So (ver)sichern Sie Ihre Wärmepumpe
Verschraubung am Fundament schreckt Langfinger ab – Policen müssen Anlage mit einschließen
(dpa) - Sie sind Wind, Wetter und Langfingern ausgeliefert: Wärmepumpen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Heizungsanlagen werden die Geräte außerhalb des Gebäudes installiert. Wer sich für die Technik entscheidet, sollte also entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen. Wir geben Tipps, wie Verbraucherinnen und Verbraucher die Tausende Euro teuren Anlagen schützen können.
Auswahl des Standorts
Eine Wärmepumpe, die gut einsehbar – etwa zu einem Fußweg oder einer Straße hin – installiert wird, lädt tendenziell eher zum Diebstahl oder zu Vandalismus ein. Darum kann es von Vorteil sein, einen etwas versteckteren Standort zu wählen. Auch die Anbringung an oder auf dem Haus kann eine Möglichkeit sein, teilt die Verbraucherzentrale mit. Manche Geräte eigneten sich etwa für die Montage an der Hauswand. Lässt es die Tragfähigkeit des Flachdachs zu, kann die Anlage auch dorthin wandern. Was Eigenheimbesitzer dabei immer mitbedenken sollten: die Geräuschentwicklung der Wärmepumpe. Im Idealfall ist die Beeinträchtigung sowohl für Besitzer als auch für Nachbarn möglichst gering.
Befestigungs- und Sicherungsmaßnahmen
In der Praxis werden Wärmepumpen häufig auf einem freistehenden Betonfundament platziert. Werden die Anlagen fest mit diesem verschraubt, erschwert es Langfingern die Arbeit. Laut der Verbraucherzentrale können sogenannte Abreißmuttern das Diebstahlrisiko weiter senken. Diese Muttern lassen sich nur mit Spezialwerkzeug entfernen, mit handelsüblichem Gerät reißen sie
und verhindern das Lösen der Schrauben. Eine Fixierung der Schrauben mit einem Schweißpunkt kann zusätzliche Sicherheit bringen.
Zudem können bauliche Maßnahmen die Demontage und Demolierung erschweren. Der Verbraucherzentrale zufolge eignen sich besonders eine Umzäunung der Wärmepumpe oder die Sicherung durch einen Käfig. Beide Maßnahmen gewährleisten eine ausreichende Luftdurchlässigkeit, damit die Geräte in ihrer Funktion nicht eingeschränkt werden. Bedenken sollten Besitzer dabei immer, dass sie die Geräte für Instandhaltung und Reparatur trotzdem gut zugänglich halten. Der Bund der Versicherten (BdV) weist zudem darauf hin,
dass auch die Sicherung mittels Alarm, Beleuchtung oder installiertem GPS-Tracker geeignete Möglichkeiten sein können, um Diebe abzuschrecken – oder die Wärmepumpe nach einem Diebstahl wiederzufinden.
Ist die Wärmepumpe noch gar nicht installiert – etwa bei einem Neubau – sollte sie nicht frei zugänglich und ungesichert auf dem Grundstück stehen bleiben. In diesen Fällen sind Diebstähle laut BdV besonders häufig. Außerdem sollten Verbraucherinnen und Verbraucher möglichst Beschädigungen durch Sturm, Regen, Überf lutung, Hagel und Blitzschlag vorbeugen, rät der Verband Privater Bauherren (VPB). Je nach Standort können etwa eine entsprechende Überdachung
und ein ausreichend großes Entwässerungssystem helfen. Außerdem könnten eigens für die Wärmepumpe Überspannungsschutzmaßnahmen notwendig werden.
Ausgewählte Versicherungen abschließen
Selbst wer die Tipps bei der Standortwahl und der Sicherung beherzigt, ist nicht vor jeder Eventualität gefeit. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte die Restrisiken versichern, um im Notfall nicht auf den finanziellen Folgen sitzen zu bleiben.
Diese Versicherungen helfen: Eine Wärmepumpe kann über die Wohngebäudeversicherung abgesichert werden. Wichtig ist aber, bei Vertragsschluss darauf zu achten, dass die Anlage in der Police eingeschlossen ist – das ist nicht immer automatisch der Fall. Bei einem bestehenden Vertrag und der Neuinstallation der Wärmepumpe sollten Hauseigentümer ihren Versicherer schriftlich informieren und sich die Erweiterung des Schutzumfangs bestätigen lassen. Die Versicherung greift dann bei Sachschäden, die etwa durch Brand, Blitzschlag, Explosion, Sturm, Leitungswasser oder Überspannung verursacht wurden. Einige der Policen greifen auch bei Diebstahl. Voraussetzung dafür sei aber üblicherweise, dass die Wärmepumpe – zum Beispiel über eine Verschraubung mit dem Betonsockel – fest mit Grundstück oder Gebäude verbunden ist.
Der Bund der Versicherten rät grundsätzlich, die Versicherungsunterlagen im Detail zu prüfen. So könnten Verbraucherinnen und Verbraucher erkennen, in welchen Fällen die Police genau greift, welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen und ob es Höchstgrenzen für die Entschädigung gibt.
Über eine eigenständige Versicherung – etwa eine Elektronikversicherung – können Wärmepumpen vor weiteren Risiken geschützt werden. Eingeschlossen sind dann etwa Schäden durch Bedienfehler, Ungeschicklichkeit, Materialfehler oder auch solche, die aufgrund eines Versagens von Mess-, Regel- oder Sicherheitseinrichtungen nicht verhindert werden konnten.
Liegen zwischen Lieferung und Einbau der Pumpe mehrere Tage oder sogar Wochen, ist der Diebstahl besonders leicht. Eine Bauleistungsoder Bauwesenversicherung kann dieses Risiko der abdecken. Aber Achtung: Auch hier ist der genaue Blick in die Versicherungsunterlagen erforderlich. Denn einen Standardtarif gebe es nicht.