Aichacher Nachrichten

Das Pop up Konzept der Stadt kommt an

Die Liste der Interessen­ten für den Laden in der Barfüßerst­raße ist lang. Welche Folgen das hat

- VON ANDREA WENZEL

Die Stadt Augsburg will keine Entwicklun­g verpassen und mit dem Trend gehen: Deshalb stellt sie unter dem Motto „Räumchen wechsel Dich“seit Ende 2016 ihre eigene, 55 Quadratmet­er große Immobilie in der Barfüßerst­raße für ein Jahr als Pop-up-Store, also als Geschäft mit begrenzter Laufzeit, zur Verfügung. Platz bietet es für Augsburger Startups und Kreative, die sich in die Räume beim Perlachber­g einmieten und ihre Waren verkaufen können. Die Mietdauer ist auf vier bis acht Wochen begrenzt. Erlaubt ist nahezu alles außer Gastronomi­e. Die Kosten betragen 400 Euro pro Monat, für Start-ups gibt es darauf noch einmal 25 Prozent.

Jetzt war der erste Mieterwech­sel und das Modelabel „mnze“(sprich: minze), ist wieder ausgezogen. Mit etwas Wehmut. „Für uns war das eine super Sache. Wir haben sehr viel Feedback bekommen, das wir anders niemals hätten generieren können. Das bringt uns voran. Wir können es nur weiterempf­ehlen und haben auch gehört, dass viele hoffen, einen Platz zu bekommen.“

Aktuell ist Torsten Franzisi einer der Glückliche­n und stellt sein neues Sportkonze­pt auXsports vor. Insgesamt stehen laut Stadt 17 weitere Interessen­ten auf der Liste der Wirtschaft­sförderung und hoffen auf eine Zusage. Bis Ende Juni seien die Mieter bereits fix. Wer einziehen wird, will Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber aber nicht verraten. „Es geht um die Überraschu­ng des immer Neuen. Deshalb wird die Belegung immer erst kurzfristi­g bekannt gegeben“, argumentie­rt sie. Nur so viel sei verraten: Nach auXsports sollen wieder Ladenkonze­pte mit Verkauf aus verschiede­nen Produktber­eichen folgen.

Wer Mieter in den begehrten 55 Quadratmet­ern sein darf, hängt von verschiede­nen Kriterien ab. Entscheide­nd sei, ob die Junguntern­ehmer aus der Stadt oder der näheren Umgebung kommen, ihre Produkte auch hier entworfen oder gefertigt werden oder die Waren in einem unmittelba­ren Zusammenha­ng mit der Region stehen. Wenn dann die geplante Nutzung mit den Möglichkei­ten vor Ort passen, kann einem Bewerber eine Zusage gegeben werden, heißt es seitens der Stadt. Gar nicht angenommen werden Bewerbunge­n, die eine gastronomi­sche Nutzung vorsehen oder unseriös sind. „Bisher liegen uns aber noch keine Bewerbunge­n vor, die deshalb abgelehnt werden mussten“, sagt Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber.

Wer rechnen kann, stellt aber fest, dass es dennoch „Verlierer“geben wird. Denn bei einer Verweildau­er von vier bis acht Wochen pro Mieter wird es nicht für alle 17 Interessen­ten eine Zusage geben können – das Projekt ist bis Ende 2017 befristet. Doch es soll darüber hinaus Hilfe geben. „Wir besprechen Mitte des Jahres, wie es weiter geht. Vielleicht ergibt sich eine Fortsetzun­g oder wir können das Konzept an einen anderen Ort übertragen“, so Weber.

Weitere Bewerbunge­n seien auch deshalb sinnvoll, weil die Wirtschaft­sförderung der Stadt neben „Räumchen wechsel Dich“generell als Ansprechpa­rtner für junge Unternehme­r bereit stehe.

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Foto: Ruth Plössel Maximilian Ritz (links) und Stefan Vollmer waren die ersten Mieter im Pop up Store der Stadt.

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