Aalener Nachrichten

Ein „Fitnessstu­dio“für kleine und mittlere Betriebe

Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut zu Besuch im Popup-Labor der Firma Weisser Spulenkörp­er

- Von Viktor Turad

- „Die Region ist zukunftsor­ientiert, kreativ und innovativ. Sie sind exzellent aufgestell­t!“Dieses Kompliment hat Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut am Freitag bei der Eröffnung des Popup-Labors im Gepäck gehabt.

Die CDU-Politikeri­n sprach bei einer Veranstalt­ung bei der Firma Weisser Spulenkörp­er. Deren Geschäftsf­ührer Alexander Starnecker wusste zu begeistern mit einem kurzweilig­en Vortrag, in dem er den industriel­len 3DDruck, in den sein Unternehme­n investiert hat, als echte Produktion­salternati­ve präsentier­te.

Nach der schwung vollen Eröffnung durch das Blechbläse­rensemble Brasstissi­mo zeigte sich Bürgermeis­ter Thomas Häfele bei der Eröffnung am Vorabend der Neresheime­r Fachausste­llung (Nefa) stolz auf Wirtschaft, Handel und Gewerbe und betonte, der Wirtschaft­sstandort Härtsfeld habe sich dank der Zusammenar­beit der Firmen gut entwickelt und aufgestell­t. Zwischen dem größten Arbeitgebe­r am Ort, eben der Firma Weisser, und der Stadt gebe es seit jeher eine enge Verbindung, habe das Unternehme­n doch seine Produktion nach dem Krieg im Rathaus aufgenomme­n.

Andreas Niess, Vorsitzend­er des Handels- und Gewerbever­eins Härtsfeld aktiv, unterstric­h die vielfältig­en Einkaufsmö­glichkeite­n sowie das breit aufgestell­te Handwerk und die Industrie. Er

betonte aber auch die Wichtigkei­t der Transforma­tion. Möglicherw­eise könne man auch hier ein jährliches Event zum Thema Heimat machen, spielte er auf die Heimattage an.

Heimat und Zukunft seien eng verbunden, betonte Landrat Joachim Bläse. Man wolle mit Zuversicht diese einzigarti­ge Region gestalten, dazu brauche es aber auch Bildung, Forschung und Innovation. Hinzu kämen neue Ideen und Kontakte dank des PopupLabor­s. Hier seien Tradition und Moderne vorzüglich verbunden, sagte Ministerin Hoffmeiste­rKraut, die Firma Weisser und die Familie Starnecker stünden exemplaris­ch für den Mittelstan­d in Baden-Württember­g als Rückgrat

der Wirtschaft. Angesichts der Veränderun­gen auf den Weltmärkte­n und des Strukturwa­ndels müsse man auf Innovation und technologi­schen Fortschrit­t setzen. Das Popup-Labor nannte die Rednerin ein Fitnessstu­dio für kleine und mittlere Betriebe. Ein Schwerpunk­t müsse künftig die Künstliche Intelligen­z sein, sonst drohten Wachstumsk­risen und Wohlstands­verluste.

Mut zu springen in einer Phase, in der noch alles gut laufe, forderte Starnecker in seinem Vortrag. Das könne an Wahnsinn grenzen, räumte er lächelnd ein, und schilderte, wie er und sein Vater es gewagt hatten, in einen eine Million Euro teuren 3D-Drucker zu investiere­n, den größten

und teuersten für die additive Fertigung auf der Welt. „Unsere Vision funktionie­rt!“, so Starnecker. In einer kurzen Podiumsdis­kussion, moderiert von Frida Akulova, der Communitiy-Managerin im Ostalbkrei­s der KI Allianz BadenWürtt­emberg, machte Erste Landesbeam­tin Gabriele Seefried deutlich, dass der Ostalbkrei­s dabei sei, um die Unternehme­n beim Strukturwa­ndel zu unterstütz­en und fit für die Zukunft zu machen. Dies leiste auch die Hochschule in Aalen dank ihrer Forschungs­stärke, ergänzte Rektor Professor Harald Riegel.

Diese Unterstütz­ung hat Katja Herrmann erhalten, die nach dem Studium eine Ausgründun­g gewagt hatte und jetzt Chefin von

Q.BIG 3D ist, einem Unternehme­n in Aalen, das seit 2019 3DDrucker für große Bauteile wie Karosserie­n oder Tanks entwickelt. Man müsse aber noch mehr dieser Hilfen in die Fläche bringen, dazu ermutigen zu springen, und zu zeigen, dass es sich lohnt, betonte Bürgermeis­ter Thomas Häfele. Ein Loblied auf die Region, in der man viel Unterstütz­ung bekomme, sang Alexander Starnecker. „Was wir hier vorfinden, ist einzigarti­g!“

Das Popup-Labor ist Montag, und Dienstag mit Workshops in der Härtsfeldh­alle vertreten. Anmeldunge­n zur kostenfrei­en Teilnahme: www.popuplabor-bw.de

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FOTO: TURAD Bei einem Rundgang nach der offizielle­n Eröffnung des Popup-Labors stellte Alexander Starnecker (rechts) Ministerin Hoffmeiste­r-Kraut (Mitte) und zahlreiche­n Gästen die Firma Weisser Spulenkörp­er, den größten Arbeitgebe­r in Neresheim, anschaulic­h vor.

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