Kommt ein Baustopp am Gymnasium Mering?
Weil die Zeichen für ein G 9 sprechen, müssen die Kreisräte nächste Woche eine schwere Entscheidung treffen
Eine überraschende Wendung gibt es an der Baustelle zur Mensa für das Meringer Gymnasium. Weil alles für ein neunstufiges Gymnasium spricht, könnte eine Aufstockung nötig sein. Da diese Entscheidung vom bayerischen Kabinett aber noch nicht gefällt wurde, schlägt nun die Verwaltung des Landkreises Aichach-Friedberg einen Baustopp für das Mensagebäude vor, um abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt.
In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses stellten die Kreisräte im nicht öffentlichen Teil die ersten Weichen in Richtung Aufstockung. Das neue Mensagebäude soll in der Betondecke nun doch kein Oberlicht erhalten. „Das ist keine Einschränkung für die Schüler“, sagt Wolfgang Müller, Sprecher des Landratsamtes. Es ermögliche jedoch eine künftige Aufstockung.
Einen wesentlichen Einschnitt in die Bauarbeiten könnte es bereits ab der Sitzung am 22. Februar geben. Dann wird der Kreisbauausschuss über einen Baustopp beraten. „Es geht darum, dass wir nicht wissen, wie die bayerische Landesregierung sich nun entscheiden wird“, sagt Müller. Die Zeichen gingen eindeutig in Richtung G9. Um unnötige Mehrkosten zu vermeiden, sei es aus Sicht der Verwaltung deshalb ratsam, nun erst auf die Entscheidung aus München zu warten und dann, je nach Bedarf, weiterzubauen. Kommt das G9, werden bei einem dreizügigen Gymnasium in Mering drei weitere Klassenzimmer benötigt. Dabei dränge die Zeit nicht, da die Schule ja noch nicht mit der maximalen Schülerauslastung arbeite. Derzeit wird am Meringer Gymnasium bis zur achten Jahrgangsstufe unterrichtet. Kommt das G 9, stehen für zwei Jahre noch genügend Klassenzimmer zur Verfügung. Eng wird es erst ab 2020.
Aber wie wirkt sich ein Baustopp am Mensagebäude auf den Schulbetrieb aus? In die Pläne der Landkreisverwaltung miteinbezogen ist Schulleiter Josef Maisch. „Natürlich gibt es da Gedankenspiele, die wir durchgehen, und wir suchen gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten“, sagt Maisch. Ein Baustopp stelle nicht nur die Baufirmen, Architekten und die am Landratsamt zuständigen Sachbearbeiter vor eine große Herausforderung, direkt betroffen seien vor allem Schüler und Lehrer. Schon jetzt ist die Essensausgabe im Schulneubau eine logistische Leistung. Kommen im September nochmals weitere 100 Schüler hinzu, die mittags dort Essen abholen, muss hier eine Lösung gefunden werden.
„Aber wir sind da dran und es wird sicherlich Möglichkeiten geben, mit einem veränderten Provisorium auszukommen“, betont der Schulleiter. Er selbst stehe einem Baustopp offen gegenüber. „Ich denke, dass die Behinderungen viel größer sind, wenn das fertige Gebäude im laufenden Betrieb nochmals aufgestockt werden muss“, schätzt Maisch die Situation ein. Da sei der Zeitpunkt besser jetzt gewählt als später.