Mehrzahl will Deutschlandticket behalten
(AFP) - Ein Jahr Deutschlandticket – ein Erfolg auf der Nachfrageseite, auf der Einnahmenseite jedoch nicht: Diese Bilanz zog der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV). Grundsätzlich sind demnach 95 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer zufrieden mit dem Angebot und 76 Prozent wollen dauerhaft in dem Tarif bleiben. Damit das Deutschlandticket langfristig ein Erfolg bleibe, müsse es aber „vollständig und zuverlässig durchfinanziert“sein, warnte der VDV.
Das Ticket war im Mai 2023 zum Preis von 49 Euro im Monat eingeführt worden. Es ermöglicht allen Abonnenten bundesweit die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs und ist monatlich kündbar. Ergebnisse einer VDV-Befragung zeigen eine veränderte Nutzung des Nahverkehrs durch das Ticket. Demnach nutzten 53 Prozent der Besitzer den Nahverkehr häufiger als vorher, 16 Prozent fuhren mit dem Ticket über Verkehrsverbundgrenzen hinweg. Außerdem nutzten sie seltener das Auto – hier lag der Rückgang bei 16 Prozent.
Insgesamt wären nach Berechnungen des VDV 25 Prozent der Fahrten mit dem Deutschlandticket ohne dieses Angebot nicht gemacht worden. Die Nutzer sind dabei eher jung: 35 Prozent sind zwischen 14 und 29 Jahren alt. Mit jeweils 50 Prozent ist die Besitzquote unter Geringverdienern und Vielverdienern ausgeglichen. Allerdings kamen zuletzt nur 21 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer aus dem ländlichen Raum.
Die grundsätzliche Finanzierung ist gesichert: Bund und Länder haben jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro zugesagt, um die mit dem Ticket verbundenen Ausfälle der Verkehrsunternehmen zu finanzieren. Streit gibt es aber über die Übernahme der Kosten, die darüber hinausgehen.