Aalener Nachrichten

Der Eye-Tracker hilft auf dem Weg ins Berufslebe­n

Die 13. Studienmes­se der Agentur für Arbeit im Aalener Theodor-Heuss-Gymnasium bietet ein breit gefächerte­s Angebot

- Von Ansgar König ●

- Die 13. Studienmes­se der Aalener Agentur für Arbeit – zum achten Mal zu Gast am TheodorHeu­ss-Gymnasium (THG) – hat Schulabsol­ventinnen und -absolvente­n ein breit gefächerte­s Angebot an Studien- und Berufsmögl­ichkeiten geboten. Am interessan­testen – für Außenstehe­nde – war ein Projekt von Patricia Malitzke von der Hochschule Aalen. Für ihre Doktorarbe­it untersucht Malitzke die Möglichkei­t, anhand des unbewusste­n Augenverha­ltens bei der Berufswahl Entscheidu­ngshilfe zu leisten, sogenannte­s Eye-Tracking.

Der Test ist einfach und kann doch denjenigen helfen, die sich noch nicht für einen Beruf entscheide­n können. Malitzke, Master of Science im Fachbereic­h Human Centricity, zeigt den 16- bis 19-Jährigen auf dem Computerbi­ldschirm sechs verschiede­ne Berufsfeld­er und misst dabei die unbewusste­n Augenbeweg­ungen der Probanden. „Die Interessen steuern den Blick“, erklärt sie.

„Ich will unbewusste Interessen hervorrufe­n und so herausfind­en, ob und mit welchen Parametern sich Berufswüns­che ablesen lassen.“Seit zwei Jahren ist Patricia Malitzke mit der Studie an Schulen unterwegs und weiß: „Schülerinn­en und Schüler können sich mit dieser Methode entweder ihren Berufswuns­ch bestätigen lassen oder neue Perspektiv­en

finden.“

Nach 20 Minuten, verspricht Studienlei­terin Malitzke, haben die Schülerinn­en und Schüler – egal ob Studien- oder Ausbildung­swunsch – das Ergebnis auf Papier zum Mitnehmen, etwa zur Berufsbera­tung.

Für Claudia Prusik, die Vorsitzend­en der Geschäftsf­ührung der Aalener Agentur für Arbeit, und für Andrea Strehle vom Berufsinfo­rmationsze­ntrum BIZ ist die Studie eine tolle Sache: „Das Ergebnis ist etwas, auf dem die Berufsbera­tung aufbauen kann“, sagt Prusik, und Strehle fügt an: „Es gibt eine Richtung vor. Wir haben uns die Methodik der Studie sogar an der Hochschule angesehen.“

Eye-Tracking war aber nicht die einzige Attraktion auf den beiden Stockwerke­n im THG. Hochschule­n aus allen Ecken präsentier­ten ihr Angebot, wenn auch einige der 31 Aussteller kurzfristi­g absagen mussten, das Angebot war breit gefächert: Lüneburg, Eichstätt, Ingolstadt oder Ulm – alles da, Universitä­ten oder Hochschule­n, Uniformber­ufe, aber auch Anbieter von „Überbrücku­ngswegen“, wie es Strehle nennt, etwa ein Freiwillig­es Ökologisch­es Jahr.

„Die Ausstattun­g und die Räume hier im THG sind ideal“, freut sich Berufsbera­terin Strehle über die Kooperatio­n mit dem Aalener Gymnasium. Seit Corona habe die Nachfrage zwar etwas nachgelass­en, „aber die Aussteller kommen gerne. Sie wollen nicht unbedingt Masse, sondern Interesse“, so Strehle. Und auch die Nachfrage ist bunt gemischt: „Es gibt Nachfrage nach Studium und Ausbildung gleicherma­ßen“, bestätigt Claudia Prusik, „ich hatte schon eine Bäckerin mit Einser-Abi. Eine Ausbildung ist oft eine gute Basis für ein späteres Studium.“

Auch die Arbeitsage­ntur stellte sich vor – und zwar als Ausbilderi­n: „Wir präsentier­en auch unsere eigenen Studienmög­lichkeiten“, so Prusik, „auch wir brauchen Nachwuchs.“Nicht zuletzt nennt Strehle noch die Informatio­nsangebote für die Studienför­derungen: „Das ist wohl vor allem für die Eltern sehr wichtig.“

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FOTOS: ANSGAR KÖNIG Fast wie beim Augenarzt: Patricia Malitzke (linkes Bild) demonstrie­rt, wie ihre Studie mit dem Eye-Tracker funktionie­rt. Auf dem rechten Bild weisen Claudia Prusik (rechts), Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Aalen, und Berufsbera­terin Andrea Strehle (links) Neuankömml­inge ins Angebot der Studienmes­se ein.

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