Kompletter Systemabsturz
Unfassbar. Diese Niederlage des VfR Aalen mitten im Abstiegskampf macht sprachlos. So vor den eigenen Fans gegen einen fast sicheren Absteiger zu verlieren, kommt einem kompletten Systemabsturz gleich. Jede Kritik der Aalener Fans ist damit nur zu verständlich.
Markus Pflanz bemängelt die „fehlende Einstellung“, der Kapitän Ali Odabas sagt, man habe sich nicht gewehrt. Das beide damit richtig liegen, zeigt zwar die richtige Analyse dieses dunklen Nachmittags in der Centus Arena gegen Schott Mainz, führt aber unweigerlich zur der Frage nach dem Warum? Nach vier (!) Minuten hätte der bemitleidenswerte, weil gänzlich allein gelassene VfRKeeper Michel Witte beinahe schon zweimal einen Ball aus dem Netz holen müssen. Gegen eine Mannschaft, die mit Verlaub doch einen sehr einfallslosen Spielstil wählte, schlief der VfR immer mal wieder komplett und konnte so auch die haarsträubenden Fehler der Gäste nicht nutzen, um die Partie trotzt einer schwachen Leistung immerhin mit drei Punkten im Gepäck zu beenden. Natürlich darf man sich fragen, warum ein Nils Fischer, der gegen den VfR Aalen mit egal welchem Wappen auf der Brust immer trifft, oder warum die Kaderplaner der Aalener diesen Mann eben nicht auf dem Radar hatten, als er in der vergangenen Runde mit Worms absteigen musste? Nach der Niederlage gegen Mainz steht auf jeden Fall fest: Es geht nur noch um Punkte und dabei zählt nicht mehr, wie die Mannschaft spielt, sondern nur noch, ob diese damit Erfolg hat. Fünf Spiele bleiben noch, um mal wieder eine enttäuschende Saison in der Liga wenigstens mit dem Minimalziel Klassenerhalt zu beenden.
Mit einem Weiterkommen im WFV-Pokal gegen Reutlingen könnte man diese am Ende sogar noch krönen. Mit einer Leistung wie gegen Mainz braucht man sich darüber aber keine Gedanken mehr zu machen. Viele Gedanken, die muss sich dagegen das Präsidium machen und zwar darum, wie man mit dem VfR Aalen nicht gänzlich in der Versenkung verschwinden möchte? Dass dies leider mal wieder kein unwahrscheinliches Szenario ist, liegt auch in der Verantwortung des Präsidenten Michael Weißkopf, der zuletzt eher durch seine Abwesenheit bei Spielen der Aalener glänzte. Gegen Mainz war er dabei, erlebte den Systemabsturz aus nächster Nähe mit.
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