Ein „Fitnessstudio“für kleine und mittlere Betriebe
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut zu Besuch im Popup-Labor der Firma Weisser Spulenkörper
- „Die Region ist zukunftsorientiert, kreativ und innovativ. Sie sind exzellent aufgestellt!“Dieses Kompliment hat Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut am Freitag bei der Eröffnung des Popup-Labors im Gepäck gehabt.
Die CDU-Politikerin sprach bei einer Veranstaltung bei der Firma Weisser Spulenkörper. Deren Geschäftsführer Alexander Starnecker wusste zu begeistern mit einem kurzweiligen Vortrag, in dem er den industriellen 3DDruck, in den sein Unternehmen investiert hat, als echte Produktionsalternative präsentierte.
Nach der schwung vollen Eröffnung durch das Blechbläserensemble Brasstissimo zeigte sich Bürgermeister Thomas Häfele bei der Eröffnung am Vorabend der Neresheimer Fachausstellung (Nefa) stolz auf Wirtschaft, Handel und Gewerbe und betonte, der Wirtschaftsstandort Härtsfeld habe sich dank der Zusammenarbeit der Firmen gut entwickelt und aufgestellt. Zwischen dem größten Arbeitgeber am Ort, eben der Firma Weisser, und der Stadt gebe es seit jeher eine enge Verbindung, habe das Unternehmen doch seine Produktion nach dem Krieg im Rathaus aufgenommen.
Andreas Niess, Vorsitzender des Handels- und Gewerbevereins Härtsfeld aktiv, unterstrich die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten sowie das breit aufgestellte Handwerk und die Industrie. Er
betonte aber auch die Wichtigkeit der Transformation. Möglicherweise könne man auch hier ein jährliches Event zum Thema Heimat machen, spielte er auf die Heimattage an.
Heimat und Zukunft seien eng verbunden, betonte Landrat Joachim Bläse. Man wolle mit Zuversicht diese einzigartige Region gestalten, dazu brauche es aber auch Bildung, Forschung und Innovation. Hinzu kämen neue Ideen und Kontakte dank des PopupLabors. Hier seien Tradition und Moderne vorzüglich verbunden, sagte Ministerin HoffmeisterKraut, die Firma Weisser und die Familie Starnecker stünden exemplarisch für den Mittelstand in Baden-Württemberg als Rückgrat
der Wirtschaft. Angesichts der Veränderungen auf den Weltmärkten und des Strukturwandels müsse man auf Innovation und technologischen Fortschritt setzen. Das Popup-Labor nannte die Rednerin ein Fitnessstudio für kleine und mittlere Betriebe. Ein Schwerpunkt müsse künftig die Künstliche Intelligenz sein, sonst drohten Wachstumskrisen und Wohlstandsverluste.
Mut zu springen in einer Phase, in der noch alles gut laufe, forderte Starnecker in seinem Vortrag. Das könne an Wahnsinn grenzen, räumte er lächelnd ein, und schilderte, wie er und sein Vater es gewagt hatten, in einen eine Million Euro teuren 3D-Drucker zu investieren, den größten
und teuersten für die additive Fertigung auf der Welt. „Unsere Vision funktioniert!“, so Starnecker. In einer kurzen Podiumsdiskussion, moderiert von Frida Akulova, der Communitiy-Managerin im Ostalbkreis der KI Allianz BadenWürttemberg, machte Erste Landesbeamtin Gabriele Seefried deutlich, dass der Ostalbkreis dabei sei, um die Unternehmen beim Strukturwandel zu unterstützen und fit für die Zukunft zu machen. Dies leiste auch die Hochschule in Aalen dank ihrer Forschungsstärke, ergänzte Rektor Professor Harald Riegel.
Diese Unterstützung hat Katja Herrmann erhalten, die nach dem Studium eine Ausgründung gewagt hatte und jetzt Chefin von
Q.BIG 3D ist, einem Unternehmen in Aalen, das seit 2019 3DDrucker für große Bauteile wie Karosserien oder Tanks entwickelt. Man müsse aber noch mehr dieser Hilfen in die Fläche bringen, dazu ermutigen zu springen, und zu zeigen, dass es sich lohnt, betonte Bürgermeister Thomas Häfele. Ein Loblied auf die Region, in der man viel Unterstützung bekomme, sang Alexander Starnecker. „Was wir hier vorfinden, ist einzigartig!“
Das Popup-Labor ist Montag, und Dienstag mit Workshops in der Härtsfeldhalle vertreten. Anmeldungen zur kostenfreien Teilnahme: www.popuplabor-bw.de