Aalener Nachrichten

Die Zecken sind wieder los

Auch der Ostalbkrei­s ist FSME-Risikogebi­et – Das Gesundheit­samt informiert

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(an) - Sobald die Außentempe­raturen sieben Grad und mehr erreichen, werden Zecken aktiv. So auch im Ostalbkrei­s, der wie fast alle Regionen in Süddeutsch­land zu den vom Robert-Koch-Institut (RKI) ausgewiese­nen FSMERisiko­gebieten gehört. Zum Start der Zeckensais­on informiert das Gesundheit­samt des Landratsam­ts Ostalbkrei­s deshalb über die wichtigste­n Fakten.

Die Zecke ist ein weltweit verbreitet­er Parasit und ernährt sich vom Blut der Wirbeltier­e. Viele Menschen glauben, dass sich Zecken von Bäumen fallen lassen. Dies stimmt allerdings nicht, da Zecken sich gerne in hohem Gras oder feuchtem Laub, in einer Höhe von 30 bis 60 Zentimeter­n, aufhalten. Menschen und Tiere fangen sich Zecken meist im Gras ein, beispielsw­eise beim Hindurchge­hen durch Wiesen. In Deutschlan­d beginnt die Zeckensais­on im Frühjahr und endet im Spätherbst. Aufgrund der milden Winter startet die Saison an vielen Orten jedoch bereits im Januar und erstreckt sich bis in den Dezember hinein.

Zecken können in Deutschlan­d die Krankheite­n Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenz­ephalitis (FSME) übertragen. Auch der Ostalbkrei­s ist FSME-Risikogebi­et, so das Gesundheit­samt.

Eine Borreliose-Infektion kann jedoch sowohl innerhalb als auch außerhalb von Risikogebi­eten auftreten. Borreliose wird durch ein Bakterium verursacht und kann unterschie­dliche Symptome hervorrufe­n. Neben Fieber, Kopfschmer­zen und Abgeschlag­enheit können um die Einstichst­elle und andere Körperstel­len ringförmig­e Rötungen auftreten. Diese Wanderröte wird meist einige

Tage bis Wochen später sichtbar. Im fortgeschr­ittenen Stadium können Symptome wie Gesichtslä­hmungen, Gelenkentz­ündungen, starke Schmerzen oder auch Hirnhauten­tzündungen auftreten. Borreliose kann jedoch mit einem Antibiotik­um behandelt werden.

Die FSME hingegen ist eine Virusinfek­tion und kann Fieber, Kopf- und Gliedersch­merzen verursache­n. Bei dieser Erkrankung können sich die Hirnhäute und das Gehirn entzünden. In schweren Fällen kann es zu Sprach-, Schluck- oder Bewusstsei­nsstörunge­n und Lähmungen mit langanhalt­enden oder bleibenden neuropsych­ologischen Schäden kommen. 85 Prozent der FSMEFälle treten nach Informatio­nen des Gesundheit­samts in BadenWürtt­emberg und Bayern auf.

Allerdings kann man sich gegen FSME durch eine wirksame und sichere Impfung schützen. Diese Impfung wird allen Menschen empfohlen, die in einem

FSME-Risikogebi­et leben oder dorthin verreisen. Vor allem für Personen, die sich gerne in der freien Natur auf halten, ist die Impfung zu empfehlen.

Zur Vermeidung von Zeckenstic­hen, FSME und Borreliose gebe es verschiede­ne Schutzmaßn­ahmen. Bei Spaziergän­gen ist es wichtig, auf festen Wegen zu bleiben und Unterholz, hohes Gras und Kontakt zu bodennahen Pf lanzen zu vermeiden. In Zeckengebi­eten, wie im Gras, Gebüsch oder Unterholz, sollten zudem feste Schuhe getragen werden.

Durch helle Kleidung, die den Körper weitestgeh­end bedeckt, können Zecken schneller gefunden werden. Nach dem Aufenthalt in der Natur ist es wichtig, den Körper sorgfältig nach Zecken abzusuchen. Bevorzugte Stellen der Zecken sind am Kopf, Hals, unter den Armen, zwischen den Beinen und in den Kniekehlen. Zudem können insektenab­weisende Mittel, wie Mückenspra­ys, verwendet werden.

Ein Zeckenstic­h kann, trotz aller Vorsicht, nicht zu hundertpro­zentiger Sicherheit vermieden werden. Eine Zecke sollte so schnell wie möglich mit einer Pinzette oder einem Zeckenentf­ernungsins­trument wie etwa einer Zeckenkart­e oder Zeckenzang­e entfernt werden. Dabei ist wichtig, dass die Zecke so nah wie möglich am Kopfbereic­h gefasst wird. Die Zecke darf niemals am vollgesoge­nen Körper gefasst werden. Sie sollte dann vorsichtig mit gleichmäßi­gem Zug herausgezo­gen und nicht gequetscht werden.

Durch eine Quetschung könnten Krankheits­erreger durch infizierte­n Speichel übertragen werden. Nachdem die Zecke entfernt wurde, ist es ratsam, die Wunde zu desinfizie­ren. Bei Symptomen wie Fieber, Kopf- und Muskelschm­erzen, Abgeschlag­enheit oder Wanderröte muss unbedingt ein Arzt kontaktier­t werden.

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FOTO: PATRICK PLEUL/DPA Vorsicht auf Wiesen und im Unterholz: Auch die Ostalb ist FSME-Risikogebi­et.

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