Gärtnern nicht nur zur Sommerzeit
„Die Sommerzeit ist da – und damit die Gartensaison eröffnet.“Das habe ich dieser Tage gelesen. Falsch, würde ich sagen! Bereits der Februar lockte mit milden Temperaturen in den Garten, und so konnte man an den vielen frostfreien Tagen Bäume, Hecken und Stauden schneiden und durch den Gemüsegarten schlendern. Zwar ist der Boden auch jetzt noch zu nass, um beackert zu werden. Aber Schnittlauch wächst trotzdem schon. So früh wie in diesem Jahr hat er bei uns noch nie ausgetrieben. Auch der Winterportulak bereichert seit einigen Wochen unser Essen. Ich habe ihn im letzten Herbst erstmals gesät, und ab Februar waren die zarten Blättchen schon erntereif. Da der Samen sehr fein ist, habe ich ihn leider etwas zu dicht ausgesät. Anmerkung fürs Gartentagebuch: Winterportulak mit etwas Sand mischen, dann fallen die Samen nicht zu dicht.
Die Geschichte dieser Pf lanze, die man mal Gewöhnliches Tellerkraut, mal Kubaspinat, mal Winterportulak, mal Postelein nennt und die den botanischen Namen Claytonia perfoliata trägt, liest sich durchaus spannend. Denn ursprünglich kam sie nur im Westen Nordamerikas vor und wurde dort von den Ureinwohnern teils als Salat, teils auch als Heilkraut geschätzt. Übrigens: Sommerportulak (Portulaca oleracea) ist botanisch gar nicht mit Winterportulak verwandt.
Auch Frühjahrsblüher wie Narzissen, Hyazinthen, Leberblümchen, Blausternchen und Primeln bringen Farbe in Gärten und Parks. Mit etwas Glück kann man an Wiesenrändern zudem Schlüsselblumen (Primula veris) entdecken. Aber bitte nicht pf lücken, denn die Pf lanze steht schon seit 1980 unter Artenschutz, weil sie in ihrem Bestand sehr bedroht ist. Wer auf die Blümchen nicht verzichten will, sollte sie lieber im Garten anpf lanzen. Es gibt also einiges zu tun – und gerne begleite ich Sie wieder durch das Gartenjahr.