

Die Präsenz der DLRG an Gewässern sei unabhängig vom Wetter gesichert, denn das ganze Jahr über stünden Schnellein­satzGruppe­n bereit, die nach einem Notruf von den Rettungsle­itstellen alarmiert würden. Die Rettungsst­ationen an den Badeseen seien standardmä­ßig von Mitte Mai bis Anfang September an Wochenende­n und feiertags besetzt. Bei Besonderhe­iten wie am kommenden Wochenende hänge die Besetzung vom örtlichen Bedarf ab, zum Beispiel am Starnberge­r See.

Ungewöhnli­ch warm wird es den Prognosen nach auch in den Bergen. Auf der Zugspitze könnten Höchsttemp­eraturen um plus 8 Grad auftreten, hier lag der bisherige April-Rekord 1985 bei 9,3 Grad. Grund für die sommerlich­e Wärme seien verschiede­ne Faktoren. „Wir haben einen aktuell zu warmen Atlantik, gepaart mit einer Strömung aus Südwesten“, die durch ein Orkantief westlich von Irland noch verstärkt wird, sagte Wolz. Hinzu komme auch das erwartete sonnige Wetter. Die extremen Temperatur­en seien somit nicht allein mit dem Klimawande­l zu erklären.

Schon im Februar und März sei es in Bayern viel zu mild gewesen, der Trend setze sich fort. Eine Prognose für den Sommer könne man daraus jedoch nicht geben. Hierfür sei es zu früh.

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FOTO: SVEN HOPPE/DPA Ein Mann und eine Frau genießen das schöne Wetter mit ihren Stand-up-Paddle-Boards. Die DLRG warnt vor kühlen Wassertemp­eraturen.

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