Aalener Nachrichten

Richtig trainieren für das große sportliche Ziel

Die Anmeldung zu einer Laufverans­taltung wie etwa einem Halbmarath­on motiviert – Wie man sich am besten vorbereite­t

- Von Sabine Meuter

Vielleicht haben Kollegen oder Freunde einen gedrängelt, doch auch beim nächsten Firmen- oder Stadtlauf teilzunehm­en. Vielleicht sind es auch eigene sportliche Ziele, die einem die Motivation fürs regelmäßig­e Training geben sollen. Wie bereitet man sich darauf vor?

Rechtzeiti­g beginnen

Nach einem medizinisc­hen Fitness-Check, den vor allem Untrainier­te beim Hausarzt machen lassen sollten, kann es losgehen mit dem Training. „Damit fängt man bei einem Zehn-Kilometer-Lauf spätestens etwa drei bis vier Monate vor dem Event an“, empfiehlt Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochs­chule Köln. Bei einem Halbmarath­on beginnt die Trainingsp­hase etwa ein halbes Jahr vor dem Wettkampf. Findet er also im Herbst statt, sollte man jetzt loslegen.

Richtiges Schuhwerk besorgen

Ohne gutes Schuhwerk besteht die Gefahr, dass die Füße irgendwann schmerzen – und damit die Motivation sinkt. Ideal ist es, wenn Laufschuhe ein, zwei Nummern größer sind als normale Straßensch­uhe. Viele Fachgeschä­fte bieten eine Laufberatu­ng an, die hilfreich sein kann.

Aufwärmen nicht vergessen

Ganz wichtig: Jede Trainingse­inheit sollte mit einer Erwärmung beginnen, um Verletzung­en oder Krämpfen vorzubeuge­n. Das heißt: weite, rotierende Bewegungen in Schultern, Hüfte und Sprunggele­nken machen, die Knie mehrfach beugen. Auch Wadenund Oberschenk­elmuskeln sollte man dehnen. Und beim Aufwärmen auch an Fußübungen denken. Ingo Froböse rät zum sogenannte­n Fußschauke­ln: Dafür wippt man im Stehen mit den Füßen nach vorn (auf die Zehen) und nach hinten (auf die Ferse).

Beim Training Häufigkeit und Intensität steigern

„In der Anfangspha­se erfolgt das Lauftraini­ng dreimal die Woche à 30 bis 45 Minuten“, empfiehlt Ingo Froböse. Nach einem Monat steigert man die Trainingse­inheiten auf viermal, nach drei Monaten auf fünf- bis siebenmal die Woche. Um nicht zu sehr außer

Atem zu kommen, atmet man auf vier Schritte ein und auf vier Schritte aus. „Im fortgeschr­ittenen Stadium bietet es sich an, mindestens einmal die Woche ein Intervallt­raining zu absolviere­n“, sagt Sportmediz­iner Thomas Schneider von der Gelenkklin­ik Gundelfing­en. Hierbei handelt es sich um ein Lauftraini­ng, bei dem man gewisse Strecken in relativ hoher Geschwindi­gkeit zurücklegt und im Anschluss jeweils eine Trabpause einlegt. „Mit dieser Trainingsa­rt verbessert man die Ausdauer.“Und nach zwei bis drei Monaten Lauftraini­ng gilt: immer wieder längere Läufe machen und die Kilometerz­ahl kontinuier­lich steigern.

Auf richtige Ernährung achten

Vor allem kommt es darauf an, regelmäßig, ausreichen­d und ausgewogen zu essen. Denn das Training verlangt dem Körper viel Energie ab. Damit er gut versorgt ist, braucht er ausreichen­d Kohlenhydr­ate, zum Beispiel durch Vollkornnu­deln oder Kartoffeln. Faustregel: Täglich sollte man etwa sieben bis zehn Gramm Kohlenhydr­ate pro Kilogramm Körpergewi­cht aufnehmen.

Wichtig ist auch die Eiweißzufu­hr von etwa 1,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewi­cht. Eiweiß trägt dazu bei, dass sich Muskeln schneller erholen. Eiweißquel­len sind etwa mageres Fleisch, Hülsenfrüc­hte, Milchprodu­kte oder Nüsse. Allerdings sollte man keine größeren Mahlzeiten direkt vor dem Lauf zu sich nehmen, da dies den Magen belastet. „Ideal ist es, zwei Stunden vor dem Sport nichts zu essen“, so Ingo Froböse.

Wichtig ist natürlich auch ausreichen­des Trinken, damit es nicht zur Dehydratio­n kommt.

Die körperlich­e Belastung im Sommer anpassen

Viele Laufevents finden im Sommer und Herbst statt. Bei sommerlich­en Temperatur­en ab 25 Grad aufwärts ist das Training allerdings wenig sinnvoll, weil es für den Körper zu belastend ist. „In den Sommermona­ten sollte man daher entweder in den frühen Morgenstun­den trainieren oder am Abend“, rät Schneider.

Das Training vor dem Wettkampf reduzieren

In der letzten Woche vor dem Wettkampf gilt: das Lauftraini­ng reduzieren, möglichst viel schlafen, genügend trinken und auf eine ausreichen­de Zufuhr von Kohlenhydr­aten und Eiweiß achten. So ist der Körper optimal in Form, wenn es ernst wird.

Beim Wettkampf auf den Körper hören

Und dann ist er da, der Wettkampft­ag. Eigentlich ist man gut vorbereite­t, sprintet los – und dann passiert es: Plötzlich fehlt die Motivation. Oder man knickt um. Es läuft einfach nicht. Und nun? „Sich bloß nicht verkrampfe­n“, sagt Schneider. Sondern sich gegebenenf­alls eingestehe­n, dass es offenbar nicht sein soll und die Grenzen des eigenen Körpers ernst nehmen. Im besten Falle läuft es nach guter Vorbereitu­ng aber – und man selbst voller Stolz über die Ziellinie.

 ?? FOTO: MARKUS HIBBELER/DPA ?? Ein Muss vor jeder Trainingse­inheit: den Körper aufwärmen. Dazu gehört auch, die Knie zu beugen.
FOTO: MARKUS HIBBELER/DPA Ein Muss vor jeder Trainingse­inheit: den Körper aufwärmen. Dazu gehört auch, die Knie zu beugen.

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