Das Pop up Konzept der Stadt kommt an
Die Liste der Interessenten für den Laden in der Barfüßerstraße ist lang. Welche Folgen das hat
Die Stadt Augsburg will keine Entwicklung verpassen und mit dem Trend gehen: Deshalb stellt sie unter dem Motto „Räumchen wechsel Dich“seit Ende 2016 ihre eigene, 55 Quadratmeter große Immobilie in der Barfüßerstraße für ein Jahr als Pop-up-Store, also als Geschäft mit begrenzter Laufzeit, zur Verfügung. Platz bietet es für Augsburger Startups und Kreative, die sich in die Räume beim Perlachberg einmieten und ihre Waren verkaufen können. Die Mietdauer ist auf vier bis acht Wochen begrenzt. Erlaubt ist nahezu alles außer Gastronomie. Die Kosten betragen 400 Euro pro Monat, für Start-ups gibt es darauf noch einmal 25 Prozent.
Jetzt war der erste Mieterwechsel und das Modelabel „mnze“(sprich: minze), ist wieder ausgezogen. Mit etwas Wehmut. „Für uns war das eine super Sache. Wir haben sehr viel Feedback bekommen, das wir anders niemals hätten generieren können. Das bringt uns voran. Wir können es nur weiterempfehlen und haben auch gehört, dass viele hoffen, einen Platz zu bekommen.“
Aktuell ist Torsten Franzisi einer der Glücklichen und stellt sein neues Sportkonzept auXsports vor. Insgesamt stehen laut Stadt 17 weitere Interessenten auf der Liste der Wirtschaftsförderung und hoffen auf eine Zusage. Bis Ende Juni seien die Mieter bereits fix. Wer einziehen wird, will Wirtschaftsreferentin Eva Weber aber nicht verraten. „Es geht um die Überraschung des immer Neuen. Deshalb wird die Belegung immer erst kurzfristig bekannt gegeben“, argumentiert sie. Nur so viel sei verraten: Nach auXsports sollen wieder Ladenkonzepte mit Verkauf aus verschiedenen Produktbereichen folgen.
Wer Mieter in den begehrten 55 Quadratmetern sein darf, hängt von verschiedenen Kriterien ab. Entscheidend sei, ob die Jungunternehmer aus der Stadt oder der näheren Umgebung kommen, ihre Produkte auch hier entworfen oder gefertigt werden oder die Waren in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Region stehen. Wenn dann die geplante Nutzung mit den Möglichkeiten vor Ort passen, kann einem Bewerber eine Zusage gegeben werden, heißt es seitens der Stadt. Gar nicht angenommen werden Bewerbungen, die eine gastronomische Nutzung vorsehen oder unseriös sind. „Bisher liegen uns aber noch keine Bewerbungen vor, die deshalb abgelehnt werden mussten“, sagt Wirtschaftsreferentin Eva Weber.
Wer rechnen kann, stellt aber fest, dass es dennoch „Verlierer“geben wird. Denn bei einer Verweildauer von vier bis acht Wochen pro Mieter wird es nicht für alle 17 Interessenten eine Zusage geben können – das Projekt ist bis Ende 2017 befristet. Doch es soll darüber hinaus Hilfe geben. „Wir besprechen Mitte des Jahres, wie es weiter geht. Vielleicht ergibt sich eine Fortsetzung oder wir können das Konzept an einen anderen Ort übertragen“, so Weber.
Weitere Bewerbungen seien auch deshalb sinnvoll, weil die Wirtschaftsförderung der Stadt neben „Räumchen wechsel Dich“generell als Ansprechpartner für junge Unternehmer bereit stehe.