So können Angehörige mit Sucht umgehen
Dass auch die Angehörigen Hilfe brauchen, ist vielen nicht klar. Aichacher Suchtfachambulanz macht ein Angebot
Angehörige von Suchtkranken haben das Bedürfnis, helfen zu wollen. Alles dreht sich häufig nur noch um das suchtkranke Familienmitglied. Doch auch die Angehörigen können Hilfe brauchen. Dieser Tatsache trägt die Suchtfachambulanz Aichach mit einem neuen Angebot Rechnung.
In einer Mitteilung wird hervorgehoben, was Angehörige so alles stemmen: Sie funktionieren, übernehmen Verantwortung, versuchen den Alltag zu bewältigen und das Schlimmste zu verhindern. Und dennoch, so die Erfahrung der Fachleute, scheiterten alle Bemühungen. „Das“, die häufig aus Scham nicht ausgesprochene Suchtabhängigkeit, höre nicht auf und sei im Lauf der Zeit immer schwerer auszuhalten. Angehörige kämen dabei häufig nicht auf den Gedanken, dass auch sie Hilfe und Beratung bräuchten: „Wieso sollte ich zur Beratungsstelle gehen, er/sie trinkt doch.“Monika Heitzinger-Furchner, Leiterin der Suchtfachambulanz Aichach der Caritas, betont jedoch: „Das ist eine falsche Haltung.“Denn wenn keiner anfange, „da auszusteigen, bleibt die lähmende Stagnation bestehen und nichts kommt in Bewegung“.
Die Suchtfachambulanz Aichach hat nun ein neues Gruppen-Angebot für Partner von Suchtkranken im Programm. Jede angehörige Person kann mitmachen, unabhängig davon, in welcher Phase sie sich mit dem suchtgefährdeten Angehörigen befinden. Elisabeth Pauli, ebenfalls von der Suchtfachambulanz, die das neue Gruppenangebot entwickelt hat und durchführen wird, ermutigt zur Teilnahme: „Es ist immer hilfreich und lohnend, Möglichkeiten der Unterstützung wahrzunehmen.“Die Gruppe findet an jedem ersten Montag im Monat in den Räumen der Caritas in der Münchener Straße 19 in Aichach statt. Beginn ist um 18 Uhr, Ende nach etwa 90 Minuten. Starttermin für die Gruppe von Partnern von Suchtkranken, genannt „PaSu-Gruppe“, ist Montag, 6. März. Themen sind neben Informationen, Mythen, Haltungen zum Thema Sucht und dem Suchtverständnis auch Dynamiken in von Sucht betroffenen Partnerschaften und Familien, Beziehungsmuster sowie die eigenen Bemühungen und Gefühle. Außerdem geht es darum, neue Verhaltensweisen auszuprobieren, es werden Fallbeispiele vorgestellt und laut Mitteilung individuelle, konstruktive Möglichkeiten des Umgangs mit der eigenen Situation erarbeitet. (AN)
Anmeldung Suchtfachambulanz Aichach, Caritasverband Diözese Augs burg, Münchener Straße 19, Aichach, 08251/8734 80 oder suchtfachambu lanz.aichach@caritas augsburg.de