Burli, Bumsi und andere Maskottchen
Burli ist bereits im Einsatz. Er ist ein Eichhörnchen und hüpft in Plüschkostümen in Hochfilzen umher, um die Kinder und die Fans zu bespaßen. Ob man Burli mag oder nicht, ist zweitrangig. Jedes sportliche Großereigneis braucht ZWINGEND ein Maskottchen. Bei der Nordischen Ski-WM 1987 in Oberstdorf hieß das Eichhörnchen noch Nordi, in Val di Fiemme 1991 hörte das possierliche Tier auf Skiri. Aber alles besser als Hopsi der Hase, der bei der SkiWM 2013 in Schladming umherhoppelte, oder gar Bumsi. Dabei handelte es sich nicht um Spielzeug aus rot beleuchteten Läden für Erwachsene. Nein, so hieß der Glücksbringer der Biath- lon-WM im Antholzer Tal, ein Braunbär.
Nun also Burli. Ein älteres Semester hat bei diesem Namen jedoch ganz andere Bilder im Kopf als einen putzigen Nager. Die österreichische Popband Erste Allgemeine Verunsicherung EAV besang einst als Reaktion auf das Reaktorunglück von Tschernobyl 1986 einen bemitleidenswerten Buben:
Der Burli hat links und rechts drei Uhrli, am Kopf hat er a Schwammerl, zwölf Zechn auf die Fiaß …
So können nur anarchistische Österreicher reimen. Im Biathlonzentrum von Hochfilzen ist die Welt dagegen noch in Ordnung. Die Sonne schien gestern von einem blauen Himmel im Pillerseetal und Ohren hatte Burli auch nur zwei am Kopf, wie ein echtes Eichhörnchen eben. Die Fans pilgerten zu Tausenden das Tal hinauf ins Biathlon-Stadion. Es ist eine ganz eigene Klientel, die da beim Laufen und Schießen im Schnee zusieht. Oft Eltern mit Kindern, gerne auch größere Gruppen im oder nahe am Rentenalter, die – es könnte ja noch bitterkalt werden – sicherheitshalber erwärmten Wein in die Kehlen gießen. Biathlon hat in den vergangenen 30 Jahren eine faszinierende Entwicklung genommen.
Bei den Olympischen Spielen 1984 in Sarajevo meldeten die Veranstalter bei dieser seltsamen Disziplin noch null Zuschauer. Die TV-Aufzeichnungen zeigen tatsächlich nur ein paar Schaulustige, die statistisch jedoch vernachlässigbar waren. Ganz anders in Hochfilzen. Die Veranstalter rechnen an neun Wettkampftagen mit 150000 Besuchern. Gestern zum Auftakt kamen 10 700. Und einige hatten einen Burli aus Plüsch an den Rucksack geschnallt, die anderen trugen das Maskottchen gewiss im Herzen.