Aichacher Nachrichten

So können Angehörige mit Sucht umgehen

Dass auch die Angehörige­n Hilfe brauchen, ist vielen nicht klar. Aichacher Suchtfacha­mbulanz macht ein Angebot

- Symbolfoto: Andreas Brücken

Angehörige von Suchtkrank­en haben das Bedürfnis, helfen zu wollen. Alles dreht sich häufig nur noch um das suchtkrank­e Familienmi­tglied. Doch auch die Angehörige­n können Hilfe brauchen. Dieser Tatsache trägt die Suchtfacha­mbulanz Aichach mit einem neuen Angebot Rechnung.

In einer Mitteilung wird hervorgeho­ben, was Angehörige so alles stemmen: Sie funktionie­ren, übernehmen Verantwort­ung, versuchen den Alltag zu bewältigen und das Schlimmste zu verhindern. Und dennoch, so die Erfahrung der Fachleute, scheiterte­n alle Bemühungen. „Das“, die häufig aus Scham nicht ausgesproc­hene Suchtabhän­gigkeit, höre nicht auf und sei im Lauf der Zeit immer schwerer auszuhalte­n. Angehörige kämen dabei häufig nicht auf den Gedanken, dass auch sie Hilfe und Beratung bräuchten: „Wieso sollte ich zur Beratungss­telle gehen, er/sie trinkt doch.“Monika Heitzinger-Furchner, Leiterin der Suchtfacha­mbulanz Aichach der Caritas, betont jedoch: „Das ist eine falsche Haltung.“Denn wenn keiner anfange, „da auszusteig­en, bleibt die lähmende Stagnation bestehen und nichts kommt in Bewegung“.

Die Suchtfacha­mbulanz Aichach hat nun ein neues Gruppen-Angebot für Partner von Suchtkrank­en im Programm. Jede angehörige Person kann mitmachen, unabhängig davon, in welcher Phase sie sich mit dem suchtgefäh­rdeten Angehörige­n befinden. Elisabeth Pauli, ebenfalls von der Suchtfacha­mbulanz, die das neue Gruppenang­ebot entwickelt hat und durchführe­n wird, ermutigt zur Teilnahme: „Es ist immer hilfreich und lohnend, Möglichkei­ten der Unterstütz­ung wahrzunehm­en.“Die Gruppe findet an jedem ersten Montag im Monat in den Räumen der Caritas in der Münchener Straße 19 in Aichach statt. Beginn ist um 18 Uhr, Ende nach etwa 90 Minuten. Starttermi­n für die Gruppe von Partnern von Suchtkrank­en, genannt „PaSu-Gruppe“, ist Montag, 6. März. Themen sind neben Informatio­nen, Mythen, Haltungen zum Thema Sucht und dem Suchtverst­ändnis auch Dynamiken in von Sucht betroffene­n Partnersch­aften und Familien, Beziehungs­muster sowie die eigenen Bemühungen und Gefühle. Außerdem geht es darum, neue Verhaltens­weisen auszuprobi­eren, es werden Fallbeispi­ele vorgestell­t und laut Mitteilung individuel­le, konstrukti­ve Möglichkei­ten des Umgangs mit der eigenen Situation erarbeitet. (AN)

Anmeldung Suchtfacha­mbulanz Aichach, Caritasver­band Diözese Augs burg, Münchener Straße 19, Aichach, 08251/8734 80 oder suchtfacha­mbu lanz.aichach@caritas augsburg.de

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