Mobbing gegen die Landwirtschaft
Neue Kreisbäuerin Sabine Asum kritisiert „Bauernregel-Aktion“von Umweltministerin Barbara Hendricks. Vorgängerin Stephanie Kopold-Keis zieht positive Bilanz ihrer Amtszeit. Sie bleibt in Führungsriege – in zweiter Reihe
Fünf Jahre war sie Kreisbäuerin. Das Amt bereitete ihr, wie sie selbst sagte, „große Freude“. Dennoch trat Stephanie Kopold-Keis aus dem Pöttmeser Ortsteil Wiesenbach bei der Wahl, die im Gasthaus Asum in Laimering stattfand, nicht mehr an. In einem Brief an die Ortsbäuerinnen hatte sie bereits nach dem Landfrauentag ihren Rückzug angedeutet. Sie habe ihr Amt gerne ausgeführt, viele net- te Menschen kennengelernt, zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt. Aus arbeitswirtschaftlichen und privaten Gründen habe sie sich aber entschlossen, etwas kürzerzutreten, begründete Kopold-Keis, die auch als Fachlehrerin für Hauswirtschaft tätig.
An der Spitze der Ortsbäuerinnen vollzog sich ein Rollentausch: Die bisherige stellvertretende Kreisbäuerin Sabine Asum aus Laimering kandidierte für die erste Reihe, Kopold-Keis war zur Stellvertretung bereit. Beide wurden mit eindrucksvollen Mehrheiten gewählt. Sabine Asum erhielt 68 von 79 Stimmen bei elf Enthaltungen, KopoldKeis 71 Stimmen bei acht Enthaltungen.
Beiräte im Kreisvorstand sind Sabine Kistler aus Unterbergen (Schmiechen, Alexandra Huber aus Ecknach (Aichach), Tanja Pfaffenzeller aus Hollenbach, Christina Koller aus Burgstall (Ried) und Michaela Kopp aus Dasing-Oberzell.
Im Rückblick auf ihre Amtszeit verwies die bisherige Kreisbäuerin auf eine Reihe großer und gut besuchter Veranstaltungen. Hinzugekommen seien viele neue Herausforderungen in der Landfrauenarbeit wie die Mitwirkung bei der Organisation der Erlebnisreisen für moderne Landwirtschaft in Sielenbach und in Inchenhofen mit einer großen Öffentlichkeitswirkung. Die Landfrauen beteiligten sich auch an Demonstrationen, wenn es ums Tierwohl ging, oder an der Umweltministerkonferenz in Augsburg, um, wie sie sagte, die Interessen der Landwirtschaft zu verteidigen. Eine Freude bereiteten der Kreisbäuerin der gute Besuch bei den jährlichen Landfrauentagen. Politisch habe man sich bei Gesprächen mit Umweltministerin Ulrike Scharf und Justizminister Winfried Bausback im Landtag eingebracht. Die Kreisbäuerin wirkte zudem in der Projektgruppe Leader-Förderung und im Arbeitskreis Schule und Wirtschaft mit. Kopold-Keis dankte dabei allen für ihre Bereitschaft, im BBV ehrenamtlich mitzuwirken.
Die neue Kreisbäuerin Sabine Asum dankte ihrer Vorgängerin für ihren Einsatz. Sie will, wie sie betonte, die erfolgreiche Landfrauenarbeit fortsetzen und ausbauen.
BBV-Hauptgeschäftsführer Markus Müller übte scharfe Kritik an der „Neuen Bauernregel“-Aktion von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Solche einfachen Sprüche und Pseudo-Wahrheiten seien ein Schlag ins Gesicht von Tausenden verantwortungsvoll arbeitenden Bäuerinnen und Bauern. Diese würden von einem Bundesministerium und mithilfe von Steuergeldern als Umweltverschmutzer oder Tierquäler hingestellt. Die Forderung von BBV-Präsident Walter Heidl nach einem sofortigen Stopp der Kampagne und dem Rücktritt der Ministerin bezeichnete Müller als gerechtfertigt. Kreisbäuerin Sabine Asum sprach von Mobbing gegen die Landwirtschaft und kündigte an, dass sich der Kreisverband in dieser Angelegenheit weiter einbringen werde.
Müller lobte die vielfältigen Aktivitäten der Landfrauen insbesondere beim Erzeuger-Verbraucherdialog, die Projekte „Landfrauen machen Schule“, die Kindertage auf den Bauernhöfen und die Gesundheitsinitiativen. Außerdem rief er zur Beteiligung an den anstehenden Sozialwahlen auf. Der BBV stelle eine eigene Liste auch mit regionalen Vertretern. (AN)